Konzert - Rainer Scheffler präsentierte in Elmshausen Musik mit politischen Hintergründen aus den USA

Ein Traumziel mit vielen Schattenseiten

Von 
Christa Flasche
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Rainer Scheffler war zu Gast im Nibelungen-Kunst-Palast in Elmshausen. © Funck

Elmshausen. Rainer Scheffler ist bekannt für den ihm eigenen Stil. Er präsentierte sich erneut im Nibelungen-Kunst-Palast in Elmshausen. Nach längerer Pause war es das erste Konzert.

Die Lieder in seinem Repertoire erzählten viel vom Traumziel USA, werfen aber dabei auch einen kritischen Blick auf die Schattenseiten. Rainer Scheffler spricht durch seine Musik, den Blues und Folk. Mit seinen Stücken gelingt es ihm immer wieder, sein Publikum nachdenklich zu machen.

Um die Lieder der ganz Großen zu präsentieren, transportiert Scheffler aber weit mehr als die Stücke selbst. Zahlreiche davon erzählen gleichzeitig viel Hintergründiges zum Beispiel über das amerikanische Leben. Beim Konzert ging es unter anderem um das Schicksal von Menschen, die die Grenze zwischen Mexiko und den USA passieren, es ging um Flucht vor der Armut und um die Suche nach besseren Lebensbedingungen. Musikalisch drückte Rainer Scheffler dies mit dem Stück „Borderline“ aus.

Steve Earle war ebenfalls ein Sänger, der sich durch seine Musik mit politischen Themen beschäftigte. „What’s A Simple Man To Do?”, hatte sich Scheffler ausgesucht. Auch die Titel „Promised Land“ und „Devils And Dust“, bei dem es um einen Soldaten im Krieg geht, bot er seinem Publikum. Bei letzterem Stück ist anzunehmen, dass es sich um einen amerikanischen Soldaten im Irakkrieg handelt.

Mit „If I Needed You“ besang Scheffler eine Zweierbeziehung und wie in dieser einer für den anderen da sein soll. Außer vielen anderen zählt die Musiklegende Bob Dylan zum Repertoire von Rainer Scheffler. Mit vielen Songs gehörte Dylan zu denen, deren Stücke im Rahmen der Protestbewegung gegen den Vietnam-Krieg zu Hymnen wurden, weil sie den Nerv der Zeit trafen.

Rainer Scheffler begleitete sich bei allen Liedern, wie von seinen Fans gewohnt, auf der Gitarre und zwischendrin auch auf der Mundharmonika.

Sentimentale Stimmung

Bei vielen der von Scheffler für das Konzert in Elmshausen ausgesuchten Stücke schwang eine teils sentimentale Stimmung mit. Zu einigen seiner Lieder erzählte der Musiker von den Hintergründen. Das gut zweistündige Programm bot eine bestens gelungene Mischung aus amerikanischen Musikstücken und gab sowohl Einblick in die Kultur wie in die Landesgeschichte.

Rainer Scheffler greift bei seinen Konzerten immer wieder schwierige Themen und Leute auf, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die Gäste schätzen dabei auch die tiefgründigen Passagen.

Scheffler singt seit mittlerweile 60 Jahren. Im Alter von 15 Jahren fing er damit an, Gitarre zu spielen. Zufällig landete er als Jugendlicher mit einem Freund in Dänemark, wo beide als Straßenmusiker auftraten. „Auf einmal bekamen wir Kronen von den Passanten und da sagten wir uns, das muss ganz gut gewesen sein“, erzählte er schmunzelnd.

Schefflers Auftritt war eine Hommage an legendäre Sänger und – trotz der vielen Schattenseiten – auch an das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

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