Wanderung

Ferienspielkinder erkundeten den Wald bei Reichenbach

Natur: Der Landschaftspflegeverband hatte im Rahmen der Lautertaler Ferienspiele zu einer Wanderung eingeladen.

Von 
Walter Koepff
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Erster Halt bei der Wanderung mit Stefanie Seitz und Aster Walter machten die Lautertaler Ferienspielkinder am Teufelsstein. © Walter Koepff

Reichenbach. Für die Lautertaler Ferienspiele hatte Stefanie Seitz vom Landschaftspflegeverband Bergstraße eine kleine Wandertour ausgearbeitet. Zusammen mit Aster Walter von der Jugendpflege der Gemeinde Lautertal ging es in den Wald. Die Tour führte vom Selterswasserhäuschen bei Elmshausen bis fast zum Felsenmeer bei Reichenbach.

Mit „das Felsenmeer kennt jeder“ begründete Stefanie Seitz ihre geplante Tour bei der Begrüßung am Borstein. Dort stattete sie die Teilnehmer mit Landkarten und Fotografien aus, die Details entlang der Wanderstrecke als Motiv hatten. Die Aufnahmeorte waren in die Karten eingetragen, so dass die Kinder wussten, wo sie nach den gesuchten Objekten Ausschau halten sollten.

Wer etwas gefunden hatte, durfte sein Foto bei Stefanie Seitz abgeben. Erst einmal aber galt es, den Weg mit Hilfe der Karten zu finden. Erster Stopp war am Teufelsstein. Für die meisten war das der erste Besuch an diesem Naturdenkmal, an dem der Odenwaldklub alljährlich seiner verstorbenen Mitglieder gedenkt.

Der Rest des Weges bis zum Selterswasserhäuschen war dann recht eben. Unterwegs traf die Gruppe auf eine Bank, deren Sitzfläche teilweise mutwillig zerstört war, was bei den Kindern auf Unverständnis stieß. An dem ehemaligen Getränkekiosk, an dem der Europäische Fernwanderweg E1 vorbeiführt, war der westlichste Punkt der Tour erreicht.

Besuch an der Wohnung der Wassergeister

Dann ging es nach Osten. Unterwegs galt es, Zeichen an den Bäumen zu erkennen und zu deuten. So erfuhren die Kinder, dass ein rotes „R“ eine sogenannte Rückegasse für die Forstarbeiter markiert. Hierdurch werden gefällte Bäume zu den Wegen gebracht. Rote Schrägstriche bedeuten, dass der Baum gefällt werden soll.

Ein „D“ weist auf einen Durchfluss unter dem Weg hin, zum Beispiel am Emmerlingsborn. Dort mahnt eine hölzerne Tafel: „Emmerlingsborn, der Wassergeister Wohnung bedürfen deiner Schonung, labe Dich an dieser Quelle und schütze diese Stelle.“ Ein weißes „H“ (für „Habitat“) macht deutlich, dass der Baum bewohnt ist. Entweder leben dort tierische Bewohner in einer Höhle, oder der Baum dient als Bauplatz für ein Nest.

Der Weg führte dann wieder bergauf. Unterwegs waren mehrere Zeichen zu finden, so die Rundwanderwege-Markierungen von den einzelnen Ortschaften ausgehend, die Hinweise auf Prädikatswanderwege, die Zeichen des Odenwaldklubs und für den Pilgerweg Camino Incluso.

Im Wald wurde noch gerastet, bevor die Gruppe über den Vogellehrpfad zum Ausgangspunkt zurückkehrte. Auch dort gab es einige der Fotomotive zu finden. Den Amphibienteich der Reichenbacher Vogelschützer im Hainzenwald sahen dabei einige der Kinder zum ersten Mal. Am Borsteinhaus lobte Stefanie Seitz ihre Schützlinge, die ohne zu murren fast acht Kilometer weit gewandert und eifrig bei der Sache waren.

Freier Autor Nach Anfängen bei der Schülerzeitung "Kurfürst" des Bensheimer Alten Kurfürstlichen Gymnasiums (AKG), Freier Mitarbeiter bei der Lindenfelser Wochenzeitung "Samstag", 1971 Wechsel zum Bergsträßer Anzeiger. Pressemäßig in Wort und Bild in Lautertal tätig.

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