Gadernheim. Der Arbeiterverein Gadernheim, der im Jahr 1900 gegründet wurde, hatte seine Mitglieder und Freunde aus Anlass des 125-jährigen Bestehens zu einem Tagesausflug nach Bad Kissingen eingeladen. Bei frischen Temperaturen startete der Ausflug. Über die Autobahn führte der Weg durch den Spessart, das größte zusammenhängende Gebiet aus Laubmischwäldern in Deutschland, und die Rhön zu einem Rasthof, wo es ein reichhaltiges Frühstück gab.
Bei belegten Brötchen, Kuchen und anderen Kleinigkeiten sowie Kaffee und Sekt, stimmte die Gruppe sich auf einen schönen Tag ein in der Kurstadt Bad Kissingen. Der Ort verdankt seinen Aufstieg aus der Provinz zum Weltbad mit europaweiter Bedeutung insbesondere König Ludwig I. von Bayern. Die Stadt wurde seit dem 18. Jahrhundert in Konkurrenz zu Karlsbad und Baden-Baden ausgebaut. Sie besitzt den ältesten Kurgarten. Zudem besitzt Bad Kissingen die älteste Gradieranlage Europas und steht unter den meistbesuchten Heilbädern Deutschlands nach Bad Füssing an zweiter Stelle.
Im Juli 2021 nahm die Unesco Bad Kissingen als Teil der bedeutenden Kurstädte Europas in die Liste des Weltkulturerbes auf. Die Stadt wird von sieben markanten Bergen umgeben. Der Altenberg grenzt direkt ans Kurviertel. Während ihrer Kuraufenthalte ging die als Sisi bekannte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn dort gerne spazieren. Ihr zu Ehren wurde 1907 das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal errichtet. Das historische Kurviertel besteht aus vier großen Gebäudekomplexen. Der Regentenbau ist das zentrale Wahrzeichen der Kurstadt. Außerdem gehören der Arkadenbau und die Wandelhalle mit der Brunnenhalle dazu. Noch immer wird diese Anlage für die ursprünglichen Kurzwecke genutzt.
Sieben Heilquellen gehören zu der Kurstadt, die alle im Saaletal liegen. Der Maxbrunnen, auch Sauerbrunnen genannt, ist der älteste Kissinger Heilbrunnen, er befindet sich im Brunnentempel im Kurgarten und wurde 1520 erstmals erwähnt. Der Brunnen trägt seinen Namen seit seiner Neufassung unter König Max I. Joseph von Bayern im Jahr 1815.
Der Pandur-Brunnen ist seit 1616 als Kurbrunnen bekannt und befindet sich wie der Rakoczy-Brunnen in der Wandelhalle. Dessen Quelle wurde 1737 bei einer Verlegung der Fränkischen Saale durch den Apotheker Georg An-ton Boxberger sowie den Würzburger Baumeister Balthasar Neumann entdeckt. Die Fränkische Saale ist ein nordöstlicher Nebenfluss des Mains, der nach 142 Kilometern in Gemünden in den Main mündet.
Nach einer halbstündigen Fahrt mit dem Kur-Bähnle durch die Altstadt, bei der die Sehenswürdigkeiten erläutert wurden, führte der Weg die Gadernheimer durch den 1913 eröffnete Rosengarten zu einem kleinen Ausflugsboot, dem Dampferle. Es brachte die Gruppe ein kurzes Stück über die Fränkische Saale zu den Salinen und wieder zurück.
Nächster Termin ist der Kaffeenachmittag am 3. November
Das Wetter spielte die meiste Zeit mit. Die freie Zeit, die im Anschluss noch zur Verfügung stand, wurde von den meisten Teilnehmern in einem der Cafés oder im Kurgarten verbracht. Der Abschluss wurde mit einem Abendessen begangen, bei dem auch – wie es beim Arbeiterverein Gadernheim Tradition ist – die drei Gewinner eines kleinen Preisrätsels ausgezeichnet wurden.
Der Vorsitzende Willi Schmidt bedankte sich bei allen Mitreisenden. Ebenfalls bedankte er sich bei Sigrid, Margret und Gerlinde für die Kuchenspenden und bei Busfahrer Gunther für die sichere Fahrt. Schmidt lud die Mitglieder und Freunde des Vereins bereits jetzt zum nächsten Termin ein. Am Montag, 3. November, gibt es einen Kaffeenachmittag im Vereinsheim des TSV Gadernheim. Dort wird es bei Kaffee und Kuchen eine kleine Diashow von der Fahrt nach Bad Kissingen geben.
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