Beedenkirchen. Die Beedenkirchner hatten ihren Ort für die Kerb mit roten und weißen Luftballons und auch Girlanden und Fahnen geschmückt. In diesem Jahr konnten für die Häuser, die am Weg des Umzuges sind, keine Birken geschlagen werden. Dennoch präsentierte Beedenkirchen sich schön herausgeputzt, als sich der Kerwezug am Sonntagnachmittag durch den Ort schlängelte.
Den Auftakt machte ein Bierwagen mit Gespenstern und der Aufschrift „A Gschbendschder haewe Dorschd“. Das Angebot eines kühlen Bieres nahmen etliche von den vielen Zuschauern am Wegesrand gerne an. Sicher waren sie später auch bei der Tombola dabei – dem Bierwagen folgte der Wagen mit dem Hinweis auf die Verlosung eines Reisegutscheins.
Fußball landet im Graben – und vielleicht in nächster Kerweredd
Sportlich sind die Beedenkirchner. „Kein Schiri hält uns auf“, verkündeten die Hobby-Kicker. Übrigens auch keine Brennnesseln und Brombeersträucher, denn gleich zu Beginn des Umzugs rollte der Ball in einen Graben.
„Das könnte was für die nächste Kerweredd werden“, freuten sich schon die ersten Zugteilnehmer, die die Bergung des Balls mitbekommen hatten.
Nach der Musikband „Roabdigalle“ und dem Modell der Beedenkirchner Kirche wurden Kerweparrer Lukas Buchner und Kerwegleckner Leonard Buchner in ihrer Kanzel durch den Ort gefahren. Den beiden Symbolfiguren der Kerb folgte die Kerwejugend mit dem Kerwekranz. „Wem gehört die Kerb?“, so die Frage und die Antwort kam prompt: „Unser“.
In Beedenkirchen ist immer etwas los. „Middogsdisch in die Parrscheier“, verkündete dann der nächste Wagen und dass alle, die mögen, an den Donnerstagen dazu eingeladen sind. Um die Mahlzeit kümmern sich Freiwillige aus der Beedenkirchner Kirchengemeinde. Für Musik sorgte danach der Spielmannszug aus Rimbach. Die Mitglieder des Ortsbeirats und Bürgermeister Andreas Heun wurden durch den Ort gefahren. Für die Verleihung des Kerwebolzens nach der Kerweredd wird auch in diesem Jahr der Ortsbeirat die Jury stellen.
Themen der Motivwagen kamen auch in der Kerweredd vor
Die jüngsten Teilnehmer des Umzuges waren sicherlich die der Krabbelgruppe, sie versprechen bei den Treffen ganz viel Spaß zu haben. Kinder können sich in Beedenkirchen auch Tanzgruppen anschließen – eine davon war beim Umzug dabei. Auch eine Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr steht allen Interessierten offen: „Die Jugend von heid, eijer neije Feijerwehrleut.“ Die Kindergartenkinder des Ortes waren als Piraten unterwegs. Und die Kinder, die in diesem Jahr eingeschult wurden, trugen ihre Schultüten und Ranzen durch Beedenkirchen.
Vorfreude auf die Kerweredd machten einige Motivwagen. So stellte sich die Frage, was es wohl mit dem kleinen Zelt und der großen Luftmatratze auf sich hat. Bei einem anderen Wagen hieß es „Es naije Audo werd geschitzd, bevors hageld, dunnerd und blitzd“. Auch hier durften alle gespannt auf die Kerweredd sein.
Warum nicht eine Hardrock-Hochzeit feiern? Alles möglich in Beedenkirchen. Für Musik sorgte danach aber der Musikcorps aus Bickenbach mit einer stattlichen Anzahl von Musikern. Wieder mit dabei als Fußgruppe und in der Pferdekutsche waren die Mitglieder des Reichenbacher Verschönerungsvereins in ihren Trachten.
Die „Kindergruppe Elias“ waren Beedenkirchner Jungs („Wilde Kerle“), die sich zum Spaß und Fußballspielen treffen und keiner Gruppierung zugehören. Jedenfalls waren sie beim Umzug mit von der Partie und kickten einen Fußball durch den Ort.
Im folgenden Motiv stellte sich die Frage, was denn eine Zahnarztpraxis und eine riesige Rohrzange gemeinsam haben. So viel sei verraten: Die Rohrzange kam im heimischen Keller zum Einsatz, nachdem der Zahnarzt schon zwei Zähne gezogen hatte. Näheres war in der Kerweredd zu erfahren. Dann doch lieber erholsam einen Wein trinken. Die „Weintrauben“ – Personen mit grünen oder dunkelroten Luftballons umhüllt – schenkten den Zuschauern gerne aus.
In Staffel gibt es Pferde. Der Verein der Pferdefreunde Lautertal war mit einer Reitgruppe beim Umzug dabei und lud zum „Staffeler Faschingsritt“ am 22. Februar 2025 ein. Mit im Umzug waren auch die Jäger und ihre Hunde. Und dann wurde es zum Abschluss noch einmal feucht-fröhlich beim „Relaxen im Paradies“. Dahinter steckte wieder eine Geschichte, die schon bald in der Kerweredd erläutert werden sollte.
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