Lautertal. Die Gebühren für die Lautertalhalle und die Dorfgemeinschaftshäuser in Lautertal werden steigen. Der Ältestenrat der Gemeinde hat dazu eine Regelung ausgearbeitet, der sich nun der Finanzausschuss der Gemeindevertretung anschloss.
Dass das Thema im Ältestenrat zur Sprache kam, ist ungewöhnlich. Es hat mit dem bisherigen Verlauf der Beratungen zu tun. Der Vorschlag einer Gebührenerhöhung war vom Gemeindevorstand im Sommer auf den Tisch des Hauses gekommen, um die allgemeinen Kostensteigerungen aufzufangen.
Das war zunächst in den Finanzausschuss verwiesen worden, der sich auch mit weiteren Satzungen zu befassen hatte. Unter anderem sind die Gebühren für die Friedhöfe gestiegen. Diese anderen Regelungen waren bereits im September in der Gemeindevertretung beschlossen worden. Um die Gebührenordnung für die Dorfgemeinschaftshäuser hatte es aber im Plenum eine neue Debatte gegeben.
Denn schon in der Ausschuss-Beratung war erkennbar gewesen, dass nicht alle Neuregelungen auf Verständnis bei den Gemeindevertretern stoßen würden. Unter anderem die Frage, wie die Nutzung der Hallen durch Jugendmannschaften geregelt werden sollte, war umstritten. Klar war nur, dass hier zumindest ein Sonderpreis gelten sollte.
Überschuss beim Betrieb der Heidenberghalle
Sie hatten bisher jeweils die Hälfte der Nutzungsgebühr und der Energiekostenpauschale zu tragen. Nach dem Vorschlag des Gemeindevorstandes sollte der Nachlass bei den Energiekosten wegfallen.
Nach dem neuen Vorschlag aus dem Ältestenrat werden für Trainings und Spiele von Kindern und Jugendlichen künftig nur die Nutzungsgebühren erhoben. Das sind fünf Euro pro Stunde. Bisher wurden – außer in der Lautertalhalle – keine solchen Gebühren erhoben.
Bei der Nutzung durch Erwachsenen-Gruppen werden zusätzlich sechs Euro an Energiekosten pro Stunde erhoben. Das gilt für die Dorfgemeinschaftshäuser in Beedenkirchen und Schannenbach sowie für die Heidenberghalle in Gadernheim. Die Festhalle in Lautern ist von der Regelung ausgenommen.
Im Ältestenrat war auch zur Heidenberghalle noch keine Festlegung getroffen worden. Auf Antrag von Tobias Poth (CDU) wurde aber die Gebühr für die Häuser in Beedenkirchen und Schannenbach übernommen. Hierbei geht es allerdings nur um das auch als Foyer bezeichnete Gebäude. Die Sporthalle gehört als Teil der Mittelpunktschule dem Kreis Bergstraße, hier kann die Gemeinde keine Gebühren festsetzen.
Bei der Heidenberghalle blieben aber auch im Finanzausschuss Fragen offen. Laut einer Kostenberechnung des Gemeindevorstandes hat der Kreis im vergangenen Jahr fast 7.500 Euro Erstattung für Energiekosten und über 7.400 Euro an Nutzungsgebühren an die Gemeinde bezahlt. Die Vereine haben 1.625 Euro an Energiekosten bezahlt. Unter dem Strich steht für die Halle für 2024 ein Plus von 7.300 Euro, während alle anderen Dorfgemeinschaftshäuser und die Lautertalhalle ein deutliches Zuschussgeschäft sind.
SPD plädiert für geringe Gebühren in der Lautertalhalle
In der Lautertalhalle werden die Energiekosten künftig 24 Euro pro Stunde betragen, auch darauf hat sich der Ältestenrat verständigt. Helga Dohme (SPD) fand die Summe – das Vierfache der Gebühr für die anderen Häuser – zu hoch. Sie plädierte dafür, nur 18 Euro zu erheben. „Das ist einfach zu heftig.“ Eine Kostendeckung sei ohnehin nicht zu erreichen. Die SPD-Vertreter stimmten der neuen Satzung im Anschluss auch nicht zu.
Frank Maus (Grüne) sprach sich dagegen für den höheren Betrag aus. Angesichts der Betriebskosten müsse die Gebühr eigentlich das Zehnfache betragen. „Wir sind weit davon entfernt, hier zuzulangen.“
Nochmals besprochen wurde im Ältestenrat auch die Frage, wie sich die Nutzung der Hallen bemisst. Bisher wurden die Termine einzeln erfasst und dann abgerechnet. Wenn ein Termin nicht wahrgenommen wurde, musste er auch nicht bezahlt werden.
Künftig müssen die Vereine jeweils im November die Termine für das kommende Jahr anmelden – und anschließend auch bezahlen.
Dabei hat der Ältestenrat aber nun festgelegt, dass für den Spielbetrieb von Mannschaften eine Ausnahme gemacht wird. Hier muss zwar auch ein Kontingent angemeldet werden, die Termine können anschließend aber noch verändert werden. Hartmut Krämer (CDU) sagte, hier müsse die Gemeinde den Vereinen entgegenkommen, weil diese nicht immer Einfluss auf die Spieltermine hätten.
Bereits in der vergangenen Beratungsrunde war der Vorschlag des Gemeindevorstandes gekippt worden, die Lautertalhalle und die Dorfgemeinschaftshäuser in den Ferien zu schließen. Davon ist nur übrig geblieben, dass die Gebäude in den Winterferien und in drei Wochen der Sommerferien geschlossen werden. In der Zeit können Wartungs- und Reparaturarbeiten vorgenommen werden, die während des laufenden Betriebs nicht möglich sind.
Die nochmals veränderte Satzung soll nun am Donnerstag, 13. November, abschließend in der Gemeindevertretung beraten und beschlossen werden.
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