Elmshausen. Wünsche für das Haushaltsjahr 2024, das alte Rathaus sowie der Friedhof standen im Mittelpunkt der Sitzung des Ortsbeirates Elmshausen. Zuvor hatten das Gremium sowie interessierte Bürger das Innenleben des alten Rathauses besichtigt, das in den vergangenen Jahren umfangreich saniert worden war. Bereits Ende Mai war das historische Gebäude von Bürgermeister Andreas Heun, Ortsvorsteher Walter Kirschbaum und dem Architekten Lothar Mundt offiziell übergeben worden.
Die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die von den Besuchern mit großem Lob zur Kenntnis genommen wurden, sind zwar bis auf kleine Detailarbeiten abgeschlossen, aber wirklich genutzt wird das Haus zurzeit nur von der Kerwejugend, die sich im Obergeschoss eingerichtet hat. Dort stehen ihr ein größerer Sitzungsraum, eine angrenzende, noch nicht eingerichtete Küche, eine Toilette und ein kleiner Lagerraum zur Verfügung.
Ebenfalls im Obergeschoss befinden sich noch zwei Räume, die vom Verschönerungsverein genutzt werden sollen. Einer davon ist das frühere Trauzimmer der bis 1971 selbstständigen Gemeinde Elmshausen, in der die von Bürgermeister Toni Helfrich angebrachte Wandmalerei erhalten geblieben ist. Dessen Sohn Wolfgang Helfrich ist heute im Gemeindevorstand aktiv.
Allerdings muss der Verschönerungsverein erst einmal die Arbeiten an der neuen Hütte am Striethteich abschließen, bevor er sich der Einrichtung der neuen Vereinsräume widmen kann. Das Mobiliar ist zum Teil schon da.
Der im Erdgeschoss vorhandene Raum – ebenfalls mit angrenzender kleiner Küche und Toilette – soll künftig auch als Wahllokal dienen. Premiere dafür wird die Landtagswahl in Hessen am Sonntag, 8. Oktober, sein. Aber auch örtliche Vereine ohne eigene Räume sollen den Platz für Sitzungen nutzen können. Ein Tisch und Stühle – gespendet von Familie Klein aus Reichenbach – sowie eine umfangreiche Stuhlspende der evangelischen Kirchengemeinde Reichenbach sind bereits vorhanden. Der untere Raum ist allerdings nur durch den hinteren Eingang zugänglich.
Höhenweg soll verbreitert werden
Grundsätzlich wurde die fachkundige Arbeit zur Erhaltung der historischen Bausubstanz des Fachwerkhauses gelobt. Erfreut zur Kenntnis genommen wurde ebenso die neue Heizung mit ihren flachen Heizkörpern.
In der Sitzung ging es unter der Leitung von Ortsvorsteher Walter Kirschbaum zunächst um zwei Maßnahmen, die im kommenden Haushaltsplan berücksichtigt werden sollen und einstimmig beschlossen wurden. Zum einen soll durch die Installation eines Hinweisschildes auf das Felsenmeer an der B 47 gegenüber der Einmündung Am Teufelsbach verhindert werden, dass Ortsunkundige auf dem Weg zu dem Ausflugsziel durch das Wohngebiet Heidenfeld irren.
Dringend erforderlich sind nach Auffassung des Ortsbeirates auch Maßnahmen, die das Befahren des Höhenwanderwegs zwischen Selterswasserhäuschen und Friedensmal für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und der Rettungsdienste verbessern. Aktuell können die großen Einsatzfahrzeuge den Weg aufgrund überhängender Bäume und Sträucher nur im Schneckentempo befahren, damit die Fahrzeuge nicht beschädigt werden. Das könne im Ernstfall – wenn es im Notfall oder bei einem Waldbrand – schnell gehen muss, fatale Folgen haben, bestätigte ein Mitglied der Feuerwehr. Allerdings fange das Problem schon vorher an und betreffe nahezu den kompletten Weg. In mögliche Maßnahmen seien außer der Stadt Bensheim auch der Geo-Naturpark einzubinden, von dem der Weg als touristisches Ziel beworben werde.
Beim dritten und ebenfalls einstimmig beschlossenen Punkt für den Haushaltsplan ging es um die Fassung und Ableitung des Wassers auf dem Striethweg. Mit einer geregelten Wasserführung soll künftig eine Verschlammung und Vereisung des Weges verhindert werden.
Vorgelegen hat dem Gremium auch die Anregung eines Bürgers für eine Gestaltung des anonymen Urnengrabfeldes auf dem Friedhof. Der Vorschlag beinhaltet das Pflanzen von zwei kleinen Bäumchen am Zugang zum Grabfeld sowie eine bessere Abstellmöglichkeit von Blumen vor den beiden äußeren Urnenstelen durch den Austausch der Rasengittersteine gegen Pflastersteine.
Hier sah der Ortsbeirat aber noch Klärungsbedarf, zumal unter anderem Ortsbeirätin Claudia Czyrt eine grundsätzliche Betrachtung des gesamten Friedhofes für erforderlich hält. „Da ist noch Luft nach oben“, vermisste sie eine strukturelle Überplanung der Anlage und eine Klärung, was an Bepflanzung angesichts der sonnigen Lage überhaupt möglich ist. Im Rahmen eines Ortstermins sollen diese Fragen geklärt werden.
Zum Bebauungsplan Schmelzig, der in der Sitzung der Gemeindevertretung Ende Juni verabschiedet wurde, gab es keinen Diskussionsbedarf.
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