Bildung

Planungen für die Sanierung der Mittelpunktschule Gadernheim haben begonnen

In der Grund-, Haupt- und Realschule gibt es Workshops von Schulpersonal und Eltern, um die Arbeiten vorzubereiten.

Von 
Christa Flasche
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Die Mittelpunktschule in Gadernheim © Thomas Neu

Gadernheim. Die Mittelpunktschule Gadernheim und der Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft des Kreises Bergstraße haben mit der Planung der Generalsanierung der Schule begonnen. Zunächst geht es dabei um die Grundlagen für die zukünftige Gestaltung und Nutzung der Gebäude.

Die Leistungsphasen gliedern sich in zehn Phasen. Die erste Phase betrifft die Zielsuche. Danach folgen die Grundlagenermittlung, eine Vor- und eine Entwurfsplanung mit der Kostenberechnung sowie die Genehmigungsplanung. Weiter geht es mit der Ausführungsplanung, und der Vorbereitung und Vergabe der Arbeiten. Der Bauüberwachung folgt am Ende eine Dokumentation.

Einen genauen Zeitplan für die Arbeiten gibt es zurzeit noch nicht. Bei Projekten wie diesen gibt es auf dem gesamten Weg viele Unbekannte. Sobald die erste Phase abgeschlossen sei, könne man mehr dazu sagen, so die Antwort der Schulleitung. Bei der ersten Zusammenkunft waren nun einige interessierte Eltern sowie Vertreter der Kommunalpolitik von Lautertal dabei und natürlich das Kollegium.

Weitere Workshops im Oktober und November geplant

Bei diesem ersten Workshop lag der Schwerpunkt laut Schulleiter Alwin Zeiß, auf der Ermittlung, was an der Mittelpunktschule gut und erhaltenswert ist und was fehlt. Es wurde fleißig gesammelt, und es ging ebenso darum, wie in Zukunft pädagogisch gearbeitet werden soll. Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass es um eine Evolution des derzeitigen Konzepts des Lehren und Lernen gehen soll und nicht um eine Revolution. Es gehe vielmehr darum, die erfolgreiche Arbeit in einer besseren Lernumgebung fortzusetzen und konzeptionelle Änderungen zu ermöglichen, so Zeiß. Ferner war die Beteiligung der Schüler allen wichtig.

Geplant sind weitere Workshops im Oktober und November. Einer dieser Workshops soll verlängert werden, damit auch berufstätige Eltern daran teilnehmen können.

„Eine komplette Dreizügigkeit ist durch den neuen Schulentwicklungsplan eigentlich vom Tisch“, so Zeiß. „Dennoch gilt es bei der Planung zu beachten, dass auch Optionen bestehen, wenn zum Beispiel neue Baugebiete entstehen.“ Vor allem seien Möglichkeiten zur Differenzierung für die immer heterogener werdende Schülerschaft wichtig und ein Anliegen des Kollegiums. „Die bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen an der MPS wären ein idealer Zeitpunkt, um mit überschaubarem Aufwand einen Ausbau um wenige Klassenräume mit dem Ziel der Dreizügigkeit zu ergänzen“, hieß es von der Schule schon im Frühjahr. Mit Dreizügigkeit ist gemeint, dass in jedem Jahrgang drei Klassen gebildet werden.

Auch Schulentwicklungspaln des Kreises ist Thema des Projekts

Die Planungen für den Umbau bewegten sich zur Zeit bei Kosten zwischen 12 und 15 Millionen Euro, sagte Alwin Zeiß. Außer den Lehrern und dem Schulpersonal sind auch die Eltern eingeladen, Ideen und Anregungen einzubringen. Ihre Sichtweise sei von großer Bedeutung, so der Schulleiter. Generell sei man immer bestrebt, Schüler und Eltern mitzunehmen.

Ein Lob ging von Zeiß an den Kreis Bergstraße, der als einer der wenigen Kreise bereits ab der ersten Phase eine professionelle Begleitung finanziere. Das Büro Lern-Land-Schaft unterstütze den Prozess sehr motivierend. Es sei wichtig, dass man sich intensiv mit den Bedarfen auseinandersetze, damit eine gute Planung gelinge.

Bei dem Projekt geht es auch um den Schulentwicklungsplan des Kreises. Ziel dieses Plans ist es, dass es ein möglichst vollständiges, wohnortnahes und regional ausgeglichenes Bildungsangebot gibt. Er muss auch auf Veränderungen bei Größe, Organisation sowie Standort der Schulen reagieren.

Im Fall der Mittelpunktschule liegt ein Schwerpunkt auf dem dreizügigen Ausbau der Schule. Diese Maßnahme sei dringend notwendig, um den gestiegenen Schülerzahlen gerecht zu werden und eine qualitativ hochwertige Bildung wohnortnah in Lautertal sicherzustellen. „Um dem Zustrom von zusätzlichen Klassen gerecht zu werden, wurden Fachräume zu Klassenräumen umgenutzt, was die Verfügbarkeit spezialisierter Unterrichtsräume entsprechend einschränkt“, sagte der Personalrat bereits früher zu diesem Thema. Bei der Sanierung könnte durch eine kleine Anzahl zusätzlicher Räume hier Abhilfe geschaffen werden.

Zertifikat „Digitale Schule“ wurde bis 2028 verlängert

Eltern kennen die Bedürfnisse ihrer Kinder und erleben hautnah, welche Rahmenbedingungen Lernen und das Schulleben erleichtern. „Ihre Anregungen tragen dazu bei, dass die Sanierung nicht nur funktional, sondern auch pädagogisch sinnvoll und zukunftsorientiert umgesetzt wird“, heißt es von die Schulleitung.

Beim ersten Workshop überlegte die Schule gemeinsam mit den Eltern, wie man die Mittelpunktschule so gestalten könnte, dass sie den künftigen Anforderungen gerecht wird. „Nur gemeinsam können wir die Schule zu einem Ort entwickeln, an dem sich unsere Kinder wohlfühlen und erfolgreich lernen und die Schule als Lebensraum gestalten“, so Schulleiter Zeiß.

Die Mittelpunktschule ist seit 2022 als „Digitale Schule“ des Vereins MINT-Zukunft ausgezeichnet. Erst vor wenigen Tagen hat sie die erneute Zertifizierung bis 2028 erhalten. Im vergangenen Schuljahr wurde sie mit dem Gütesiegel des Landes Hessen für vorbildliche Arbeit im Bereich der Berufsorientierung ausgezeichnet. Sie ist im Kreis Bergstraße die einzige Schule mit dieser Auszeichnung.

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