Gemeindevertretung

Startschuss für den Kindergarten-Neubau in Elmshausen

Von 
Thorsten Matzner
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Auf diesem Grundstück an der Lautertalhalle in Elmshausen soll der neue Kindergarten gebaut werden. © Thorsten Matzner

Lautertal. Die Lautertaler Gemeindevertretung hat den Startschuss für den Neubau des Kindergartens in Elmshausen gegeben. Das Gremium schloss sich den Empfehlungen der Kindergarten-Kommission des Gemeindevorstandes an. Demnach wird neben der Lautertalhalle ein Neubau für fünf Kindergarten- und drei Kinderkrippen-Gruppen entstehen.

Anschließend soll der Kindergarten in Lautern geschlossen werden. Dessen Betriebsgenehmigung läuft Ende 2026 aus. Wegen baulicher Mängel kann das frühere Lauterner Schulhaus nicht mehr dauerhaft als Kindergarten benutzt werden.

Ob noch weitere Kindergärten geschlossen werden, soll später entschieden werden. Bisher wurden auch die Einrichtungen in Beedenkirchen und in Reichenbach zur Disposition gestellt. Was den Reichenbacher Kindergarten angeht, so steht das Kindergarten-Kuratorium aber auf dem Standpunkt, dass die dortigen Plätze gebraucht werden. Nach Ansicht des Kuratoriums sollte der Kindergarten im Gebäude um eine Gruppe reduziert werden, um Platz zu schaffen, vorwiegend für die Ganztagsbetreuung. Der Bauwagen des Waldkindergartens in Lautern könnte dann auf das Außengelände in Reichenbach umziehen, sodass hier wieder vier Gruppen untergebracht wären.

Zukunft des Kindergartens in Beedenkirchen ist noch ungewiss

Die Schließung des Kindergartens in Beedenkirchen ist umstritten. Ortsvorsteher Hartmut Krämer (CDU) machte in der Gemeindevertretung wiederum Widerstand gegen das Vorhaben geltend. Es sei nicht sinnvoll, die Kinder durch die halbe Gemeinde zu fahren. Eher sollte versucht werden, den Kindergarten um eine zweite Gruppe zu erweitern. Platz dafür sei da. Der Kindergarten steht hauptsächlich deswegen auf der Streichliste, weil er nur eine Gruppe umfasst, was vom Personaleinsatz und den Sachkosten ungünstig ist. Krämer regte außerdem an, über den Einsatz von Containern nachzudenken, um flexibel dort Platz schaffen zu können, wo er benötigt werde.

Die Grünen versuchten vergeblich, den Beschluss der Gemeindevertretung noch zu ändern. Olaf Harjes plädierte dafür, sich beim Neubau in Elmshausen nicht auf acht Gruppen festzulegen, sondern auch die Option zu prüfen, zunächst nur fünf Gruppen zu bauen und damit die Kosten deutlich zu senken.

Überdies sollte geprüft werden, was eine Komplettsanierung des Kindergartens in Reichenbach kostet. Möglicherweise könnte die Gemeinde diesen Weg gehen. Nach der Fertigstellung des Kindergartens in Elmshausen könnten hier die Kinder aus Reichenbach vorläufig untergebracht werden, bis der Kindergarten an der Knodener Straße saniert sei.

Geprüft werden sollte nach Meinung der Grünen auch, wie hoch die Einsparungen bei einer Zusammenlegung von Kindergartengruppen überhaupt sind. Das sei noch gar nicht geprüft worden. Eine ganzheitliche Betrachtung unter Beachtung aller möglichen anderen Optionen sei bei einem Projekt dieser Größenordnung aber sinnvoll, so Harjes. Der Neubau in Elmshausen wird auf zehn Millionen Euro geschätzt.

Immerhin in die gleiche Richtung ging eine Wortmeldung von Bürgermeister Andreas Heun. Er sagte, unabhängig von dem jetzigen Grundsatzbeschluss müsse auch über eine etappenweise Errichtung des Kindergartens nachgedacht werden, um die Kosten stemmen zu können. Nach seinen Informationen plane das Land, künftig wieder Fördermittel für Kindergärten auszuschütten. Dazu sei eine Art Modellkindergarten geplant, an dem sich die Kommunen orientieren könnten.

Gemeinde könnte den Neubau mieten oder kaufen

Die SPD sprach sich dagegen für die Lösung aus, die in der Kindergarten-Kommission gefunden wurde. Tobias Pöselt sagte, es bestehe „seit Jahren Handlungsbedarf“. Eine Reduktion des Projekts auf fünf Gruppen „bringt uns nicht voran“. Da der Kindergarten in Lautern aufgegeben werden müsse, sei die Idee hinfällig, die Kinder aus Reichenbach übergangsweise in dem Neubau unterzubringen. Denn der Platz dafür sei dann nicht mehr vorhanden.

Auf Antrag der LBL wurde der Beschluss, den neuen Kindergarten mit einem Generalunternehmer zu planen und zu bauen, noch erweitert. Es werden nun ausdrücklich die Optionen aufgezählt, den Neubau zunächst zu mieten und später möglicherweise zu kaufen beziehungsweise ihn gleich nach der Fertigstellung zu kaufen.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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