Lautertal. Die Gemeinde Lautertal will in Elmshausen einen Kindergarten mit acht Gruppen bauen. Das hat die Kindergartenkommission des Gemeindevorstandes empfohlen, wie Bürgermeister Andreas Heun bei der Bürgerversammlung in Gadernheim mitteilte. Die Entscheidung liege letztlich aber bei der Gemeindevertretung.
Die Frage, wie groß der neue Kindergarten werden soll, war bisher offen. Möglich sind nach den ersten Überlegungen bis zu neun Gruppen. Die Frage nach der Größe ist untrennbar verbunden mit einer Entscheidung, welche anderen Kindergärten in der Gemeinde geschlossen werden. Hier tendiert Bürgermeister Heun schon länger zu einer möglichst großen Zentralisierung, auch um Geld zu sparen. Denn andererseits müssten Doppelstrukturen finanziert werden. Und es müsste in die alten Kindergärten auch relativ viel Geld investiert werden – besonders in den an der Knodener Straße in Reichenbach.
Dass es jedenfalls auf eine Schließung des Kindergartens in Lautern hinausläuft, ist klar. Dort gebe es noch eine Betriebserlaubnis bis Ende 2026, sagte Heun. Danach müsste der Kindergarten umfassend saniert und auf den neuesten Stand gebracht werden. In Beedenkirchen gibt es das Problem, dass es dort nur eine Kindergarten-Gruppe gibt, was den Betrieb im Vergleich besonders teuer macht. Gegen eine Schließung hat sich allerdings auch schon Widerstand in der Bevölkerung geregt.
Heun erwartet nur wenig Hilfe vom Land
Der Neubau in Elmshausen wird nicht billig. Eine erste Schätzung vor der Corona-Pandemie lautete auf sieben Millionen Euro. Bürgermeister Heun geht inzwischen von zehn bis zwölf Millionen aus. Er strebt an, dass der Bau im kommenden Jahr errichtet wird.
Vom Sondervermögen für Infrastruktur des Bundes erwartet der Bürgermeister keine Wunderdinge. Das Land Hessen habe zwar angekündigt, aus dem Topf Zuschüsse für Kindergärten bereitzustellen. Dabei gehe es aber nur um 70 Millionen Euro im Jahr, sodass Lautertal keine hohe Summe zu erwarten habe. „Das wird uns vor große Probleme stellen“, sagte Andreas Heun.
Die Finanzlage der Gemeinde bleibe weiterhin schwierig. Zwar liege die Pro-Kopf-Verschuldung zurzeit bei „nur“ 3553 Euro und damit deutlich unter dem Landesschnitt von 5789 Euro. Allerdings sei absehbar, dass vor allem durch das Kindergarten-Projekt die Schulden deutlich ansteigen werden. Die hätten sich wegen der Landeshilfen von 2017 auf 2018 zwar auf acht Millionen Euro halbiert, lägen in der Prognose des aktuellen Haushaltsplans aber schon wieder bei 15 Millionen Euro – wobei die Kosten für den Kindergarten-Neubau weitgehend noch nicht eingepreist sind.
Lautertalhalle soll schrittweise saniert werden
Die Bürger dürften nicht „über Gebühr“ belastet werden, allerdings seien Investitionen in die Infrastruktur nötig. Generell wirtschafte die Gemeinde sehr sparsam, so Heun. Bei den Personalkosten hat Lautertal nach einer Aufstellung der Verwaltung die zweitgeringste Belastung im Kreis – nach der Stadt Bensheim.
Zu den großen Projekten der kommenden Jahre gehört auch die Sanierung der Lautertalhalle. Auch dafür hat der Gemeindevorstand eine Kommission gebildet. Die habe sich dafür ausgesprochen, die Halle Schritt für Schritt zu modernisieren. Ein erstes Projekt werde die Demontage der maroden Innendecke werden. Anschließend sei die Sanierung einer feuchten Stelle an der Außenwand vorgesehen.
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