Elmshausen. Rainer Scheffler ist bekannt für den ihm eigenen Stil. Das trifft auch für die aktuelle Ausstellung zu, mit der er sich im Nibelungen-Kunst-Palast in Elmshausen präsentiert. Man kennt Scheffler eher als Sänger und Musiker, doch diesmal zeigt er sich als Maler.
Die Schau mit dem Titel „Tierisch viel Seele“ stieß schon bei der Eröffnung auf großes Interesse. Gezeigt werden 21 Tierporträts in Acryl auf Leinwand und Papier. Der Maler, Lyriker und Musiker Rainer Scheffler hat nach seiner Auszeit und während der Zeit von Corona unter dem Eindruck von Klimawandel, Massentierhaltung und Artensterben seine Malerei den Tieren gewidmet.
Schon gleich links, wenn man den Hauptraum betritt, beeindruckt ein gelb-schwarzer Feuersalamander. Kühl und etwas unnahbar schaut er die Betrachter an. Ganz anders von Wesen und Anblick ist das Schaf gleich nebenan. Trotz seiner leuchtend gelben Farbe kann man den Pirol in der Natur nur schwer entdecken. Zudem ist er sehr scheu. Das gilt dagegen nicht für den Vogel, der von Rainer Scheffler gemalt wurde und sich gleich neben dem Rotkehlchen zeigt.
Auch andere Vögel hat der Künstler in den Fokus genommen. Zum Beispiel den fast schelmisch blickenden Steinkauz, den majestätischen Seeadler und den Mauersegler.
Um den Raum, den Scheffler dem Schwein gibt, das wohl viel Platz draußen genießt, könnten es seine Artgenossen beneiden. Deshalb schaut es dem Betrachter auch sehr zufrieden ins Gesicht. Eben ein echtes Glücksschwein. Etwas Besonderes ist Rex, ein Schäferhund-Husky-Mix; der frühere Hund des Künstlers. Auch er macht den Eindruck, als wolle er die Besucher gleich begrüßen.
Feuer und Jagd als Bedrohung
Scheffler hat nicht nur Tiere „von nebenan“ gemalt. Unter den Bildern ist auch ein Motiv von zwei Koalas zu sehen. Im Hintergrund eine lebensbedrohende Feuerwalze. Mindestens 5000 Koalas sind allein im australischen Bundesstaat im vergangenen Jahr den ausgedehnten Buschbränden zum Opfer gefallen, das entspricht etwa zwölf Prozent der Koalapopulation.
Scheffler rückt mit seinen Tierbildern auch einen Orang-Utan ins Blickfeld. Der Orang-Utan zählt zu den massiv bedrohten Tierarten. Die Gründe dafür liegen in erster Linie in der Zerstörung ihres Lebensraumes, aber auch in der intensiven Bejagung und im Handel, besonders was die Jungtiere betrifft. Elefant und Nashorn, zwei weitere Motive des Künstlers, sind Tiere, die heute ebenfalls bedroht sind.
In unmittelbarer Nähe des Kunst-Palastes entstanden die Pferdebilder. „Die gibt es wirklich nebenan“, berichtete Scheffler. Ob die Tinkerstute Dotty, Cayoon oder das Shetlandpony Nettie: alle wurden von Scheffler sehr authentisch auf die Leinwand gebracht. Das gilt ebenfalls für Ziege Franzie, die mit ihrem frechen Blick die Betrachter sofort in ihren Bann zieht.
Konzert zum Abschluss
Reiner Scheffler hat es mit der Ausstellung erneut verstanden, den Blick der Besucher auf Wesentliches zu lenken. Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 1. August, jeweils sonntags in der Zeit von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Den Abschluss bildet ein Konzert mit „Lagerfeuer-Songs“ von Rainer Scheffler auf der Akustikgitarre. Geplant ist der Auftritt im Außenbereich des Nibelungen-Kunst-Palasts. Termin wird Samstag, 31. Juli, ab 19 Uhr sein. Der Eintritt ist kostenlos. Rainer Scheffler bittet um Spenden für das Soziale Tiernetz in Bensheim und das Tierheim Heppenheim.
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