Freiwillige Feuerwehr Beedenkirchen

Drei Einsätze gab es 2023 im Felsenmeer

Abteilung wächst seit fünf Jahren in Folge / Dank umgestaltetem Löschfahrzeug kann die Wehr bei Waldbränden jetzt schnell helfen

Von 
Jutta Haas
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Beförderungen und Ernennungen im Bereich der Einsatzabteilung konnte der Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt aussprechen. Karina Heine (Zweite von rechts) wurde in der Versammlung zur neuen Kassenwartin gewählt. © Jutta Haas

Beedenkirchen. Über eine „erfreuliche Entwicklung“ in der Einsatzabteilung konnte bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Beedenkirchen der Wehrführer Kai Jährling berichten. Seit fünf Jahren in Folge wächst die Anzahl der Einsatzkräfte kontinuierlich, im vergangenen Jahr waren es vier neue aktive Einsatzkräfte. Nun zählt die Einsatzabteilung fünf Frauen und 23 Männer.

Stolz zeigte sich Kai Jährling über die Bereitschaft der Beedenkirchner Wehrmitglieder, sich als Atemschutzgeräteträger ausbilden zu lassen. Mit 15 einsatzbereiten Atemschutzgeräteträgern sind das über die Hälfte aller Einsatzkräfte. Mit der Teilnahme an den 20 Übungen und Schulungen vor Ort, die im vergangenen Jahr stattfanden, sowie der Teilnahme an überörtlichen Lehrgängen und Kursen sind die Einsatzkräfte gewappnet für die vielfältigen Aufgaben.

Verbaler Angriff auf Brandschützer

Im vergangenen Jahr musste die Beedenkirchner Wehr zu 22 Einsätzen ausrücken, „das war eine außergewöhnlich hohe Zahl für uns“. Gezählt wurden drei Brandeinsätze und 19 Hilfeleistungseinsätze. Neu für die Einsatzkräfte war die Versorgung von Verkehrsunfällen mit Bussen, davon gab es zwei. Hinzu kamen drei Pkw-Unfälle und zwei Unfälle, an denen Zweiräder beteiligt waren. Ins Felsenmeer wurden die Beedenkirchner dreimal gerufen, der Rettungshubschrauber musste zweimal angefordert werden.

Ganz wenig Verständnis haben die ehrenamtlich tätigen Rettungskräfte, wenn sie ihre Freizeit zum Wohl von in Not geratenen Menschen opfern und dabei verbal angegangen werden. Das durfte die Beedenkirchner Wehr „seit längerer Zeit mal wieder erleben“. Kai Jährling betonte: „Wir stehen nicht nicht aus Spaß an der Freude bei fünf Grad im Regen oder bei 35 Grad in der Sonne auf der Straße, um die Einsatzstelle abzusichern.“ Ortsvorsteher Hartmut Krämer fand in seinen Grußworten drastische Worte: „Die gehören dafür eingesperrt.“

Für ein gutes Abarbeiten von Einsätzen braucht es nicht nur ausgebildete Einsatzkräfte, sondern auch Gerätschaften und Unterkünfte. „Wir haben zum Umkleiden noch zwei Spinde, dann sind wir voll“, so die Bilanz. Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde eine Garage auf dem Dorfplatz für die Unterbringung der Ausrüstung bereitgestellt, denn das Gerätehaus hat das Ende seiner Aufnahmefähigkeit erreicht. Seit 2023 gibt es in Beedenkirchen einen Hänger für die Notstromversorgung und in dem Zusammenhang auch eine Beleuchtungseinheit, um einen größeren Einsatzbereich ausleuchten zu können.

Im Blick haben die Mitglieder der Beedenkirchner Wehr auch die in trockenen Sommern zunehmende Waldbrandgefahr. Das Löschfahrzeug konnte dazu etwas umgestaltet werden, sodass nun eine schnelle Hilfe bei Waldbränden bis zu einer gewissen Größe geleistet werden kann.

