Jagdgenossenschaft Beedenkirchen

Jagdgenossenschaft Beedenkirchen hat Wildtierkadaver zu beklagen und vermutet Wilderei

Von 
Christa Flasche
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Beedenkirchen. Bei der Versammlung der Jagdgenossenschaft Beedenkirchen mit den Ortschaften Wurzelbach, Staffel und Schmal-Beerbach ließ zunächst der Vorsitzende Kai Peter das vergangene Jahr Revue passieren.

Beim Bericht des Jagdvorstehers ging es unter anderem um die Abschusszahlen. Bei den Rehen war man beunruhigt, dass rund 60 Prozent – und damit 32 Tiere – zum Fallwild zählten. Beim Schwarzwild waren es sieben Tiere, bei den Dachsen drei und den Füchsen zwölf, wobei auch hier drei zum Fallwild zählten.

Für Unmut sorgte ein eingezäuntes Grundstück eines Mitglieds. Hier sei man in Kontakt mit dem Forstamt Lampertheim und zuversichtlich, dass man auch diesen Punkt gemeinsam im Sinne aller lösen könne.

Gut kam der letzte Grenzgang an, an dem 30 Wanderer teilnahmen. Ebenso war die Grillfeier im Oktober gut besucht. Lob bekam ferner die Hubertusmesse im Herbst, die in der Kirche stattfand. Im Rahmen einer Kooperation beteiligten sich die Jagdgenossen mit einer Spende an zwei Terminen bei einem Gemeinschaftsessen, das die evangelische Kirche ausrichtete. Über die beiden Treibjagden im Dezember wurde ebenfalls kurz berichtet.

Kitzrettung ist eine Herzenssache

Die Wildschäden schlugen mit rund 40 Stunden zu Buche und bei einem Aufwand von knapp 80 Euro pro Stunde komme damit durchaus ein entsprechender Betrag zusammen, hieß es. Die Kitzrettung, so die Jagdgenossen, sei für jeden eine Herzenssache. Für die Aktion kamen 54 Stunden zusammen, doch das sei auf jeden Fall ein positiv behafteter Aufwand, an dem am Ende auch ein schönes Ergebnis stünde. Ein Dank ging an all die, die hier darauf achteten, dass kaum Kitze beim Mähen zu Schaden kamen.

Anders die fünf Rehböcke, die sich im Zaun verheddert hatten und jämmerlich zu Tode kamen. Hier ging ein dringender Appell an die Grundstücksbesitzer, einen besonderen Blick auf die Einzäunung zu haben. Der Naturschutzbund Nabu und die Jagdgenossen planen das Anlegen von Blühflächen, um unter anderem wieder Fasane anzulocken. Bei der Verwendung des Restgeldes einigte man sich schnell darauf, es für den Wegebau und Grenzgang zu nutzen.

Bei den Satzungsänderungen gab es Diskussionsbedarf. Die Versammelten hatten die neue Satzung zwar vorliegen, doch es gab Unstimmigkeiten, ob man über die gesamte Satzung oder jeden einzelnen Paragraphen abstimmen müsse. Am Ende einigte man sich auf einen Kompromiss: Die Paragraphen und Änderungen wurden vorgelesen und die Abstimmung erfolgte im Block.

Kein Hinweis auf einen Wolf

Danach sprach man über das Jagdkataster und das Festgeld. Es gab zudem Überlegungen, wie man die Aufwandsentschädigung für den Vorstand anpassen könne. Im späteren Verlauf der Sitzung einigte man sich auf die Hälfte der bisherigen Summe. Der Bericht der Rechnerin fiel kurz aus. Sie konnte diesmal ein Plus in der Kasse verbuchen.

Eine lebhafte Diskussion entstand erneut in Bezug auf die Schäden an Feldwegen. Um das Thema für alle fair und einvernehmlich zu lösen, wolle man Kontakt mit den Verursachern und auch den Bürgermeistern der entsprechenden Gemeinden aufnehmen.

Ein weiteres Thema war zudem der Fund von Wildtierkadavern. Hier tauchte die Frage auf, ob es sich um einen Wolf handeln könnte. Bisher deute allerdings nichts darauf hin, dass sich ein Wolf in unserer Region aufhält, hieß es. Stattdessen vermuteten die Jagdgenossen, dass es sich um Wilderei handele, der man jetzt auf den Grund gehen werde.

Freie Autorin

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