Rimbach. Zwei Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum: Das zumindest erkennt man, wenn man das dreidimensionale Kunstwerk nur flüchtig beschaut. Auf den zweiten Blick jedoch ist erkennbar, dass die Wogen des eisblauen Meeres mit Fetzen von Plastiktüten arrangiert wurden.
Die Ausführung ist einfach, die Idee dahinter trägt eine Botschaft mit sich: Die deutliche Kritik daran, die Menschen mit der Umwelt umgehen und wie sehr sich die Verschmutzung der Meere auf gesamte Ökosysteme auswirkt. Unter dem Motto „Nächster Halt: Nachhaltigkeit“ reichten über 58 000 Schüler aus ganz Deutschland – über 6000 davon aus Hessen – und von zahlreichen deutschen Auslandsschulen ihre kreativen Arbeiten beim 69. Europäischen Wettbewerb ein. Sie zeichneten, bastelten, schrieben, filmten oder sangen ihre Ideen für eine nachhaltigere Gesellschaft, für mehr Klima- und Umweltschutz sowie für gemeinsames europäisches Handeln. Mit teilgenommen haben auch zwei zehnte Klassen der Martin-Luther-Schule Rimbach. Kunstlehrer Gabriel Gruß hatte seine Schüler animiert, ihre Arbeiten einzureichen. Schon seit seinen Referendariatszeiten verfolgt er interessiert den Wettbewerb: „Die Aufgabenstellungen sind immer toll und geben Anlass, sich kreativ mit aktuellen politischen und europäischen Themen auseinanderzusetzen.“
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Gleich neun Kunstwerke wurden mit Landes- und Anerkennungspreisen, eines sogar mit einem Preis auf Bundesebene ausgezeichnet. Darunter war unter anderem eine Interpretation der berühmten Großen Welle vor Kanagawa, einem Gemälde des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai. Statt wie im Original bestand die Welle nicht aus Wasser, sondern aus Plastikmüll.
Das Thema traf den Nerv der Zeit, so dass die Beteiligung im Vergleich zum Vorjahr deutlich stieg – und zwar in allen Altersgruppen, Schulformen und in fast allen Bundesländern. 1053 Schulen nahmen am ältesten Schulwettbewerb teil. Das ist ein Anstieg um mehr als ein Drittel, die Formkurve zeigt nach dem pandemiebedingten Rückgang somit wieder deutlich nach oben. Im vergangenen Jahr fand der Wettbewerb komplett digital statt.
Auch das Thema des Wettbewerbs im kommenden Jahr steht bereits fest, verriet Wolfgang Freudenberger, Kreisvorsitzender der Europa-Union Bergstraße, der den Preisträgern eine Urkunde sowie Büchergutscheine überreichte. Zum 70-jährigen Jubiläum soll es unter anderem um ein Ende der Rollenklischees, um Vielfalt und Gleichberechtigung in Europa gehen. „Wir freuen uns schon sehr auf die Interpretationen der Teilnehmer. Seit dem Beginn des Europäischen Wettbewerbs wurden auch die Beiträge immer vielfältiger: früher handelte es sich um einen klassischen Schreibwettbewerb, jetzt nutzen die Schüler ganz unterschiedliche Medien, um ihre Botschaften zu verdeutlichen.“ ame
Info: Weitere Infos zum Europäischen Wettbewerb gibt es im Internet unter www.europaeischer-wettbewerb.de
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