Konfirmations-Jubiläen für vier Jahrgänge

Reichenbach. Zahlreiche Konfirmations-Jubilare feierten in der evangelischen Kirchengemeinde Reichenbach die Wiederkehr ihrer kirchlichen Einsegnung: Eine Gruppe blickte an diesem Tag auf 25 Jahre nach ihrer Konfirmation zurück, 50 Jahre waren es bei der zweiten Gruppe, zu der immerhin 31 Personen gehörten, 60 Jahre bei den diamantenen Konfirmanden und 70 Jahre bei den wenigen noch lebenden Teilnehmern an der Feier der Gnaden-Konfirmation.

Die Jubiläums-Predigt hielt Pfarrer Thomas Blöcher, der am Beispiel des Psalm 23 auf die ganz unterschiedlichen Lebensbedingungen zur Zeit der jeweiligen Konfirmationsfeiern einging: 1945, wenige Wochen vor dem Ende des Krieges, musste wegen drohender Angriffe auf das Dorf die Konfirmation eiligst an einem Donnerstagnachmittag durchgeführt werden. 1955, zehn Jahre nach Kriegsende, waren auf der einen Seite die Wunden und Narben des Krieges noch überall zu sehen und zu spüren gewesen, hatte der wirtschaftliche Aufschwung aber deutlich wachsenden Wohlstand in die meisten Familien gebracht. 1965 fiel die Konfirmation in die Blütezeit des Wirtschaftswunders, mit neuer, eine ganze Generation mitreißender Musik und deutlicher Aufbruchsstimmung, aber auch mit neuer Angst im Kalten Krieg. Die Konfirmation 1990 fand schließlich nahe dem Gipfel des Wohlstandes für eine ganze Gesellschaft statt, mit wiederum ganz anderen Fragen, die die Menschen bewegten.

Musikalische Rückschau

Am Ende des Gottesdienstes gab es einen musikalischen Beitrag des goldenen Konfirmanden. Peter Kunert, der eigens zu diesem Anlass ein Lied geschrieben hatte, in dem der Blick zurückschweifte auf die damalige Konfirmationsfeier: die herrlich mit Girlanden geschmückte Kirche, den traditionellen Wechselgesang der Konfirmanden mit dem Kirchenchor, die lange Predigt und das erste Abendmahl.

Im Anschluss an den Gottesdienst feierten die Gruppen im Gasthaus "Zur Traube" und hatten viel Freude am Wiedersehen; immer wieder kamen auch nachdenkliche Momente auf, besonders im Gedenken an die vielen Mitkonfirmanden, die nicht mehr am Leben sind. red