Klassik

Herbstkonzert mit Werken von Haydn und Mozart in Reichenbach

Für ihr Konzert bekamen die drei Künstler viel Applaus, und das Publikum wollte noch eine Zugabe.

Von 
Christa Flasche
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27.09.2025, bli,Lautertal. Herbstkonzert mit Christine Hechler in Reichenbach. © Dirk Zengel

Reichenbach. Christine Hechler hatte zum Herbstkonzert eingeladen. Begleitet wurde die Sopranistin von Andrea Gulden auf dem Klavier und Arnold Schäfer, der als Sänger und mit seiner Trompete auftrat.

Das Konzert stand im Rahmen der Reihe „Wer will, kann kommen“. Hechler präsentierte den Freunden klassischer Musik Werke von Mozart und Haydn. Zwei Komponisten, die zur gleichen Zeit lebten, sich kannten und sich nahe standen. Das väterlich-freundschaftliche Verhältnis zwischen Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart ging über eine gewöhnliche Freundschaft hinaus. Dass sie sich persönlich begegnet sind, war für die beiden musikalischen Genies schicksalhaft.

Was Haydn betraf, wurden Lieder geboten, die sein kirchliches Schaffen repräsentierten. Haydns „Schöpfung“ ist nach der Aussage des Komponisten ein Werk, das ihm eine grundlegende religiöse Erfahrung gegeben hat. Es entstand von 1796 bis 1798 als drittes seiner vier Oratorien. Inhalt ist die Erschaffung der Welt, wie sie im ersten Kapitel der Genesis erzählt wird.

Die „Schöpfung“ folgt den dort genannten Werken Gottes an den Tagen eins bis sechs und führt an der Stelle des siebten Tageseine Betrachtung der ersten Menschen im Paradies aus. Das erste Stück, das die Gäste zu hören bekamen, war „Holde Gattin“, bei dem sich sowohl Hechler wie auch Schäfer stimmlich zusammen präsentierten. Gulden begleitete am Klavier. Mit „Zu dir, o Herr“ boten die Musiker ein weiteres ganz bekanntes Stück aus dem Oratorium. Das Terzett wird als eines der berühmtesten Stücke der Wiener Klassik angesehen. Mit der „Schöpfung“ gewann Haydn nicht nur höchstes Ansehen, auch finanziell war es für ihn ein Erfolg.

Eine Oper als Lob auf die Ideen der Freimaurer

Im weiteren Verlauf folgten „Benedictus“ und „O Gotteslamm“, bei dem Arnold Schäfer Trompete spielte. „Ave verum“ stammt von Mozart, der das Stück ein knappes halbes Jahr vor seinem Tod komponiert hatte.

In kurzen Wortbeiträgen gingen die Künstler auf die Stücke ein. Im zweiten Teil des Herbstkonzerts hörten die Gäste Stücke aus der „Zauberflöte“, darunter das Terzett „Das klingt so herrlich“, das a capella geboten wurde. In der „Zauberflöte“ wird Prinz Tamino von der Königin der Nacht beauftragt, ihre Tochter Pamina zu retten, die vom weisen Fürsten Sarastro entführt wurde. Tamino macht sich zusammen mit dem Vogelfänger Papageno auf den Weg und erhält dafür eine magische Zauberflöte.

Das Singspiel gilt als ein Lob auf die Ideen der Freimaurerei. Die märchenhaften Inhalte waren zur damaligen Zeit sehr beliebt. Dazu kamen spektakuläre Bühnenverwandlungen in der Tradition des Alt-Wiener Zaubertheaters. Mit „O Isis und Osiris“ boten die drei Künstler ein Stück, das oft bei Hochzeiten gespielt wird, wie Arnold Schäfer berichtete. Flott und impulsiv wurde es, als Christine Hechler und Arnold Schäfer Papageno im Duett präsentierten.

Die „Zauberflöte“ ist eine der bekanntesten und meistgespielten Opern der Welt und auch bei vielen bekannt, die keine Experten der klassischen Musik sind. Als Mozart das Werk komponierte, war er schon sehr krank. Die erste Aufführung dirigierte er noch selbst vom Flügel aus. Sein Meisterwerk wurde ein Triumph und war jeden Abend ausverkauft.

Für ihr Konzert bekamen die drei Künstler viel Applaus, und das Publikum wollte noch eine Zugabe. Die wurde auch gerne gegeben. Zum Schluss hörten die Gäste „Neigen sich die Stunden“, ein bekanntes Abend- und Abschiedslied. Mit dem Publikum stimmten Christine Hechler, Arnold Schäfer und Andrea Gulden dann noch „Kein schöner Land“ an.

Freie Autorin

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