Pfungstädter-Fanclub in Reichenbach macht bei Aus für die Brauerei weiter

Sechs Freunde des Pfungstädter Bieres – das sogenannte Sixpack – beschlossen sprichwörtlich aus einer Bierlaune heraus, mit der Gründung der Interessengruppe, durch Aktionen Spenden für krebskranke Kinder zu sammeln.

Von 
Ferdinand Derigs
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Gerhard Schäfer sammelt seit 1999 mit dem 1. Pfungstädter-Fan-Club in Reichenbach Geld für die Kinderkrebshilfe. Auch bei einer Schließung der Pfungstädter Brauerei soll das Engagement fortgesetzt werden. © Funck

Reichenbach. Gerhard Schäfer, besser bekannt als Jim, hat vor kurzem zum ersten Mal in seinem Leben an einer Demonstration teilgenommen. Anlass hierfür war die geplante Schließung der Pfungstädter Brauerei. Als Mitbegründer und „Macher“ des 1. Pfungstädter-Fan-Clubs Reichenbach war es für ihn selbstverständlich, zusammen mit vielen Gleichgesinnten für den Erhalt des traditionsreichen Unternehmens vor dem Pfungstädter Stadthaus zu demonstrieren. Unter den Demonstranten war auch eine Ur-Ur-Enkelin des Firmengründers. Immerhin kann die im Jahr 1831 gegründete Brauerei im neuen Jahr auf eine fast 192-jährige Geschichte zurückblicken.

„Da wir kein Verein sind, sondern eine Interessengruppe, hat die mögliche Schließung aber keinerlei Auswirkung auf unser Engagement für krebskranke Kinder. Es wäre aber ein großer Verlust für die Region und natürlich ganz besonders schlimm für die zurzeit noch 70-köpfige Belegschaft der Brauerei“, hofft Schäfer, dass sich noch alles zum Guten wenden wird. „Sollte es anders kommen, könnte es sein, dass unser Fan-Club die Brauerei überleben wird“.

Über 180 000 Euro gesammelt

Zweifel am Fortbestand des Pfungstädter-Fan-Clubs seien aber nicht nötig. „Denn wir peilen jetzt die nächste Spendenmarke mit einer Spendensumme von 190 000 Euro seit Gründung des 1. Pfungstädter Fan-Clubs an. Kurz vor Weihnachten hatten wir die 180 000-Euro-Grenze überschritten.“ Im Falle der Schließung der Brauerei musste der Klub allerdings darüber nachdenken, wie die Mitglieder zukünftig „das Angenehme“ unseres Mottos ausgestalten“.

Denn unter dem Motto „Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden“ hatte alles in der Silvesternacht 1999 in der Schankwirtschaft Franze-Huhl in Reichenbach begonnen. Sechs Freunde des Pfungstädter Bieres – das sogenannte Sixpack – beschlossen sprichwörtlich aus einer Bierlaune heraus, mit der Gründung dieser eigentlich nicht ungewöhnlichen Interessengruppe, fortan durch Aktionen rund um den schmackhaften Gerstensaft Spenden für krebskranke Kinder zu erwirtschaften. Damit soll gezielt die Arbeit des Ortsverbands Mannheim der Deutschen-Leukämie-Forschungs-Hilfe (DLFH) unterstützt werden.

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So fanden bald „Wallfahrten“ nach Pfungstadt statt. Bei den bisher 20 Touren nahmen bis zur coronabedingten Pause im Jahr 2020 jeweils bis zu 50 Freunde des Pfungstädter Gerstensafts aus verschiedenen Ortsteilen Lautertals teil. Der Abschluss war meist im Vereinslokal Zur Rose. Auch beim Reichenbacher Kerweumzug war die Organisation immer mit einem Stand und der Fanclub-Fahne präsent und sammelte weitere Spenden ein.

Darüber hinaus halfen immer wieder Vereine – wie jüngst der Bayern-Fanclub Felsenmeer – und weitere Spender dabei, die Spendensumme stetig weiter anwachsen zu lassen. „Im April des kommenden Jahres werden wir beim Treffen des Sixpack-Entscheidungsgremiums beraten, ob wir nach 2019 wieder eine Fahrt nach Pfungstadt unternehmen werden“, kündigte Gerhard Schäfer an. „Unser Engagement für die krebskranken Kinder geht aber in jedem Fall weiter.“

Wer die gute Sache unterstützen möchte, kann sich an Gerhard „Jim“ Schäfer wenden: Tel.: 06254 / 1062 und 06151 / 507130.

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