Sängerlust Lautern

Loblieder auf Spanien und Gronau beim Liederabend in Lautern

Den Abschluss des Programms bildete der Popchor aus Lautern mit Musik aus den 80er Jahren.

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Thorsten Matzner
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Der Popchor der Sängerlust Lautern mit seinem Leiter Christian Schuster (links) eröffnete den Liederabend. © Thomas Zelinger

Lautern. Einen vergnüglichen Abend mit Chorgesang bot der Lauterner Gesangverein Sängerlust. Vor zwei Jahren hatte der Chor aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Gemeinde Lautertal erstmals nach der Corona-Pandemie wieder zu einem Konzert eingeladen. Damals waren dem Anlass entsprechend die Lautertaler Chöre dabei. Dieses Mal war der Kreis der Gäste weiter gefasst und reichte bis zur Bergstraße.

Es sei nicht mehr so einfach, einen Liederabend zu organisieren, klagte die Sängerlust-Vorsitzende Edith Götz bei ihrer Begrüßung. Es gebe insgesamt viele Termine, außerdem werde die Zahl der singfähigen Chöre kleiner. Auch bei diesem Konzert mussten die Gastgeber eine kurzfristige Absage verzeichnen.

Dass das keine gute Entwicklung ist, zeigte das folgende Programm, das von Petra Kiefer moderiert wurde. Es wäre bedauerlich, wenn derartige Darbietungen von traditionellen, aber auch modernem Liedgut, gänzlich wegfallen würden. Den Auftakt machte der Popchor der Sängerlust unter der Leitung von Christian Schuster, der sich gleich mit seiner Interpretation von „The Rose“ von Bette Midler viel Beifall abholte. Zuvor gab es den Abba-Hit „Mamma Mia“ zu hören.

„Sie hören jetzt das gleiche Lied noch einmal“

Die Midlersche Rose ist beliebt, weshalb der Leiter der Eintracht Gronau, Otto Lamadé, den Zuhörern verkündete: „Sie hören jetzt das gleiche Lied noch einmal.“ Lamadé verwies aber darauf, dass sein Männergesangverein einen für Männerchöre geschriebenen Satz verwende. Und: die Gronauer sangen das Stück komplett auf Deutsch, während die Gastgeber sich für eine deutsch-englische Mischung entschieden hatten. Mit einer Liebeserklärung an den Schweizer Kanton Tessin – „Ticino e vino“ – gingen die Männer der Eintracht von der Bühne.

Andreas Luca Beraldo ist der Chef der Musixx, einer Formation des Lorscher Gesangvereins Liederkranz. Das ruhige „We Have All The Time In The World“ und das schwungvolle Abba-Stück „Dancing Queen“ wurden gegeben.

Noch eine Rose war danach Thema beim Männergesangverein Sängerbund Kolmbach. Dieses Mal aber im Stück „Liebe blüht wie eine Rose“ - also nicht noch einmal Filmmusik, sondern traditioneller Chorsatz. Chorleiter Johann Leber präsentierte mit seinen Männern außerdem Franz Lamberts „El Andaluz“ („Träume sterben nie“), ein Stück, das das sonnige Spanien lobt.

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Mit Constanze van Deyk an der Spitze betrat der Projektchor „Lautertal singt“ die Bühne. Die Gruppe, die unter dem Dach des Frauenchors Reichenbach besteht, begann mit „Fein sein – beieinander bleib’n“ von den Geschwistern Well und leitete dann über zum tiefgründigeren Udo-Jürgens-Stück „Ihr von morgen“. Überdies gab es „Lollipop“ von den Chordettes zu hören, bei dem sich das Publikum erstmals zum Schunkeln und Mitklatschen aufgefordert fühlte. Zugabe-Rufe beendeten den Auftritt. Sie wären bestimmt noch lauter gewesen, wenn bekannt gewesen wäre, dass der Chor im zweiten Durchgang nicht mehr auftrat.

Zum Sängerbund Kolmbach gehört die Chorwerkstatt, die ebenfalls von Johann Leber geleitet wird. Aus dem Musical Evita gab es „Wein’ nicht um mich, Argentinien“ zu hören. Fröhlicher wurde es bei „Ein Freund, ein guter Freund“ von den Comedian Harmonists. Auch nach 100 Jahren ist das Stück bei Gesangvereinen sehr beliebt. Und damit ging es in die Pause, in der die Thekenmannschaft der Lauterner Feuerwehr einiges zu tun bekam, um den zahlreichen Gästen eine Stärkung zukommen zu lassen.

Eine musikalische Liebeserklärung an den Odenwald

Die Eintracht Gronau machte dann den Auftakt zum zweiten Programmteil mit dem Stück „Wahre Liebe“. Hubert von Goiserns „Weit weit weg“ interpretierte der Chor um zu „Grune lait schäi“. Die völlig korrekte Feststellung kam trotz der Entfernung zwischen dem Meerbach-Ort und Lautern gut an; man könnte schließlich auch „Lautern lait schäi“ zu den Noten singen.

Die Kolmbacher Chorwerkstatt brachte „You Raise Me Up“ und das unverwüstliche Chianti-Lied von Gerhard Winkler auf die Bühne. In einer Zugabe gab es Roland Kaisers „Bis zum nächsten Mal“ zu hören.

„In Dreams“ ist der Titel eines alten Stücks von Roy Orbison. Bei der gleichnamigen Darbietung der Musixx handelte es sich aber um einen ungleich neueren Titel aus der Filmreihe „Herr der Ringe“. Andreas Luca Beraldo sang ein Solo. „Don’t Stop Me Now“, der zweite Titel des Auftritts, war dann wörtlich zu nehmen, denn die Musixx gingen erst nach einer Zugabe von der Bühne. Die bestand in einem Medley von Songs aus dem Film „Sister Act“.

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red
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Klassischer wurde es dann wieder beim Sängerbund Kolmbach, der sich für den zweiten Durchgang mit Heinz Ritsert verstärkt hatte, dem Vorsitzenden des Sängerkreises Bergstraße. Freddy Quinns „Die Gitarre und das Meer“ holte die 50er Jahre in die Festhalle. Beim „Hammerschmied“ wurde dann eine amüsante Mischung von Arbeitsmoral und Feierabendstimmung geboten. Als Zugabe gab es den „Bajazzo“, ebenfalls ein altbekanntes Stück Chorliteratur.

Den Abschluss des Programms bildete der Popchor aus Lautern mit Musik aus den 80er Jahren: Totos „Africa“ und „Stand By Me“ von Ben E. King. Bei der Zugabe durfte der Saal mitsingen. Es gab Leonhard Cohens eindrucksvolles „Hallelujah“, was mit der Vielzahl der geschulten Stimmen einen markanten Schlusspunkt setzte.

Wobei der Schlusspunkt relativ zu sehen ist, denn die Sänger aus Gronau gaben an ihrem Tisch auch nach dem Schluss des Konzerts noch einige Lieder zum Besten. Edith Götz von der Sängerlust zeigte sich zum Abschied zufrieden mit dem Abend. Sie lud die Gäste dazu ein, in zwei Jahren wieder nach Lautern zu kommen. 2026 feiert der Popchor sein 25-jähriges Bestehen, wozu es wieder ein Konzert geben soll.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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