Straßensanierung

Fehlende Fußgängerampel am alten Friedhof in Beedenkirchen sorgt für Unmut

Besorgte Eltern wünschen sich für Schüler an der wegen der Sanierung der Reichenbacher Straße in Beedenkirchen einzig verbliebenen Bushaltestelle eine Fußgängerampel. Doch was sagt die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil dazu?

Von 
Thorsten Matzner
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Der erste Bauabschnitt zwischen Modaustraße und Schlössergasse ist geschafft. Seit dieser Woche ist der Abschnitt zwischen Schlössergasse und Stotz an der Reihe. Wenn alles planmäßig verläuft, ist die Sanierung der Reichenbacher Straße in Beedenkirchen bis Mitte August komplett abgeschlossen. © Thomas Neu

Beedenkirchen. Mit der Sanierung der Reichenbacher Straße in Beedenkirchen sind für die Bürger einige Behinderungen verbunden. Nicht nur, dass das eigene Heim über Wochen hinweg nicht mit dem Auto erreichbar ist, es gibt auch mehr Verkehr in den Seitenstraßen, die von Ortskundigen als Umleitungsstrecke genutzt werden.

Immerhin ist nun der erste Bauabschnitt geschafft, und wenn alles glatt läuft, wird die Ortsdurchfahrt in rund sechs Wochen wieder nutzbar sein. Die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil schätzt, dass die Arbeiten Mitte August erledigt sind.

Nur noch eine Haltestelle im Dorf

Seit dieser Woche ist der Abschnitt zwischen Schlössergasse und Stotz an der Reihe, anschließend soll das Stück zwischen Stotz und Wilhelmstraße instandgesetzt werden.

Danach ist Beedenkirchen auch wieder an den Busverkehr angeschlossen. Seit Anfang April schon fahren die Busse der Linie MO2 das Dorf nicht mehr an. Damit ist Beedenkirchen wie früher auf das magere Angebot der Linie 664 zurückgeworfen. Das gibt es aber nur an Schultagen und dann auch nur wenige Male am Tag.

Und es ist aus Sicht einiger Eltern mit starken Unannehmlichkeiten verbunden. Viele sind daher dazu übergegangen, ihre Kinder zur Schule zu fahren und dort abzuholen. Bei Kindern auf weiterführenden Schulen wird oft ein Taxidienst bis zum Reichenbacher Marktplatz angeboten. Grund ist einmal der große Umweg, den die Busse fahren müssen. Von Reichenbach aus fahren sie nach Gadernheim und dann bisweilen erst noch zur Kuralpe und wieder zurück, bevor die Fahrt in Beedenkirchen endet.

Die einzige Haltestelle für das Dorf liegt am alten Friedhof, einer etwas unübersichtlichen Ecke. Anders geht es nicht, da die Busse nicht nach Beedenkirchen hineinfahren können. Es fehlt in den engen Straßen an einer Wendemöglichkeit.

Während der Bauarbeiten an der Strecke Modaustraße – Schlössergasse stand am alten Friedhof eine Verkehrsampel, um den Autoverkehr zu regeln. Da die Baustelle in die Einmündung hineinragte, wurde der Verkehr dort halbseitig vorbeigeführt. Die Schulkinder blieben dort nach der Beobachtung der Eltern aber auf sich gestellt.

An der schwer einsehbaren Ecke sei es bereits mehrfach zu gefährlichen Situationen gekommen. Mit Unterstützung von Lautertals Bürgermeister Andreas Heun hätten die Eltern daraufhin erreicht, dass zusätzlich eine Fußgängerampel aufgebaut worden sei, heißt es in einem Brief einer Mutter an die Redaktion.

Mit der Verlegung der Baustelle sind alle Ampeln nun allerdings vor wenigen Tagen abgebaut worden. Für die Eltern ein Unding, da die Kinder ja weiterhin an dieser Stelle die Haltestellen benutzen müssen.

Für Hessen Mobil stellt sich die Lage weniger dramatisch dar. „Vormittags erreichen die Schulkinder die Bushaltestelle, die innerorts und in einem geschwindigkeitsreduzierten Bereich (30 km/h) liegt, über einen Gehweg – ohne die Straße überqueren zu müssen. Nachmittags nach Schulschluss ist weniger Verkehr, sodass die Kinder die Straße – wie sonst auch – überqueren können“, schreibt die Behörde in einer Stellungnahme.

Hessen Mobil sieht keinen Bedarf

Allerdings steigen am alten Friedhof in normalen Zeiten deutlich weniger Kinder ein als jetzt. Denn dann stehen auch die Haltestellen an der Kirche und an den Römersteinen zur Verfügung, wo die Straße relativ gut einsehbar ist. Hessen Mobil beruft sich auf einen Ortstermin mit der Straßenverkehrsbehörde des Kreises. „Hessen Mobil, die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Bergstraße sowie die Polizei sehen keinen Bedarf einer zusätzlichen Fußgängerampel an dieser Stelle.“

Immerhin wurde nun ein zusätzlicher Abschnitt der Straße rund um die Haltestelle mit einem Tempolimit versehen. Die Lautertaler Gemeindeverwaltung berichtete dazu, dass zwischen der Zufahrt zum evangelischen Freizeitheim und der Ecke Modaustraße vom Kreis Tempo 30 angeordnet wurde. Zusätzlich werden Warnschilder „Vorsicht Kinder“ aufgestellt.

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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