Beedenkirchen. In der Pfarrscheuer in Beedenkirchen war es gemütlich eng. Viele interessierten sich für den aktuellen Stand zur geplanten Dorfschule im Modautal. Der Standort für die Freie Dorfschule steht bereits seit November fest. Momentan wird in Asbach umfangreich saniert und umgebaut.
Das Gründungsteam hat aber noch eine ganz andere Baustelle und sucht dringend eine Lehrkraft mit zweitem Staatsexamen. Das ist eine Vorgabe, die auch für freie Schulen bindend ist. Ferner werden noch Lernbegleiter gesucht, die das erste Staatsexamen abgelegt haben. Die Rückmeldungen zum Konzept und den vielen eingereichten Seiten zum Lehrplan seien recht positiv gewesen, hieß es. Auch die Gespräche zum Brandschutz liefen bisher gut.
Das Konzept der Schule sieht vor, dass auch die Eltern mit jeweils 30 Arbeitsstunden im Jahr an der Ausgestaltung beteiligt werden. Mit Externen, zum Beispiel im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres, soll es Verträge geben.
Unterrichtsbeginn soll um 8.30 Uhr sein. Die Kinder können bereits ab 8 Uhr gebracht werden. Ende ist um 12.45 Uhr. Aktuell liegen 22 Bewerbungen vor. Hier soll es in Kürze Gespräche geben. Aufgenommen werden nicht nur Kinder, für die die Schule gerade beginnt. Auch Ältere können in die Dorfschule wechseln. Die Schule sei für jede und jeden offen, betonten die Gründer.
Beim Start im Sommer müssen mindestens 14 Kinder die Schule besuchen
Gestartet wird zum neuen Schuljahr im Sommer mit mindestens 14 Kindern. Das ist eine Vorgabe vom Schulamt. Auch wenn sich die Dorfschule von der klassischen Schule unterscheidet, ist sie an den Lehrplan gebunden. Gelernt wird in altersübergreifenden Gruppen, projektbezogen und nicht starr nach Fächern. Es wird damit ein fachübergreifender Unterricht und ein ganzheitliches Lernkonzept sein. Wichtig sollen außerdem die Vermittlung von Respekt und Werten sowie die Einbeziehung der Natur als Lebensraum sein.
Für die Arbeit mit den Kindern legen die Gründer großen Wert auf Eigenverantwortlichkeit beim Lernen sowie auf das Lernen durch kreative und handwerkliche Tätigkeiten. Die Methodik stützt sich auf die Waldorf- und Maria-Montessori-Schulen unter dem Motto: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Noten bekommen die Kinder nicht, stattdessen gibt es Gespräche und umfangreich formulierte Zeugnisse, wie man sie auch aus den ersten Klassen an staatlichen Schulen kennt. Angestrebt wird die enge Einbindung der Schule in die Gemeinde.
Erst nach drei Jahren gibt es Geld vom Staat
Aktuell gehen die Gründungsmitglieder von einem Schulgeld von 200 bis 300 Euro pro Monat aus. Bei anderen Schulen würden durchaus 500 bis 800 Euro verlangt. Ab dem vierten Jahr nach dem Start erhält eine Ersatzschule, wie die Dorfschule eine ist, vier Fünftel der Kosten erstattet, die für den Betrieb anfallen. Davor muss alles von der Schule, sprich den Eltern, übernommen werden.
In diesem Zusammenhang werden noch Bürgen gesucht, die dazu bereit sind, bis zu 3000 Euro zu übernehmen. Außerdem werden Menschen gesucht, die sich beim Fundraising, der Schaffung eines Newsletters und in der Öffentlichkeitsarbeit engagieren. Auch Firmen können die Dorfschule unterstützen.
Für Nachfragen steht das Team unter Tel.: 0157 / 85959350 zur Verfügung. Bewerbungen oder Fragen zur Schule können Interessierte an E-Mail: info@dorfschule-modautal.de senden. Weitere Informationen gibt es unter dorfschule-modautal.de.
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