Jagdgenossenschaft Reichenbach

Der Waschbär wird zum Problem in Reichenbach

Auch das Verhalten von Mountainbikern war Thema bei der Jahreshauptversammung der Jagdgenossen in Reichenbach. Diese störten teils massiv den Jagdbetrieb.

Von 
Christa Flasche
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Waschbären sind Allesfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen Würmer, Insekten, Fische, Vögel, Eicheln, Mais und Obst. © Britta Pedersen/dpa

Reichenbach. Zu Beginn der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Reichenbach verlas Schriftführer Richard Meckel zunächst das Protokoll der vergangenen Sitzung, bevor Vorsitzender Jörg Marquardt den aktuellen Bericht vortrug.

Der Jagdpachtvertrag sei verlängert worden, sagte er, und die Ringelwalze jetzt verkauft und abgewickelt. Insgesamt sei das Jahr eher ruhig gewesen. Es folgte der kurz gehaltene Kassenbericht von Klaus Eckel. Die Kassenprüfung fand lobende Worte. Das Amt der Kassenprüfer übernehmen Ute Meyer und Ronald Müller.

Ausleihe von Geräten möglich

Aufgrund eines Antrags wurde der Vorstand damit beauftragt, Angebote für einen Erdbohrer einzuholen. Im weiteren Verlauf ging es auch ausführlich um den Maschinenpark. Der Häcksler laufe gut und könne gerne ausgeliehen werden, hieß es. Beim Wiesenhobel stehe eine Reparatur an und zum Verkauf steht aktuell ein Güllefass.

In Bezug auf die Verwendung der Jagdpacht diskutierten die Versammelten über die Anschaffung eines Mulchers. Marquardt hatte im Vorfeld bereits drei Angebote eingeholt, bei denen sich die Geräte in Größe und von der Anwendungsvielfalt unterschieden. Die Preisspanne bewegt sich dabei zwischen rund 1200 und 3600 Euro. Im weiteren Verlauf einigten sich die Mitglieder auf eine Größe und wichtige Punkte, die in Sachen Technik und Ausstattung der Mulcher allen entgegenkommen. Der Vorstand wurde daraufhin beauftragt, ein neues Angebot einzuholen. Der Vorstand wies darauf hin, dass man für die Anschaffung des Mulchers eine große Summe in die Hand nehme und man generell erwarte, dass mit den Geräten sorgsam umgegangen werde.

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Bei der Verwendung der Maschinen diskutierte die Gruppe, ob die Maschinen künftig auch an Mitglieder ausgeliehen werden, die ein eigenes oder gepachtetes Grundstück außerhalb von Reichenbach haben. Die Versammlung stimmte dafür. Es müsse allerdings entsprechend mitgeteilt werden, dass das Gerät für ein Grundstück in einem angrenzenden Jagdbezirk ausgeliehen werde. In puncto Reparaturen durch Verschleiß oder Unachtsamkeit einigte man sich darauf, dass Schäden aus unsachgemäßer Nutzung vom Verursacher zu tragen sind.

Viele Wildunfälle gemeldet

Den Jagdbericht legte Thomas Meyer vor. Die Schäden hielten sich in Grenzen, sagte er. Anfangs teilte er mit, dass es eine Diskussion mit der Jagdbehörde gegeben habe, weil es in einem befriedeten Bezirk nicht mehr erlaubt sei, Fallen aufzustellen und man keine Wildtiere mehr im Auto befördern dürfe. Zudem wies er darauf hin, dass es beim Wild viele Unfälle gegeben hat. Beim Schwarzwild wurden 46 Tiere geschossen. Bei den Rehen wurden 23 Tiere mit der Waffe erlegt, 16 kamen durch einen Unfall ums Leben und 12 zählten als Fallwild. Bei den Füchsen kamen die Jäger auf acht, die mit der Waffe erlegt wurden und genauso viele, die als Fallwild gelten. Auch acht Dachse wurden erlegt, ein Dachs galt als Fallwild. „Auch bei uns werden die Waschbären zu einem Problem“, so Meyer. Es sei keine Seltenheit, dass diese Tiere 15 Hühner in einer Nacht töteten, gab er zu bedenken. Bei den Waschbären erlegten die Jäger in der vergangenen Saison acht Stück.

Erneut kam das Verhalten von Mountainbikern zur Sprache. Diese störten teils massiv den Jagdbetrieb. Sogar nachts seien sie unterwegs, hieß es. Angesprochen wurden ebenso freilaufende Hunde. Nicht gerade wenige Hundehalter seien teils ziemlich ungehalten, wenn man sie auffordere, ihre Tiere an die Leine zu nehmen.

Im Anschluss an die offizielle Sitzung ließen die Versammelten den Abend in gemütlicher Runde ausklingen.

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