Lautertal. Höhepunkt der Jahreshauptversammlung des Lautertaler Ortsverbands von Bündnis 90 / Die Grünen war eine ausgiebige Aussprache mit dem amtierenden Bürgermeister Andreas Heun.
Die Grünen hatten sich vorgenommen, zu prüfen ob man einen der beiden Bürgermeisterkandidaten unterstützen möchte. Hierzu lag ein Antrag der Fraktion vor, Bürgermeister Heun das Vertrauen auszusprechen, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Nach langem Austausch mit teils tiefgehenden Nachfragen wurde abgestimmt und Bürgermeister Heun einstimmig das Vertrauen ausgesprochen.
„Andreas Heun hat in der letzten Amtsperiode einen definitiv seriösen Job gemacht“, resümmierten die Fraktionsmitglieder. „Er bringt die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen mit, die Lautertal braucht.“ Lautertal sei eine Landkommune, die es mit finanzplanerischem Know-how in die Zukunft zu führen gelte. Mit Andreas Heun als Steuermann und den Bürgern im Team sei es gelungen, die bisherigen Lautertaler Finanzprobleme zu überwinden, wie es jüngst das Verlassen des Hessischen Rettungsschirmes beweise. Andreas Heun habe mit der Finanzverwaltung der Kommune in jedem Haushaltsjahr die richtigen Akzente gesetzt, Ausgaben und Einnahmen in einem vernünftigen Verhältnis gehalten. „Auch menschlich erleben wir Herr Heun positiv und authentisch, wenngleich er manchmal sehr in Gedanken vertieft ist. Aufschneiderei und Selbstbeweihräucherung ist ihm fremd. Das macht ihn sympathisch“, schreiben die Grünen.
Gegenkandidat Lannert nehme man durchaus als freundlichen und aufgeschlossenen jungen Mann wahr, dem man wie Heun zutraue, mit allen Parteien eine vernünftige Arbeitsweise zu finden. Was jedoch seine konkreten politischen und fachlichen Ziele betrifft, sehen sich die Grünen überfragt. Sein von ihm im Oktober und Dezember angekündigtes Kandidaten-Gespräch mit den Grünen habe er letztlich nicht in die Tat umgesetzt. Fraktionskontakte zwischen CDU und Grünen gab es, das seien aber keine Kandidatengespräche. „Was wir von ihm in Presse, Social-Media und Flyern lesen, klingt auf den ersten Blick gut, ist aber bei genauem Hinsehen sehr allgemein und unverbindlich gehalten. Letztlich hat er zu keinem Lautertaler Projekt eine konkrete, belastbare Lösungsmöglichkeit aufgezeigt, welche die besondere Situation eines jeden Projektes beachtet, egal ob es um die Kindergärten, die Wasserversorgung, erneuerbare Energien oder die Feuerwehren geht“, kritisieren die Grünen.
Zudem gebe es im Kontext erneuerbarer Energien und Klimaschutz große Lücken zwischen Lannert und der CDU. Auch sein Vorschlag, die Jugendpflege hauptamtlich ausbauen zu wollen, passe nicht „zur Beschneidung der Jugendpflegestelle gerade durch CDU und LBL“. „Die größte Verwunderung erzeugt jedoch der Umstand, dass Herr Lannert zwar auf vielen Festen, jedoch nie bei den wichtigen Sitzungen der Gemeindevertretung oder Ausschüssen anwesend war. Das können wir wirklich nicht verstehen“, so die Anwesenden der Jahreshauptversammlung einhellig. stn/red
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