Gadernheim. Als „Grewin – Abenteuer auf Umwegen“ entstand und bis das Buch druckreif war, dauerte es nur von Dezember 2022 bis Februar im Folgejahr. Schon im März erschien es, das erste Kinderbuch aus der Feder der Lindenfelserin Christiane Weis. Die Geschichte um Grewin war ihr Erstlingswerk, das mittlerweile in einer Neuauflage beim Epubli-Verlag unter dem Titel „Grewin und das goldene Amulett“ erschienen ist.
Neuland war ebenso der 3. Juli, als Weis zu Gast an der Mittelpunktschule (MPS) in Gadernheim war und aus ihrem Buch las. Die zweiten und dritten Klassen fanden das alles sehr spannend und im Raum herrschte gespenstische Stille. Alle schauten gebannt auf Weis, als sie vorlas. In lockerer Atmosphäre saßen die Kinder auf dem Boden. Manche hatten die Schuhe ausgezogen und stellten sie neben sich ab.
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Freundschaft und Zusammenhalt
Der Wind pfeift und die Fuchskinder spielten vor dem Kamin, so der Einstieg. „Grewin hat etwas angestellt“, verriet die Autorin zu Beginn. Grewin findet sich völlig verändert im Fuchsbau wieder. Er sieht anders aus, hört sich anders an und ist alles in allem überhaupt kein furchterregender Zeitgenosse. Mit den Tieren des Waldes begibt er sich auf eine spannende Reise, um herauszufinden, was es mit dem goldenen Amulett auf sich hat.
„Was möchte ich euch mit der Geschichte noch sagen?“, fragte die Autorin später in die Runde. Als Antwort fielen im Anschluss unter anderem die Worte Freundschaft und Zusammenhalt. Damit hatten die, die es sagten, voll und ganz ins Schwarze getroffen. „Hast du das Buch selbst geschrieben?“, wollte ein Kind wissen, Ja, klar, alles stamme natürlich nur aus ihrer Feder, bestätigte Weis.
Weis ist erst seit kurzer Zeit selbstständige Autorin und gleichzeitig auch Kunsthandwerkerin. Zum Schreiben inspiriert hat sie unter anderem ihr Einsatz als Teilhabeassistentin in der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim. Ein ganz wichtiger Punkt für den Einstieg war, dass sie einem Mädchen beim Schreiben eines Märchens geholfen habe.
Zweiter Grewin-Band in Planung
„Was ist dein Beruf?“, wollte ein Kind schon kurz nach den ersten gelesenen Sätzen wissen. Eigentlich komme sie aus einer ganz anderen „Ecke“ erzählte sie, denn sie sei gelernte Orthopädietechnikerin. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie das hörten. Weis erklärte den Kindern ebenso, wie ein Buch entsteht, denn auch das wollten die Schüler und Schülerinnen von ihr wissen.
Weis’ Wohnort Lindenfels trug ebenfalls dazu bei, dass der heutige Held des Buches der drollige Drache Grewin geworden ist. Die Kinder gingen bei der Lesung nur allzu gerne mit diesem kleinen Drachen auf eine spannende Reise und waren von ihm und seinen Erlebnissen schier begeistert.
Friedrich Fuchs, Erik Eichhorn und andere haben Grewin durch die vielen kleineren und größeren Abenteuer begleitet. Die Ausflüge des sympathischen Drachen führen die Freunde unter anderem zu den Meermenschen im Unterwasserreich Balaena und der Unterwasserstadt Piscis. Genau solche Geschichten stehen bei Kindern hoch im Kurs. Gespannt lauschten alle der Handlung und hatten zudem so einige Fragen an die Autorin.
Zwischendurch kursierte ein zweites Buchexemplar, sodass sich die Kinder die passenden Bilder und Zeichnungen zum aktuellen Geschehen ansehen konnten, während Weis vorlas. Künstlerische Unterstützung erhielt die Autorin von ihrer Tochter. Keines der Bilder ist irgendwo abgezeichnet worden, so Weis zur Illustration. „Ich finde die Bilder echt schön“, kommentierte ein Mädchen spontan die Zeichnungen. Weis erklärte dazu, dass der Aufwand für die Zeichnungen in der Regel deutlich mehr sei als der für den Text.
Bereits jetzt ist ein weiteres Buch geplant: „Grewin – Das Buch der Erinnerung“. Es ist als Fortsetzung und eher für ältere Kinder und damit Jugendliche geschrieben. Selbst wenn das Erstlingswerk schon ein paar Monate auf dem Markt zu haben ist, unvergessen ist nach wie vor der Moment, als die Autorin das fertige Exemplar in den Händen hielt. Das sei schon ein ganz besonderes Gefühl und ein bewegender Moment gewesen, sagt Weis.
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