Mittelstandsvereinigung

Regionallabor in Elmshausen: Flexibles Arbeiten auf dem Land

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red
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Der Bezirksvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Südhessen traf sich im Regionallabor in Elmshausen. © MIT

Elmshausen. Der Bezirksvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Südhessen (MIT) kam unter seinem neuen Vorsitzenden Matthias Wilkes zur konstituierenden Sitzung in Elmshausen zusammen. Als Ort für das Zusammentreffen wählte die Vereinigung das Regionallabor Bergstraße-Odenwald in der Lautertalhalle, in dem beispielhaft ein Raum zur Stärkung der Zusammenarbeit im ländlichen Raum geschaffen wurde.

Karl-Heinz Schlitt, ehemaliger Chefredakteur des Bergsträßer Anzeigers, und Alexander Bode präsentierten den Vorstandsmitgliedern den Raum und die damit verbundene Initiative. Im Rahmen eines vom Bundesinnenministerium geförderten Projektes war ein leerstehender Raum in der Lautertalhalle zu einer vielfach nutzbaren Anlaufstelle umgewandelt worden. Der Raum verfügt nicht nur über moderne Möbel mit Schreibtischen und eine vollständige Ausstattung für kreative Besprechungen, sondern auch über Geräte für Präsentationen und Konferenzen über das Internet.

„Mit diesem Raum wollen wir zeigen, wie der ländliche Raum von den Möglichkeiten des digitalen Wandels profitieren kann“, so Schlitt bei der Vorstellung. Das Projektteam zählt nun darauf, dass Vereine, Bürgerinitiativen, die Verwaltung, aber auch Unternehmen diese Möglichkeiten nutzen.

Ziel: weniger Pendler

Ein Themenschwerpunkt sind die Rahmenbedingungen für ein flexibles Arbeiten. „Mit der modernen Ausstattung und gleichzeitig schnellem Internet-Zugang haben wir alle Voraussetzungen für Berufstätige und Selbstständige für gute Arbeit in einem beruflich-sozialen Umfeld. Unser Ziel ist es, Pendlerströme in die Städte zu reduzieren, indem wir den Menschen wohnortnah perfekte Arbeitsbedingungen zu bieten,“ sagte Alexander Bode, der den Projektteil Coworking verantwortet.

Weitere Themen in dem Regionallabor präsentierte Karl-Heinz Schlitt in seinem Vortrag. Aus der Initiative heraus wurden unter anderem eine Regionalvermarktungs-Plattform für heimische Produkte initiiert und der Verein Wohnvision zur Entwicklung generationenübergreifender Wohnkonzepte begleitet. „Ein weiteres wichtiges Thema ist die medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Unser Ansatz ist es hierbei, über Online-Sprechstunden die ärztliche Versorgung sicherzustellen, auch wenn nicht mehr jeder Facharzt in jeder Region vertreten ist“, erläuterte Schlitt. Mit der Verwaltung der Gemeinde Lautertal sei man in enger Abstimmung, um zum Beispiel Bürgersprechstunden oder Vereinssitzungen in das Regionallabor zu bekommen.

„Ein gelungener Ansatz“

Der Bezirksvorstand der MIT zeigte sich von der Initiative und der Umsetzung begeistert: „Es sind genau solche Initiativen aus der Mitte der Gesellschaft, mit denen wir den Wandel zur Stärkung des ländlichen Raums positiv gestalten können. Für den ländlichen Raum ist das Regionallabor ein gelungener Ansatz, der sich einfach auf andere Kommunen in ganz Südhessen übertragen lässt“, sagte Matthias Wilkes, der als ehemaliger Landrat des Kreises Bergstraße mit der kommunalen Situation vertraut ist.

Im Anschluss an die Präsentation des Regionallabors nutzte der MIT-Bezirksvorstand die Sitzung, um seine Arbeit aufzunehmen. Als erstes werden Gespräche mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und dem Unternehmerverband Südhessen auf der Tagesordnung stehen. Darüber hinaus gab es gestern gemeinsam mit dem Kreisverband Bergstraße einen Frühlingsempfang mit dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch. Koch stellte als Präsident der Ludwig Erhard-Stiftung das zeitlose aber derzeit wieder hoch aktuelle Thema der sozialen Marktwirtschaft als idealer Ordnungsrahmen insbesondere für mittelständische Unternehmen in den Mittelpunkt einer Rede.

„Leider ist in den vergangenen Jahren auf fast allen Ebenen auch bei der CDU der Sinn und die Bedeutung für die Freiheit für mittelständisches Unternehmertum abhandengekommen. Gesetzliche Gängeleien, Restriktionen und eine Flut von Vorschriften behindern Unternehmertum und schrecken junge Menschen ab, sich selbstständig machen,“ sagte der MIT-Bezirksvorsitzende Matthias Wilkes. red

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