Reichenbach. Zu einer Arbeitssitzung trafen sich die Mitglieder des Reichenbacher Ortsbeirates unter Leitung von Ortsvorsteher Alfred Hogen. Gemäß der Tagesordnung eröffnete Lautertals Bürgermeister Andreas Heun die Sitzung mit Mitteilungen. Der Neubau des Kindergartens in Elmshausen schreitet voran, derzeit seien die Ausschreibungen in Arbeit. Die Sanierung der Lautertalhalle sei aufgrund der finanziellen Lage der Gemeinde nur in kleinen Schritten und in Einzelmaßnahmen möglich. „Wir möchten die Halle betriebsbereit halten“, sagte Heun.
Heun blickte auch auf die Haushaltsituation der Kommune, die von einer „schwierigen wirtschaftlichen Gesamtlage“ geprägt sei. Die Einnahmen vor allem bei der Einkommensteuer sinken. Der Haushaltsplan 2025 werde daher mit einem Defizit abschließen. Andere Städte und Gemeinden ließen sich mit Lautertal schwer vergleichen. Es gebe Kommunen mit einer umfassenden finanziellen Rücklage, andere hätten hohe stabile Steuereinnahmen.
In Lautertal würden die Rücklagen nach dem heutigen Stand der Dinge in drei Jahren aufgebraucht sein. Gemäß den Daten des Statistischen Landesamtes in Hessen liege die Gemeinde bei der Finanzstärke im letzten Drittel, allerdings dort im vorderen mittleren Bereich.
Zur Kommunalwahl wird es keine Einheitsliste geben
Anders als in den anderen Ortsteilen wird es in Reichenbach zur Kommunalwahl am 15. März keine Einheitsliste geben. „Die CDU und die LBL werden eine gemeinsame Liste aufstellen“, kündigte Ortsvorsteher Alfred Hogen an. Grund sei die Größe des Ortes Reichenbach.
Zum Haushalt 2026 gab es keine Wortmeldungen. Die Neufassung der Geschäftsordnung der Ortsbeiräte wurde einstimmig zur Kenntnis genommen.
Die Probleme mit parkenden Fahrzeugen sind ein sensibles Thema in Reichenbach und nahmen auch bei dieser Sitzung größeren Raum ein. „Gefühlt hat sich in der letzten Zeit wenig getan“, so Ortsvorsteher Hogen. Der Ortsbeirat hatte darauf hingewiesen, dass Fahrzeuge in engen Straßen die Rettungswege blockieren. Gerade an der Nibelungenstraße zwischen Knodener Straße und Zehnesweg blockierten Autos immer wieder den Gehweg, so dass kaum ein Durchkommen sei, schon gar nicht für Leute mit Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle. Der Ortsbeirat verwies darauf, dass es sich hier um einen Teil des Schulwegs handelt.
Zudem werde immer wieder so geparkt, dass die Ausfahrt aus einer Straße der Sichtbehinderung wegen kaum möglich sei. Hier wurde die Lage an der ehemaligen Gemeindewaage thematisiert. Der Ortsbeirat schlug vor, eine Parkfläche direkt auf der Waage zu markieren und gleichzeitig das Parken nur für ein kurzes Zeitfenster zuzulassen, das zum Beispiel für einen Einkauf ausreicht.
Bürgermeister Andreas Heun reagierte sensibel: „Ich kann es nicht mehr hören.“ Die Ordnungspolizei könne nicht überall gleichzeitig und auch nicht nachts unterwegs sein. Selbst wenn ein Falschparker erwischt werde, könne er wegen der geringen Gefahr, wieder ein Knöllchen einzufangen, jederzeit sein Auto wieder verkehrswidrig abstellen.
Der Wunsch, falsch parkende Fahrzeuge einfach abzuschleppen, sei nur zu erfüllen, wenn Rettungswege blockiert werden. Sonst sei das rechtlich gar nicht so einfach. Bürgermeister Heun erinnerte an eine Initiative der Feuerwehr Elmshausen. Es soll daher nun auch mit der Reichenbacher Feuerwehr darüber gesprochen werden, dass diese mit den großen Einsatzfahrzeugen die schmalen Straßen im Dorf befährt, um Probleme mit der Durchfahrt festzustellen.
„Das ist ein gesellschaftliches Problem. Wenn wir noch mehr Ordnungskräfte einstellen, dann kostet das auch Geld. Ob es zur Lösung beiträgt, ist die Frage“, sagte Andreas Heun.
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