Großbrand

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage nach Netto-Brand in Lautern

Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat wegen des Brandes des Netto-Marktes in Lautern Anklage gegen einen 26-jährigen Mann erhoben. Dem Verdächtigten wird noch eine weitere Brandstiftung zur Last gelegt.

Von 
Thorsten Matzner
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Die Ruine des Netto-Marktes in Lautern. © tm

Lautern. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat wegen des Brandes des Netto-Marktes in Lautern Anklage gegen einen 26-jährigen Mann erhoben. Das berichtete Pressesprecher Oberstaatsanwalt Robert Hartmann auf Anfrage dieser Zeitung. Der Mann aus dem Kreis Bergstraße soll früher Mitarbeiter des Marktes gewesen sein. Er wurde wenige Tage nach dem Feuer festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Der Supermarkt an der Nibelungenstraße in Lautern war in der Nacht zum 13. November ausgebrannt. Zeugen hatten den Brand in der Nacht bemerkt. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die Flammen sich allerdings schon so weit ausgebreitet, dass das Gebäude nicht zu retten war. Es war einer der größten Feuerwehreinsätze in Lautertal überhaupt. Über 100 Feuerwehrleute aus Lautertal, Lindenfels und Bensheim waren im Einsatz gewesen. Der Markt brannte über Stunden hinweg, die Löscharbeiten zogen sich bis in den Nachmittag des folgenden Tages hin.

Weiterer Fall in Laudenbach

Das Motiv des Verdächtigen ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch unklar. Er soll den Brand durch die Entzündung von Säcken mit Leergut verursacht haben. Das Feuer war hinter dem Gebäude an einer Laderampe ausgebrochen, wo auch Müll gelagert war. Es hatte von dort aus auf das Dach und den Rest des Marktes übergegriffen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 26-Jährigen nicht nur das Feuer in Lautern vor. Die Anklage erstreckt sich vielmehr auch auf einen Vorfall einen Tag vorher. Dabei brannte es kurz nach Mitternacht nach Polizeiangaben in der Garage eines Netto-Marktes in Laudenbach. Ein Anwohner hatte Flammen und Rauch bemerkt, die aus der Garage drangen. Hier konnte die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Auch in diesem Fall waren Plastikflaschen entzündet worden. Der Sachschaden in Laudenbach wird auf einen mittleren dreistelligen Euro-Betrag geschätzt, während er bei dem Markt in Lautern in die Millionen geht.

Die Netto-Kette hält sich unterdessen noch bedeckt, was die Zukunft des Marktes in Lautern angeht. Schon vor Längerem sind dort Aufräumarbeiten angelaufen, allerdings wurde die Brandruine bisher nicht abgerissen. Ende März hatte das Unternehmen auf Anfrage mitgeteilt, „aufgrund des frühen Planungsstatus keine weiteren Informationen zu möglichen Aktivitäten an diesem Standort kommunizieren“ zu können.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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