Ferienspiele Lautertal - Der Kleinkunstverein Doguggschde hatte zum Zeltlager nach Schannenbach eingeladen

Spaß mit Pedalos und Luftgitarren

Von 
Jutta Haas
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In Schannenbach fand wieder das Zeltlager im Rahmen der Lautertaler Ferienspiele statt.

© Funck

Schannenbach. Unter dem Motto Flower Power fandet das Ferienspiel-Zeltlager für die Lautertaler Schüler statt. In gewohnter Weise wurde es - bereits zum 21. Mal - vom Odenwälder Kleinkunstverein Doguggschde organisiert.

Das Lager dauerte fünf Tage und begann mit einer Wanderung vom Gadernheimer Sportplatz zum Zeltplatz am Dorfgemeinschaftshaus in Schannenbach. Dabei wurden die Jungen und Mädchen zunächst in die Flower-Power-Zeit eingeführt. Die Wanderung ging über mehrere Stationen, an denen nicht nur Verpflegung auf die Kinder wartete, sondern auch etliche Informationen zu der Zeit. Musikstücke wurden vorgespielt und die Teilnehmer mussten raten, ob sie aus der Hippie-Bewegung stammen. Die Ferienspielkinder durften sich auch an Luftgitarre, Lufttrommeln und Luftsaxofon üben.

Den Spielplatz erobert

In Schannenbach waren die Zelte schon auf der Wiese am Dorfgemeinschaftshaus aufgebaut und konnten gleich bezogen werden. Für den Rest des Tages waren Spielen und Ausruhen angesagt. Pedalos und Bälle wurden ausgepackt. Manche zogen sich in eine ruhige Ecke zum Reden zurück, andere eroberten den Spielplatz.

Für den folgenden Tag des Zeltlagers waren Bastelarbeiten vorbereitet worden. Überdimensionale Blumen wurden angefertigt und auch Batikarbeiten. Wer lieber toben wollte, durfte auch das tun. Am nächsten Tag stand wieder Bewegung auf dem Programm, es wurde die Lagerolympiade durchgeführt. Überall waren Stationen aufgebaut - rund ums Dorfgemeinschaftshaus, auf dem Spielplatz und im angrenzenden Wald. Schannenbach mit seinen Wiesen- und Waldflächen eignet sich besonders gut für das Zeltlager. Die Hauptattraktion war eine Nachtwanderung unter dem Motto Disco.

Abschluss mit Theater

Danach brach bereits die letzte Nacht im Zeltlager an. Für den Abschluss war ein Treffen mit den Eltern vorgesehen. Die Kinder konnten dabei ihre Basteleien zeigen, hatten eine bunte Theatervorführung und etliche Sketche vorbereitet. Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer ein T-Shirt zur Erinnerung an das Lagerleben. Alle 45 Jungen und Mädchen waren gleich nach ihrem Eintreffen in Schannenbach fotografiert worden, die Fotos waren dann auf die T-Shirts gedruckt worden.

Marieta Hiller vom Kleinkunstverein Dogugschde freute sich darüber, dass es inzwischen eine große Gruppe junger Mitglieder gibt, die dieses Zeltlager organisieren und als Helfer betreuen. Die 16 Helfer waren in vier Aufgabengruppen eingeteilt, die täglich wechselten. Von der Haus- und Küchenarbeit bis hin zur Betreuung beim Sport- und Bastelangebot gab es viel zu tun.

Große Unterstützung fand der Verein bei Jugendpfleger Peter Schuster von der Gemeinde Lautertal. Auch Eltern unterstützten das Zeltlager - etwa mit leckerem Essen: "Jeden Tag gab es frischen Kuchen", berichtete Marieta Hiller. Besonders toll war eine Kreation, bei der aus Marzipan Zeltplanen gestaltet waren. Darauf stecken in Schokolade getauchte Lutscher. "Der Kuchen hielt nicht lange", schmunzelte Hiller.

Zahlreiche Erinnerungen konnten die Zeltlager-Teilnehmer mit nach Hause nehmen. Und die Flower-Power-Zeit - die Zeit der Hippies - ist ihnen jetzt ein Begriff.

Blumenkinder in bunten Kleidern

Die Hippies waren zumeist junge Menschen, die in den 1960er Jahren eine Jugendbewegung als Gegenkultur begründeten. Als Hochzeit der Bewegung werden die Jahre von 1965 bis 1971 betrachtet. Die Hippie-Bewegung gründete sich in den USA in der Zeit des Vietnam-Krieges, der als unsinnig betrachtet wurde. "Peace" = Frieden ist daher ein wichtiges Stichwort.

Die Hippies versuchten, sich durch bunte, weitfallende Kleidung abzuheben und waren sehr naturverbunden. Daher rührt auch der Begriff Flower-Power-Bewegung. Mit ihrer Kleidung, ihrem Auftreten und ihrem Lebensstil wollten sich die jungen Menschen distanzieren von den gesellschaftlichen Zwängen und Tabus jener Zeit, in der Zucht, Ordnung und Disziplin noch als wichtig im menschlichen Miteinander angesehen wurden.

Charakteristisch ist die Musik jener Zeit. Die "Blumenkinder" - wie die Hippies auch genannt wurden - bevorzugten sanfte rockige Klänge und Folkmusik. Zu Hits der Bewegung wurden "San Francisco" von Scott McKenzie und "All you need ist love" von den Beatles. Friedliche und harmonische Stimmung wurde bevorzugt; erst in den 70er Jahren wurde die Rockmusik wieder lauter: Hardrock war nun angesagt und es entstand eine Punk-Musikszene, der Stilrichtungen wie Heavy Metal folgten. jhs

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