Jubiläum

In Reichenbach werden Bleche zu Maschinenbestandteilen verarbeitet

Seit 80 Jahren kümmert sich das Familienunternehmen „Reichenbacher Apparatebau“ um Konstruktion, Prototypenbau, Serienfertigung und Endmontage.

Von 
Walter Koepff
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Auf die Reise schickt der Betriebsleiter der Firma Reichenbacher Apparatebau, Stephan Bremstaller, einen der firmeneigenen Lastwagen zu einem der vielen Kunden in Deutschland. © Walter Koepff

Reichenbach. Seit 80 Jahren bietet die Firma Reichenbacher Apparatebau GmbH und Hannewald KG Qualität und individuelle Problemlösungen ebenso wie Präzision, Termintreue und passgenaue Lösungen. Hatte man das 75-jährige Bestehen durch die Corona-Pandemie etwas verspätet erst im Jahre 2021 groß und mit einer umfangreichen Chronik gefeiert, so soll laut Geschäftsführer Stephan Bremstaller der 80.Geburtstag weniger groß begangen werden.

Adam Hannewald gründete 1945 das Familienunternehmen

Der heute wohl größte Industriebetrieb in Lautertal geht auf den bekannten Spengler und Installateur Adam Hannewald zurück, der bereits kurz nach der Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft 1945 einen eigenen Betrieb gründete, wie dessen Sohn Karl Hannewald bei seiner Ansprache zum 75-jährigen Bestehen der Firma berichtete. Letzterer hat den Betrieb über 50 Jahre lang geprägt und ist heute Gesellschafter beider Unternehmen.

Aus einfachsten Anfängen in einer ehemaligen Militärbaracke entwickelte sich nach Umzügen und Erweiterungsbauten der heutige Betrieb im Brandauer-Klinger-Weg, dessen Fuhrpark heute deutschlandweit die Produkte schnellstmöglich ausliefert. Der Betrieb ist ein Spezialist im Bereich Feinblechbau. Mit rund 70 Mitarbeitern bietet das Unternehmen von der Idee über die Konstruktion, den Prototypenbau die Serienfertigung bis hin zur Endmontage alles aus einer Hand.

Für Karl Hannewald hatte die Ausbildung des Nachwuchses immer eine zentrale Rolle gespielt. Dadurch konnte ein personelles Fundament für die kommenden Jahrzehnte gelegt werden. Viele Mitarbeiter sind dem Unternehmen über 30 bis 40 Jahre treu geblieben. Karl Hannewald zog sich im Jahre 2001 aus dem aktiven Geschäft zurück. Stiefsohn Achim Straus war danach alleiniger Geschäftsführer bis 2007. Seitdem liegt die Betriebsführung in den Händen des einstigen Fertigungsleiters Stephan Bremstaller.

Dieser sieht das Unternehmen weiterhin gut aufgestellt. Wie in der Vergangenheit seien immer wieder interne Veränderungen notwendig, um den wirtschaftlichen Erfolg in einem schärfer werdenden Wettbewerb zu sichern und Arbeitsplätze am Ort zu erhalten. Alle Investitionen in Software und Maschinen wären jedoch ohne zuverlässige Mitarbeiter, die das System täglich am Laufen hielten, nicht erfolgreich, betonte der Geschäftsführer.

Ganz wichtig seien dem Unternehmen, so Bremstaller weiter, die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, die im Betrieb schon länger eine bedeutende Rolle spielten. Durch die neue Laser-Fasertechnologie-Maschine – die bislang größte Investition überhaupt – spare man im Jahr fast 300 Tonnen CO2 ein. 2023 habe man darüber hinaus in großem Stil in Photovoltaik investiert. Seit letztem Jahr erzeuge man den für die Laserstrahltechnik benötigten Stickstoff selbst.

Froh sei man, dass der Mitarbeiterstand trotz Umsatzschwankungen in den vergangenen Jahren stabil gehalten werden konnte. Zurzeit habe man vier Auszubildende in der Fertigung als Konstruktionsmechaniker im Bereich der Feinblechtechnik und einen kaufmännischen für Bürokommunikation. Zum Erfolg der Firma gehöre auch ein treuer Kundenstamm.

Soziale Projekte werden unterstützt

Ohne die Erfolge dieses Unternehmens wäre das soziale Engagement von Karl Hannewald undenkbar. Mit seiner „Hannewald-Stiftung“ ist er ein Unterstützer von weiteren sozialen Projekten, wie dem Hospizverein Bergstraße, der Bensheimer Tafel sowie weltweiten Aktionen von Kirchen. Dazu gehört unter anderem das Schulprojekt der Pfarrei St. Laurentius in Bensheim in Calil/Indien. Ferner erhält das Projekt „Casa do Menor“ in Brasilien über das katholische Pfarramt St. Peter und Paul in Dieburg Zuwendungen von der Hannewald-Stiftung. Damit werden Werkstätten für Straßenkinder errichtet, um ihnen eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen.

Freier Autor Nach Anfängen bei der Schülerzeitung "Kurfürst" des Bensheimer Alten Kurfürstlichen Gymnasiums (AKG), Freier Mitarbeiter bei der Lindenfelser Wochenzeitung "Samstag", 1971 Wechsel zum Bergsträßer Anzeiger. Pressemäßig in Wort und Bild in Lautertal tätig.

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