Lautern. Bis zur Winterpause konnten die Fußballer in diesem Jahr den Sportplatz bei der SG Lautern bespielen. Daran war im vergangenen Jahr nicht zu denken, denn der Verein hatte eine große Schar an Regenwürmer in seinem grünen Rasen. „Im September im vergangenen Jahr mussten wir beim Jugendcamp ein Drittel des Platzes sperren“, erzählte Stefan Röhm, „ab Oktober musste der Spielbetrieb in Lautern komplett eingestellt werden“. Die von den unzähligen Regenwürmern aufgeworfenen Erdhügel sorgten für einen rutschigen Platz, was nicht hinnehmbar war.
40 Euro pro Liter
Die Lösung des Problems schien nicht einfach und der Vorstand entschloss sich mit seinem Problem in die Öffentlichkeit zu gehen. Aus den vielen, meist gut gemeinten Ratschlägen, entwickelte sich einer zum Versuch der Umsetzung. Mit einer anerkannten Lösung auf Senfbasis sollte den Tieren das Leben auf dem Fußballplatz der SG ungemütlich gemacht werden. Die Hautoberfläche des Regenwurms hat viele Sinneszellen und ist sehr sensibel. Das Mittel schade nachgewiesenermaßen den Tieren nicht, dennoch meiden sie Böden, in denen es aufgebracht wird, heißt es.
Mit Unterstützung von Torsten Neu und seinen landwirtschaftlichen Maschinen wurde das Mittel dreimal in diesem Jahr aufgebracht. Wie Röhm informiert fanden die Einsätze im März, April und ein drittes Mal im September statt.
Das Mittel, von dem ein Liter den Verein 40 Euro gekostet hat, wurde mit Wasser verdünnt und dann fachmännisch über den Rasen gespritzt. „Das hat einiges an Geld gekostet, denn wir haben 15 Liter gebraucht“, so Röhm.
Doch es hat sich gelohnt, denn ganz offensichtlich haben die Regenwürmer sich nun ein neues Zuhause gesucht. Die unzähligen kleinen Erdhügel sind auf dem Rasenplatz verschwunden, einzig am Rand halten sich noch ein paar Regenwürmer auf und graben sich dort durch den Boden.
Im September hielten die Mitglieder und Sportfreunde der SG Lautern erneut die Luft an, denn eines Morgens sahen sie größere Erdhügel auf ihrem Platz. Offensichtlich hatte sich nun dort ein Maulwurf verirrt. Zum Glück löste sich das Problem aber von ganz allein, denn auch der Maulwurf fand es auf dem Sportplatz nicht allzu gemütlich. Damit der Platz auch in der nächsten Spielsaison gut bespielbar bleibt, ist für 2022 das Aufbringen einer erneuten Mischung des ökologischen Vertreibungsmittels geplant.
Keine Weihnachtsfeier
Die Pläne der Sportgemeinschaft im gesellschaftlichen Bereich sind derzeit von der Corona-Pandemie bestimmt. Wie Röhm informiert, wird es in diesem Jahr keine Weihnachtsfeier in der Festhalle geben. Geplant ist ein „Open-Air“ Treffen am Samstag, 11. Dezember unter dem Titel „Glühweinkerb“. Diese soll von 17 bis 22 Uhr am Lauterner Sportplatz stattfinden. Bei Lagerfeuer und wärmenden Getränken lässt es sich bestimmt gut aushalten. Nun hoffen alle, dass diese Pläne von der Pandemielage nicht auch wieder durchkreuzt werden.
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