Elmshausen. Es wehte ein Hauch von Route 66 durch den Raum, als Rainer Scheffler und Johann Nagy bei der ersten „offenen Bühne“ im Nibelungen-Kunst-Palast in Elmshausen auftraten. Scheffler haben es vor allem Bob Dylan, Steve Earle und Bruce Springsteen angetan. Rund 150 Titel gehören zu seinem Repertoire. Mit seinem ganz eigenen Stil präsentiert der Bensheimer Musiker die Lieder der Großen der Szene. Dabei transportiert er weit mehr als nur die Stücke selbst. Zahlreiche Lieder erzählen gleichzeitig viel Hintergründiges zum Leben in Amerika, das nicht immer einfach ist.
Der Geist der Vergangenheit und ein Schuss Nostalgie schwangen auch bei den Stücken von Johann Nagy mit. Wie Scheffler ist er bekannt für seine bunte Palette an Liedern. Bei der offenen Bühne bot er bekannte amerikanische Folk-Rock-Songs aus seinem Repertoire. So das rhythmische „Wagon Wheel“, ein Lied das eine Tramperreise nach Süden beschreibt – entlang der Ostküste der Vereinigten Staaten von Neuengland durch Roanoke, Virginia mit dem Ziel North Carolina.
Auch Thomas Rosowski aus Griesheim kam, um seine Stücke darzubieten. Er hatte sich Songs von Neil Young ausgesucht, die er individuell gefärbt vortrug. Wie Bob Dylan gehört Neil Young zu den gewachsenen Größen der Folkmusik. Der kanadische Musiker begann seine Karriere 1966. Seine Musik umfasst zahlreiche Genres, beispielsweise Rock-, Country- und Folkmusik.
Wie gut Lyrik, Poesie und Harfe passen bewies Mariella Frank-Pieters mit ihrem Auftritt. Frank-Pieters ist Grundschullehrerin und unterrichtet als Musikpädagogin im Rahmen der musikalischen Früherziehung Blockflöte und Harfe. Außer dieser freiberuflichen Arbeit als Musiklehrerin ist sie bei Projekten engagiert und bekannt durch die Begleitung mit der Harfe. Bei ihrem Repertoire griff die Künstlerin auch auf einige eigene Kompositionen zurück, die sie als Bearbeitung einfließen ließ.
Jeder darf mitmachen
„Offene Bühne“ im Nibelungen Kunst Palast heißt, dass jeder singen oder etwas vortragen kann und herzlich willkommen ist. Die Hürde soll niedrig liegen, damit für die Künstler die Chance besteht, ihr Talent vor Publikum zu präsentieren.
Jedem Künstler stehen rund 15 bis 20 Minuten zur Verfügung. Die genaue Zeitspanne hängt von der Zahl der Teilnehmer ab. Mit dem neuen Format betritt man im Nibelungen-Kunst-Palast Neuland. Die Betreiber Karin Wissig und Lucky Lopshire sind schon gespannt auf den nächsten Termin. Die Künstler verstanden es beim Auftakt perfekt, ihren Gästen ein unterhaltsames und sehr vielschichtiges Programm zu bieten.
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