Bei allen Einsätzen zeigte sich mal wieder, wie wichtig eine funktionierende kommunale Feuerwehr ist, fasste Wehrführer Jährling zum Abschluss seines Berichts zusammen. Gut aufgestellte Ortsteilwehren, die mit den Nachbar-Wehren auch über die Grenzen der eigenen Kommune zusammenarbeiten, sind wichtig. Wichtig ist auch, mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten, selbst wenn eine Wehr alleine nicht alles vorrätig halten kann.

Einen Wunsch hat die Beedenkirchner Wehr in Hinblick auf die zunehmenden Einsätze bei Verkehrsunfällen. Hilfreich könnte die Neubeschaffung eines Hydraulikaggregats sein. In Sachen Wald- und Vegetationsbrände empfiehlt Wehrführer Jährling die Ausarbeitung eines Konzepts, um in Ernstfall vorbereitet zu sein. „Hier muss vom Ortsteildenken Abstand genommen werden, selbst kommunales Denken gerät bei entsprechenden Einsatzlagen an ihre Grenzen.“

Verein zählt knapp 200 Mitglieder

Ein wichtiger Garant für die Zukunft der Einsatzabteilung ist die Jugendarbeit. Einen Bericht über die Tätigkeit der Jugendwehr legte Nils Koch vor. 22 Mädchen und Jungen verbrachten im vergangenen Jahr ihre Zeit mit feuerwehrtechnischer Ausbildung und einem interessanten Freizeitangebot. „Spiel, Spaß und sportliche Aktivitäten kamen nicht zu kurz“, so Nils Koch. Das Jahr startete mit dem Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume und etwas später mit dem Hallenfußballturnier. Der Jugendsammelwoche im April schloss sich im Juli die Teilnahme am Kreiszeltlager an. Es folgte die Teilnahme an der Müllsammelaktion im Lautertal und am Kerbumzug in Beedenkirchen. Im Oktober wurde noch an der gemeinsamen Übung aller Jugendwehren im Lautertal an der Mittelpunktschule teilgenommen und dann beim Wellfleischessen das Jahr beendet.

Für den Feuerwehrverein berichtete Peter Eckel, dass die Feuerwehr knapp 200 Mitglieder zählt. Im vergangenen Jahr wurde ein Wandertag veranstaltet. Für dieses Jahr ist ein Ausflug für den 27. April geplant.

Der Löschteich in Staffel ist zu klein

In der Versammlung wurde Karina Heine zur Kassenwartin gewählt. Nachdem Kassenwart Johnny Clover verstorben war, hatte Peter Eckel die Kasse kommissarisch geführt.

Der Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt sprach Beförderungen und Ernennungen aus. Zum Ober-Feuerwehrmann wurden Philipp Henschel und zur Ober-Feuerwehrfrau Anna Hechler befördert. Zum Feuerwehrmann wurden Lukas Kaffenberger, Bernd Krämer, Jakob Oberndörfer und Larissa Eng zur Feuerwehrfrau befördert. Arne Jährling wurde zum Feuerwehrmannanwärter ernannt.

In seinen Grußworten ging Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt auf die vorgelegten Berichte ein und drückte seine Freude über die Zunahme der Mitglieder in der Einsatzabteilung sowie die Bereitschaft an Lehrgängen teilzunehmen aus. Ein Dank galt auch der Nachwuchsarbeit.

Ortsvorsteher Hartmut Krämer dankte den Einsatzkräften, die sich in ihrer Freizeit für andere einsetzen. Gedanken machte sich der Ortsvorsteher über die Sicherstellung des Brandschutzes hinsichtlich der Löschwasserversorgung in Staffel.

Der Löschteich ist für die großen Höfe wohl etwas zu klein. „Ich hoffe auf eure Unterstützung in diesem Thema“, sprach er auch den Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt an. jhs

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