Lautertal. Bei den politischen Debatten in der Gemeindevertretung und in den Ausschüssen zeigt sich nach Ansicht der CDU Lautertal „ein besorgniserregendes Bild von Rot-Grün. Beim Thema Haushalt wurde ideenlos und unsachlich argumentiert. Während man sich in den Ausschüssen meist fraktionsübergreifend einig war, präsentierten sich Rot-Grün bei den Haushaltsreden vor der Abstimmung in der Gemeindevertretung als reine Opposition“, schreiben die Christdemokraten. Anschließend allerdings hätten SPD und Grüne genau das Gegenteil getan und dem Haushalt zugestimmt. „Er kann also mit all seinen beschlossenen Änderungen nicht so schlecht gewesen sein.“
Das „CDU-Bashing“ zeige einmal mehr, wie weit die Grünen von der Realität entfernt seien. Positive Effekte seien angeblich allein der Verdienst ihres Bürgermeisterkandidaten Andreas Heun. „Selbst gemeinsam beschlossene Maßnahmen scheinen nicht mehr zu zählen“, kritisiert die CDU. Während ihre eigene Fraktion mehrfach die gemeinsame Kraftanstrengung gewürdigt und betont habe, dass es letztendlich die Steuerzahler gewesen seien, die die Finanzlage entschärft hätten, rechneten SPD und Grüne dies allein Bürgermeister Heun zu.
„Den Entschluss, die Grundsteuer um 200 Hebesatzpunkte zu senken, trugen die Sozialdemokraten und Grünen damals einstimmig mit. Heute sagen sie, es sei ein Fehler von CDU und LBL gewesen. Schade, dass sie sich nicht an ihre Beteiligung erinnern.“ Diese Haltung sei wieder einmal „konsequent inkonsequent“.
Vertreter von Rot-Grün hätten den Gemeindevorstand kritisiert, der den Haushaltsplan so spät der Gemeindevertretung vorgelegt habe. „Hierbei versuchten sie, taktisch die Schuld auf die Mehrheit von CDU und LBL zu schieben, anstatt es mit Objektivität zu versuchen. Der Gemeindevorstand hatte sicherlich seine Gründe. Bei einer Vorlage des Planentwurfs des Bürgermeisters mit einem Minus von 1,2 Millionen Euro mussten alle Posten seriös hinterfragt und nicht durchgewinkt werden, wie es unter der SPD-GLL-Mehrheit in der Vergangenheit üblich war“, schreiben die Christdemokraten.
Wie bei Pippi Langstrumpf
Heun hätte als Bürgermeister die Möglichkeit gehabt, die Zahl der Vorstandssitzungen zu steigern. Dies sei jedoch nicht geschehen. Stattdessen suchten SPD und Grüne, die Schuld bei CDU und LBL, um „jegliche Kritik an ihrem Bürgermeisterkandidaten abzuwürgen. Ganz getreu dem Motto von Pippi Langstrumpf: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“
Heun habe es nicht geschafft, für gute Kommunikation und Verwaltungsarbeit zu sorgen. Es zeige sich „immer stärker, dass er mit den Aufgaben überfordert ist“. Dazu gehöre sein Antrag in der Gemeindevertretung, die Investitionen für die Friedhöfe anders zu priorisieren. Als der Finanzausschuss dazu beraten habe, sei Heun nicht dabei gewesen. Erst zwei Wochen später in der Gemeindevertretung hätten die Mandatsträger erfahren, dass die Verwaltung eine andere Priorisierung fordere, da Gefahr im Verzug sei. „Auf die Nachfrage, warum man erst jetzt damit herausrücke, gab Heun als Antwort, die Fraktionen hätten auch dann keinen Nutzen gehabt, wenn sie es früher gewusst hätten. Dabei lagen der Verwaltung seit Oktober Gutachten vor, die auf Missstände an den Friedhofshallen in Gadernheim und Elmshausen hinwiesen.“
Wieso von der Mängelfeststellung bis zur Sitzung sechs Monate keine Information in die Gremien gekommen sei, obwohl noch Finanzmittel für 2022 zur Verfügung standen, bleibe Heuns Geheimnis. Die CDU hält dies für „wenig wertschätzend gegenüber den ehrenamtlichen Entscheidungsträgern und betrachtet es kommunikativ als Desaster. Dies ist jedoch kein Einzelfall und nur eines von vielen Beispielen.“ Der Amtsinhaber präsentiere sich mehr als Oppositionsführer von Rot-Grün anstatt als Bürgermeister für alle.
„Lautertal kann mehr“, sind sich die Christdemokraten einig. Ein Bürgermeister brauche Gestaltungswille, Mut und Ideen, gekoppelt mit überparteilicher Kommunikationsbereitschaft und Teamgeist, Fleiß, Transparenz und Motivation. Es helfe nur ein Neuanfang mit einem Bürgermeister, der etwas für das Tal erreichen wolle. Ein „Weiter so“ sei nicht im Interesse der Gemeinde.
„Viele Bürger sehen die Arbeit des Bürgermeisters durchaus kritisch. In einer Demokratie ist es legitim, eine Alternative anzubieten, die den Wählern eine Wahl lässt. Die CDU hat Christian Lannert als Kandidaten nominiert, von dem sie überzeugt ist, dass er die bessere Lösung ist. Dass er dabei von der LBL unterstützt wird, zeigt, dass er sich einer breiten Zustimmung in der Bevölkerung sicher sein kann“, heißt es in der Mitteilung abschließend. tm/red
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