Knoden - Gremium lehnt Zusammenlegung mit der Ortsteilvertretung von Schannenbach ab

Ortsbeirat will selbstständig bleiben

Von 
Daniel Schmitt
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Knoden. Der Ortsbeirat Knoden hat sich für seine weitere Eigenständigkeit ausgesprochen. Die von der Gemeindevertretung angeregte Zusammenlegung der Ortsbeiräte von Knoden / Breitenwiesen und Schannenbach zur Einsparung von Kosten, erteilten die Knodener eine einstimmige Absage. Die Zahl der Mandatsträger pro Einwohner sei hier zwar höher als in vielen anderen Ortsteilen, was aber historische Gründe habe.

Er könne darin keine Begründung für eine Zusammenlegung der Gremien sehen, sagte Ortsvorsteher Hans-Dieter Bickelhaupt. Die erhoffte Kosteneinsparung für die Gemeinde würde eher „marginal“ ausfallen, befand Günter Haas, der Vorsitzende der Gemeindevertretung. Darüber hinaus sei es unsinnig, lokale Angelegenheiten immer auch mit den Vertretern aus anderen Dörfern zu diskutieren. Die Kommunikation über gemeinsame Anliegen habe stets auch so gut funktioniert, fügte Bickelhaupt hinzu.

Der Wunsch, auf dem gemeinsamen Friedhof von Knoden und Schannenbach eine Aussegnungshalle zu errichten, besteht schon seit Jahrzehnten. Jetzt nimmt der Knodener Ortsbeirat einen neuen Anlauf, um das Projekt zustande zu bringen. Als „entwürdigend“ und „pietätlos“ werteten es die Mitglieder des Gremiums, dass Besucher von Beerdigungen schutzlos jedem Wetter ausgesetzt seien.

Alle anderen Ortsteile hätten irgendeine Art von Überdachung auf ihren Friedhöfen, bemerkte Hans-Dieter Bickelhaupt. Günter Haas pflichtete bei, das Anliegen sei berechtigt und seit Jahrzehnten überfällig. Der Ortsbeirat formulierte schließlich den Beschluss, die Gemeinde um die Wiederaufnahme der Planung für eine Aussegnungshalle zu bitten.

Auch an einer grundhaften Sanierung der Glattbacher Straße in Breitenwiesen ist dem Ortsbeirat schon seit vielen Jahren gelegen. Ein Konzept wurde längst ausgearbeitet; im Gemeindehaushalt für 2018 waren für das Projekt bereits 20 000 Euro bereitgestellt gewesen. Wegen der kommunalen Finanzkrise habe der Ortsbeirat aber „die Füße stillgehalten“, wie Ortsvorsteher Bickelhaupt sagte, und die Umsetzung des Bauvorhabens auf Empfehlung von Bürgermeister Andreas Heun vertagt.

Dabei habe man aber nicht geahnt, dass das Budget verfallen würde, worüber der Erste Beigeordnete Helmut Adam die Mitglieder jetzt aufklärte. Diese zeigten sich darüber zunächst etwas brüskiert. Adam sah dafür aber keinen Grund: Er empfahl, die Mittel für den Haushaltsentwurf für 2020 einfach erneut zu beantragen.

Ortsbeiratsmitglied Markus Bormuth betonte, die einmal bewilligten Mittel stünden dem Ortsbeirat immer noch rechtmäßig zu und drängte auf deren Wiedereinstellung im Gemeindehaushalt. Den entsprechenden Beschluss fasste der Ortsbeirat daraufhin einvernehmlich.

Tempo 30 auf der Krehbergstraße?

Kleinere Reparaturen in der Knodener-Kopf-Straße sind nach Ansicht des Ortsbeirats dringend nötig, um einer weiteren Verschlechterung vorzubeugen. Schon im November 2018 hatte der Ortsbeirat die Arbeiten beantragt, bisher sei aber nichts geschehen. Helmut Adam kündigte eine Begutachtung der Straße an, um den Handlungsbedarf zu ermitteln.

Der Feldweg Am Wandberg, der an die Knodener-Kopf-Straße anschließt, erstreckt sich über die Grundstücke von fünf Parteien. Der Weg ist damit in Privatbesitz, was aus der Sicht des Ortsbeirats Haftungsrisiken nach sich zieht und die Gefahr, dass ein Anlieger den anderen die Nutzung verbietet. Der Ortsbeirat stimmte deshalb dafür, die Gemeinde Lautertal zu einem Kauf der Wegfläche zu veranlassen. Gemeint ist eine formale, rechtlich bindende Übernahme des Wegs durch die Gemeinde ohne physische Eingriffe.

Der Ortsbeirat beschloss weiterhin, zum Schutz der Schulkinder eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde auf der Krehbergstraße zwischen dem ehemaligen Höhengasthaus und dem Friedhof zu beantragen.

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