Reichenbach. „Was heißt schon alt?“ ist der Titel einer Wanderausstellung des Bundesfamilienministeriums mit dem Ziel, ein neues und differenziertes Bild vom Alter in unserer Gesellschaft zu verankern. Diese Bilder eines Fotowettbewerbs konnte die erfahrene Sozialpraktikerin Sonja Klein kurzfristig für Lautertal organisieren. Die Ausstellung ist derzeit im Sitzungssaal des Rathauses in Reichenbach zu den Dienstzeiten zu sehen.
In einer kurzen Eröffnungsveranstaltung betonte Bürgermeister Andreas Heun die Notwendigkeit, Begegnungsräume wie jetzt im alten Elmshäuser Rathaus zu schaffen. Auch die Dorfgemeinschaftshäuser in den Ortsteilen könnten eine wichtige Rolle bei Treffen der verschiedenen Altersgruppe spielen.
Potenziale ungehindert entfalten
Sonja Klein sieht das Problem einer Gesellschaft, in der über 50 Prozent älter als 50 Jahre sind, darin, jedem je nach persönlicher Befindlichkeit entsprechende Angebote oder Hilfen zu bieten. In dem Pressetext zur Ausstellung heißt es unter anderem, die in der Gesellschaft vorherrschenden Altersbilder entsprechen oft nicht den vielfältigen Lebensentwürfen und Stärken der älteren Menschen von heute.
Dabei beeinflussen Altersbilder nicht nur das Miteinander der Generationen in einer älter werdenden Gesellschaft, sondern auch die Erwartungen an den eigenen Alterungsprozess.
Jung und Alt sollten durch die Bilder aus dem Fotowettbewerb angeregt werden, über ihre Vorstellungen vom Alter nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Ein weiteres Ziel sei, die große Vielfalt des Lebens der älteren Generationen bekannter zu machen.
Dadurch sollen die Vorstellungen vom Leben im Alter erneuert und ältere Menschen ermutigt werden, ihre Fähigkeiten selbstbestimmt in die Gesellschaft einzubringen. Auch junge Menschen sollen angeregt werden, über ihr Bild vom Alter nachzudenken. Nur wenn die Bilder vom Alter und vom Älterwerden stimmen, werden Akzeptanz und Offenheit möglich. Die Bereitschaft von Jung und Alt, miteinander und voneinander zu lernen, wird gefördert. Die Vermittlung von realistischen und differenzierten Altersbildern bildet eine zentrale Grundlage für das gegenseitige Verständnis und damit für den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Die Bilderschau soll dazu beitragen, dass Seniorinnen und Senioren ihre Potenziale ungehindert von überkommenen Vorstellungen entfalten und Teilhabe ermöglichen können.
Diese Teilhabe verwirklichen möchten Sonja Klein und Carmen Maus-Gebauer in einem „l(i)ebenswerten Lautertal“. Dazu seien weitere Aktivitäten in Planung, zu denen die beiden Damen noch an die Öffentlichkeit treten werden. So sollten Treffen verschiedener Gruppen in Lautertal kein „Geheimwissen“ bleiben, sondern öffentlich kommuniziert werden.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lautertal_artikel,-lautertal-ausstellung-was-heisst-schon-alt-im-reichenbacher-rathaus-_arid,2084073.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lautertal.html