Lautertal. Mit „Verwunderung“ reagieren die Lautertaler Grünen auf die Absicht der CDU, den bisher fairen Bürgermeister-Wahlkampf „ins Gegenteil zu drehen“. „Schläge in die Magengrube sind dabei wohl das Mittel der Wahl“, heißt es in einer Mitteilung der Partei. Anders seien die Äußerungen der Christdemokraten in einem Gespräch mit dieser Redaktion nicht zu verstehen. Es gehe nur darum, „die anerkannte Arbeit von Bürgermeister Andreas Heun zu diskreditieren.
Die CDU gehe davon aus, dass man der Bevölkerung gleich mehrere X für ein U vormachen könne. Parteivordere wollen den Eindruck erzeugen, die Angriffe gegen Heun seien eine reine Fraktionsangelegenheit. Ihr eigener Bürgermeister-Kandidat Christian Lannert habe nichts damit zu tun und arbeite nicht gegen den aktuellen Bürgermeister. Glaubt die CDU ernsthaft, dass die Lautertaler dieses Manöver nicht innerhalb von wenigen Sekunden durchschauen“, fragen die Grünen.
Lannert sei Kandidat der CDU und daher bei seinen Auftritten „auch meist von CDU-Kollegen flankiert“. In den sozialen Netzen arbeiteten die CDU und ihr Kandidat eng abgestimmt zusammen. „Wer nimmt nun der CDU ab, dass ausgerechnet bei Presseartikeln Partei und Kandidat nicht voneinander wissen, was sie tun?“
„Nebelkerzen gezündet“
Dass die CDU gleich mehrere Fouls gegen den Bürgermeister trete, während man den eigenen Kandidaten hochleben lasse, könne man noch als typisch für den Wahlkampf abtun. Es sei jedoch „eindeutig unaufrichtig“, wenn behauptet werde, Lannert habe damit rein gar nichts zu tun. „Mit Ehrlichkeit hat das rein gar nichts zu tun. Als studierter Politologe sollte Christian Lannert eigentlich genau, wie der Politikbetrieb funktioniere. Sollte Lannert allerdings tatsächlich nichts von den CDU-Angriffen gegen Bürgermeister Heun wissen, dann müsste sich die CDU die Frage gefallen lassen, ob sie ihrem eigenen Kandidaten schaden will. Schließlich propagiere dieser einen sauberen Wahlkampf“, schreiben die Grünen.
Die Kritik der CDU an Bürgermeister Heun sei der Versuch, „gleichzeitig mehrere Nebelkerzen zu zünden“, wie es schon im Zusammenhang mit der Feuerwehr Lautern passiert sei. Bei der von der CDU monierten mangelnde Geschwindigkeit der Entwicklung von Baugebieten in Lautertal verdrehe die Fraktion die Fakten in der Hoffnung, die Bürger glaubten „solcherlei Fantasien.
Die CDU weiß als erfahrene Partei genau, dass die aktuellen Baugebietsplanungen von privaten Investoren betrieben werden. Die CDU weiß ebenfalls, dass diese Investoren die Planer bezahlen. Der Bürgermeister kann solche privaten Planer selbstverständlich nicht steuern. Warum sollte es nun die Schuld von Bürgermeister Heun sein, wenn diese privat bezahlten Planer in einem anderen Tempo arbeiten, als sich die CDU das wünscht?“, so die Grünen.
Als „geschmacklos“ bezeichnen die Grünen den Versuch, die Mitarbeiter der Verwaltung gegen den Bürgermeister auszuspielen. Diese sollten besondere Rücksicht erfahren. Personalangelegenheiten gehörten nicht in die Öffentlichkeit. „Es gehört sich nicht, auf der einen Seite seit Jahren Verwaltungsmitarbeiter anzugreifen, wie CDU und LBL das tun, und nun plötzlich aus Wahlkampftaktik zu versuchen, das Verwaltungsteam zu spalten.“
Der CDU sei dringend angeraten, „sich weniger wilde Geschichten auszudenken, um eine Wahl zu gewinnen. Kommen Sie zum Fair-Play zurück.“ tm/red
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