Ortsbeirat Reichenbach

Brückenneubau am Lautertaler Felsenmeer wird kritisch gesehen

Finanzrücklagen bis 2027 aufgebraucht

Von 
Jutta Haas
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Reichenbach. Die Mitglieder des Ortsbeirats Reichenbach unter Leitung von Ortsvorsteher Alfred Hogen hatten über den Haushaltsplan 2024 zu beraten und schlossen den Tagesordnungspunkt mit der Abstimmung, dass sie den Haushaltsplan zur Kenntnis genommen haben. Bürgermeister Andreas Heun stellte dem Gremium den Haushaltsplan vor und informierte über das Defizit von über einer Million Euro. „Die geplanten Defizite können wir aus unseren Rücklagen abdecken“, so der Bürgermeister.

Allerdings blickt er wenig optimistisch in die Zukunft. Es stellen sich Fragen wie die Entwicklung des Wirtschaftswachstums, was sich letztendlich auch auf die Steuereinnahmen der Kommune auswirkt. Hinzu kommen ein Mehrbedarf an finanziellen Mitteln durch die Zuweisung von Flüchtlingen. Auch auf die allgemeine Kostensteigerung ist zu blicken. Die Unterhaltung der Gebäude, die Preise für Sachmittel und nicht zuletzt die Personalkosten spielen im Gemeindehaushalt eine Rolle.

„Rechnerisch sind die Mittel aus Rücklagen im Jahr 2027 aufgebraucht, wenn die Situation so bleibt“, so Heun. „2024 sind keine Steuererhöhungen geplant und unser Ziel ist es, die Bürger nicht zusätzlich zu belasten.“ An die Mitglieder des Ortsbeirats appellierte er, zu überlegen, für welche Projekte sie Geld brauchen. Zu bedenken sind auch die zwei großen Themen, die die Gemeinde bewegen. Das ist zum einen der Bau einer neuen Kindertagesstätte und zum anderen stellte er sich die Frage nach der Zukunft der Lautertalhalle, die saniert werden muss. „Die Handlungsspielräume für die Gemeindevertreter schränken sich immer mehr ein“, gab Bürgermeister Heun zu bedenken.

Es gibt keine Schilder mehr

In der Diskussion rückte im Reichenbacher Ortsbeirat das Thema „Neubau der Felsenmeerbrücke“ in den Mittelpunkt. Im Investitionsprogramm sind dafür 300 000 Euro eingeplant. Dieses Vorhaben wird von Vertretern des Ortsbeirats und – wie sie formulieren – auch von Bürgern in Reichenbach kritisch gesehen. „Zum Bau der Brücke gibt es noch keine Entscheidung“, erklärte Heun. Zuschüsse zum Neubau sind in der Beantragung. Am Ende der Diskussion formulierte der Reichenbacher Ortsbeirat den Antrag, in das Investitionsprogramm des Haushaltsplanes einen Sperrvermerk einzutragen und darin zu vermerken, dass ein Bau der Brücke nur dann sinnvoll sei, wenn mindestens 50 Prozent Förderung zu bekommen sind.

Unter Punkt „Verschiedenes“ informierte Alfred Hogen, dass es derzeit auf der Gemeinde keine Schilder mehr gibt. Der Ortsbeirat hatte in der vergangenen Sitzung um ein Hinweisschild gebeten, das den sicheren Fußweg zum Felsenmeer in der Höhe der Straße „Am Kieshügel“ anzeigt. „Da werden wir eine Lösung finden“, versprach Heun. jhs

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