Ortsbeiratssitzung

Gemeindevorstand will auf Blitzer in Reichenbach verzichten

Immer wieder in der Kritik ist auch das Parken auf dem Gehweg der Nibelungenstraße zwischen Knodener Straße und Zehnesweg.

Von 
Jutta Haas
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Hochgewachsene Büsche an der Lauter könnten bei Starkregen den Abfluss des Wassers behindern. Darauf wurde in der Reichenbacher Ortsbeiratssitzung hingewiesen. © Jutta Haas

Reichenbach. Der ruhende und der fahrende Verkehr im Dorf beschäftigen den Reichenbacher Ortsbeirat immer wieder. Kein Verständnis brachten die Mitglieder des Gremiums unter der Leitung von Ortsvorsteher Alfred Hogen für eine Entscheidung des Gemeindevorstandes auf. Hier ging es um die geplante Geschwindigkeits-Überwachungsanlage an der Nibelungenstraße, Ecke Hahnenbuschstraße.

Auf diese soll verzichtet werden. Wie der Beigeordnete Karl-Josef Kuhn erläuterte, gab es Zweifel daran, dass sich die Anlage in absehbarer Zeit amortisiert. Das konnten die Mitglieder des Ortsbeirates nicht nachvollziehen. Es wurde daran erinnert, dass hier tagtäglich teils rücksichtslos zu schnell gefahren werde, auch wenn Kinder hier unterwegs seien. Die Nibelungenstraße ist an dieser Stelle Teil des Schulwegs. Karl-Josef Kuhn forderte den Ortsbeirat auf, sich die Ergebnisse der bisherigen Kontrollen vorlegen zu lassen.

Im Ortsbeirat ging es auch um eine Verkehrsplanung, unter anderem für die Nibelungenstraße zwischen Falltorweg und Steinindustrie. Wie Karl-Josef Kuhn berichtete, gibt es dazu noch keine Entscheidung des Vorstandes. Ein Verkehrsplaner habe erläutert, dass nur mittels umfangreicher Bauarbeiten Veränderungen möglich seien. „Deshalb hat der Gemeindevorstand beschlossen, die veranschlagten Kosten für eine Verkehrsplanung nicht auszugeben.“ Damit wird sich an der Situation wohl zunächst wenig ändern, was im Ortsbeirat ebenfalls auf wenig Verständnis stieß.

Wie die Mitglieder des Gremiums feststellen, werden die Straßen immer stärker zugeparkt. Die geforderte Mindest-Durchfahrtsbreite von dreieinhalb Metern werde besonders in den kleinen Nebenstraßen – etwa im Zehnesweg und am Tannenberg – oft nicht eingehalten. „Müllfahrzeuge sind da schon wieder weggefahren, weil sie nicht durchkamen“, berichtete Alfred Hogen. „Im Zehnesweg würde selbst die Feuerwehr nicht mehr durchkommen“, sagte ein Anwohner. Die Mitglieder des Ortsbeirates sehen das Ordnungsamt der Gemeinde Lautertal in der Pflicht, Kontrollen vorzunehmen, wurde mehrfach verdeutlicht.

Nichts Neues zum Thema Felsenmeerbrücke

Immer wieder in der Kritik ist auch das Parken auf dem Gehweg der Nibelungenstraße zwischen Knodener Straße und Zehnesweg. „Kürzlich kam ein Vater mit einem Kind an der Hand und einem Kinderwagen. Er hat dann das eine Kind auf den Arm genommen und musste mit dem Kinderwagen über die Bundesstraße an dem parkenden Fahrzeug vorbei“, berichtete Alfred Hogen. Ein sicherer Weg an den parkenden Fahrzeugen sei vorbei sei mit Kinderwagen oder einem Rollator nicht möglich.

Auch hier sieht der Ortsbeirat die Gemeinde in der Pflicht, für Ordnung zu sorgen. Unverständlich sei, wenn man im Rathaus Aussagen erhalte wie, man müsse die Angelegenheit persönlich bei der Polizei anzeigen.

Die Mitglieder des Ortsbeirates beabsichtigen wegen der Probleme an der Erstellung eines Verkehrskonzepts festzuhalten. Parkzonen könnten eingerichtet werden, Halteverbotsschilder oder Schilder für Kurzzeitparken angebracht werden. Für notwendig wird gehalten, dass die Bestimmungen dann regelmäßig kontrolliert werden. Entsprechend wurde in der Sitzung ein Beschluss formuliert, dem alle zustimmten. Nachgehen wollen die Mitglieder des Ortsbeirates auch der Frage, wie im Ordnungsamt mit Anzeigen der Bürger in Bezug auf die Verkehrssituation umgegangen wird.

Karl-Josef Kuhn informierte darüber, dass ein möglicher Neubau der Felsenmeerbrücke derzeit ruht. „Wir warten auf das Konzept und die Anforderungen der Oberen Naturschutzbehörde.“ Ohne diese Informationen werde kein Geld für Planungen ausgegeben.

Zum Abschluss der Sitzung hatten die Bürger das Wort. Sie wiesen auf die Situation am Ufer der Lauter ab Ortsmitte in Richtung Bensheim hin. Das Strauchwerk sei dort stellenweise so hoch gewachsen, dass bei einem Unwetter die Gefahr bestehe, dass das Wasser nicht richtig abfließen könne. Die Gemeinde wurde gebeten, mit dem Gewässerverband Bergstraße in Verbindung zu treten, damit die Pflanzen zurückgeschnitten werden.

Freie Autorin

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