Jagdgenossenschaft

Jagdpachtvertrag in Raidelbach wird vorzeitig verlängert

Von 
Ferdinand Derigs
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Raidelbach. Zur Hauptversammlung der Jagdgenossenschaft Raidelbach hatte Jagdvorsteher Horst Pfeifer die Mitglieder eingeladen. Aufgrund einer anfänglichen Beschlussunfähigkeit wurde die Versammlung schon nach wenigen Augenblicken wieder geschlossen und gemäß der Satzung mündlich zu einer neuen – jedenfalls beschlussfähigen – Sitzung 30 Minuten später an gleicher Stelle eingeladen.

Die Zeit bis dahin nutzten die Jagdgenossen, um sich das von Udo Lukas zubereitete und mit Applaus bedachte Wildbret mit Knödeln, Rotkraut und Birnen schmecken zu lassen. Frisch gestärkt begrüßte Horst Pfeifer dann die Genossen sowie die Jagdpächter Karl Heeß und Muhammad Hammad-Härter.

Pfeifer blickte in seinem Bericht zunächst noch einmal auf die Hauptversammlung des vergangenen Jahres zurück. Seinerzeit war der Vorstand beauftragt worden, den 2025 auslaufenden Jagdpachtvertrag nach Prüfung eines Angebotes des Jagdpächters Karl Heeß vorzeitig zu verlängern. Nach mehreren Gesprächen mit Heeß und der Jagdbehörde wurde ein Jagdpacht-Ergänzungsvertrag erstellt und im Vorstand einstimmig beschlossen. Durch ihn trat Muhammad Hammad-Härter mit Wirkung vom 28. September gleichberechtigt in den laufenden Pachtvertrag ein. „Einwände der Jagdbehörde sind nicht erfolgt. Da die Jagdgenossen mit der Revierbetreuung durch die Jäger sehr zufrieden sind, ist dies eine sehr gute Nachricht für die Jagdgenossenschaft“, stellte Pfeifer fest.

In ähnlicher Weise soll jetzt auch mit der Verlängerung des Pachtverhältnisses verfahren werden. Einstimmig wurde der Vorstand beauftragt, den am 31. März nächsten Jahres auslaufenden Pachtvertrag nach Prüfung des Angebots der Jagdpächter vorzeitig zu verlängern.

Kaum Wildschäden

Horst Pfeifer berichtete weiter, dass im zurückliegenden Jagdjahr kaum Wildschäden entstanden seien. Die Schutzmaßnahmen der Jäger an den Maisäckern seien sehr gut. Ebenso die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken der Landwirte und der Jäger beim ersten Grünlandschnitt zum Vergrämen der Rehkitze.

Das Vergrämen mit Fähnchen sei dabei nach wie vor die effizienteste Methode. Mitglieder der Maschinengemeinschaft Raidelbach hätten hierbei und auch beim Wegebau in den zurückliegenden Jahren unterstützt. Einstimmig beschloss die Versammlung, der Maschinengemeinschaft Raidelbach 1000 Euro als Würdigung ihrer Unterstützung zu spenden.

Der Einsatz von Drohnen zum Schutz der Kitze könne geprüft werden. Er sei aber mit einem langen Vorlauf verbunden und sehr personalaufwendig, sagte Pfeifer. Die Technik werde sich aber sicher noch weiterentwickeln.

Die Wolfspopulation nehme deutlich zu, so Pfeifer weiter. Erste Bundesländer hätten den Wolf bereits in das Jagdrecht aufgenommen. Die Entwicklung in Hessen werde man mit Interesse beobachten – auch vor dem Hintergrund, dass sich die neue Landesregierung beim Wolf mehr um die Interessen der Landwirte kümmern wolle.

Zum Ende seines Berichts gab Pfeifer noch einige Hinweise. So wurde im vergangenen Jahr Frank Schönig aus Mannheim als Mitjäger begrüßt. Für Rechner Oliver Böhm wird bei den Vorstandswahlen im kommenden Jahr ein Nachfolger gesucht.

Auch zwei Elstern auf der Liste

„Abschließend möchte ich mich bei den Jagdpächtern und den Mitjägern für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken. Dies hilft allen Beteiligten. Es macht einfach Freude, die Jäger im Revier zu sehen“, so Horst Pfeifer

„Diesen Dank möchte ich gerne an den Vorstand zurückgeben“, begann Jagdpächter Karl Heeß seinen Bericht. Anschließend gab er die Streckenliste bekannt. Wie immer hätten 24 Stück Rehwild erlegt werden sollen. Tatsächlich wurden 16 Tiere erlegt, hinzugekommen seien neun Rehe, die bei Verkehrsunfällen zu Tode kamen. Zudem wurden 16 Füchse, sieben Dachse, 18 Waschbären, acht Ringeltauben und zwei Elstern erlegt, wie Rees mitteilte. Die Wildschwein-Bejagung sei schwierig. Hier könne die Ortung mit einer Wildkamera Verbesserungen bringen. Das Auftauchen der Tiere werde dabei direkt auf das Handy gemeldet. Dies setzte aber voraus, dass der Jäger in der Nähe wohne.

„Interesse zur Verjüngung der Jägerschaft ist vorhanden. Auch von Personen aus der näheren Umgebung,“ ergänzte Mitpächter Muhammad Hammad Härter.

Horst Pfeifer stellte stellvertretend für Rechner Oliver Böhm den Kassenbericht vor. Die Kasse war von Walter Rettig und Klaus Böhm geprüft worden. Die Versammlung entlastete den Rechner und den Vorstand einstimmig.

Ebenso einstimmig wurden Beschlüsse zur Auszahlung der Jagdpachtanteile gefasst. Auf Antrag wird eine Barauszahlung bis zum 30. Juni angeboten. Die Summe richtet sich wie bisher nach dem Hektar-Satz.

Die Jagdgenossenschaft

Jagdvorsteher: Horst Pfeifer

stellvertretender Jagdvorsteher: Gerhard Pfeifer

Schriftführer: Thilo Krichbraum

Rechner: Oliver Böhm

Jagdausschuss: Walter Rettig, Klaus Böhm, Stefan Schepula. fred

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