Hauptversammlung

Arbeiterverein Gadernheim ist mit seinem Vorstand zufrieden

Von 
Ferdinand Derigs
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Der neue Vorstand des Arbeitervereins Gadernheim nach der Neuwahl bei der Hauptversammlung, Vierter von rechts: der Vorsitzende Willi Schmidt. © fred

Gadernheim. Fast schon unglaubliche drei Jahre ist es her, dass sich die Mitglieder des Arbeitervereins Gadernheim zu ihrer vorigen Hauptversammlung am 21. Januar 2020 im Vereinsheim des TSV Gadernheim getroffen hatten. Seither mussten zunächst fast alle Vereinsaktivitäten ruhen. Dies betraf im Jahr 2020 sowohl den Wanderausflug am 11. Juni, als auch den Tagesausflug nach Bruchsal am 29. August und den traditionellen Kaffeenachmittag am 2. November, die noch im Protokoll der Versammlung vermerkt waren, das von Schriftführerin Simone Emmerich verlesen wurde.

Der Vorstand um den Vorsitzenden Willi Schmidt war allerdings nicht untätig. Die Vereinsführung traf sich nicht nur zu drei Sitzungen, sondern sie gratulierte den Jubilaren und Geburtstagskindern auch – wenigstens bei einem Besuch an der Haustür – und sorgte auch für ein Nikolaus-Geschenk für die Mitglieder in der Zeit des allgemeinen Stillstands. In diesem Jahr dürfte das etwas anders sein. Immerhin stehen elf Jubilare auf der Liste des Vorstands.

Ein trauriges Ereignis fiel auch in diese Zeit: 2021 verstarb das Vereinsmitglied Jürgen Machleid. Ihm gedachten die Mitglieder bei der Hauptversammlung in einer Gedenkminute.

„Wir nehmen nun einen neuen Anlauf“, so Willi Schmidt. Er dankte seinem Vorstand für die gute Zusammenarbeit und den Mitgliedern dafür, dass sie dem Verein auch während der Corona-Zeit die Treue gehalten haben. Reinhard Schmidtke schloss sich im Namen aller Mitglieder dem Dank an den Vorstand an. Aktuell hat der Arbeiterverein nach zwei Neueintritten 45 Mitglieder.

Vor der Versammlung hatten Heide Kühnert und Reinhold Mink die von Rechnerin Ingrid Konecny geführte Kasse des Vereins geprüft. Sie stellten eine einwandfreie Buchführung fest. Konecny berichtete von einem stabilen Vereinsvermögen. So war es dann auch keine Überraschung, dass die Entlastung des Vorstands einstimmig erfolgte.

Der alte Vorstand ist dann auch der neue. Jeweils einstimmig wurden Willi Schmidt als Vorsitzender, Werner Fritscher als sein Stellvertreter, Ingrid Konecny als Rechnerin und Simone Emmerich als Schriftführerin in ihren Ämtern bestätigt. Auch die Beisitzer Bernd Eßinger, Klaus Friedrich, Hans Maurer und Reinhard Schmidtke wurden einstimmig wiedergewählt. Die Kassenprüfer Heide Kühnert und Reinhold Mink bleiben ebenfalls im Amt. Willi Schmidt führt den Arbeiterverein Gadernheim bereits seit 2008.

Im Anschluss an die Wahlen schaute Schmidt ganz weit in die Vereinsgeschichte zurück: Am 12. Januar 1900 wurde der Verein als Arbeiterunterstützungsverein von Arbeitern der Steinindustrie in Gadernheim in der heute nicht mehr existierenden Gaststätte von Jakob Maul gegründet. Vorsitzender wurde Georg Katzenmeier. Als „kleine Krankenkasse“ unterstützte der Verein erkrankte Mitarbeiter und deren Familie im Krankheitsfall. Im Todesfall wurde auch ein Sterbegeld an die Hinterbliebenen gezahlt.

Im Jahr 1967 – inzwischen gab es weitreichende sozial- gesetzliche Änderungen – hatte der Verein 84 Mitglieder und sollte nach der Einstufung als private Krankenkasse durch das Regierungspräsidium Darmstadt seine Existenzberechtigung verlieren. Damit wollten sich die Mitglieder jedoch nicht abfinden. Sie lösten den Verein am 6. Mai 1967 bei einer Mitgliederversammlung in der Gaststätte Zum Kaiserturm auf. Das Vereinsvermögen wurde unter den Mitgliedern aufgeteilt: Jeder erhielt 28,83 D-Mark.

Busfahrt nach Ludwigsburg

Der Verein war damit zwar aufgelöst, aber der Vereinsgeist blieb und so gründete man unmittelbar danach den heutigen Arbeiterverein Gadernheim. An diese spannende Zeit kann sich das älteste Mitglied Friedel Renkel noch lebhaft erinnern.

Zurück in die Zukunft. Vor der Hauptversammlung hatte sich der Vorstand Gedanken zum ersten Tagesausflug seit 2019 gemacht. Eine Busfahrt soll am Samstag, 26. August, ab den frühen Morgenstunden nach Ludwigsburg führen, um dort unter anderem eine Kürbisausstellung zu besuchen. Der Abschluss soll in Schwetzingen gemacht werden. Anmeldungen nimmt Willi Schmidt (Tel.: 06254 / 7342) entgegen. Bevor Schmidt die kurzweilige Versammlung beschloss, wurde noch festgelegt, dass der traditionelle Kaffeenachmittag am Montag, 6. November, ab 15 Uhr im Vereinsheim des TSV Gadernheim sein soll.

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