Jubiläum

50 Jahre Einsatz für den Naturschutz in Reichenbach

Nach dem Start am 18. Mai 1973 begann die Vogelschutzgruppe mit dem Bau von bis heute 380 Nisthilfen in 14 Bereichen rund um Reichenbach.

Von 
Walter Koepff
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Stimmungsvoll illuminiert hatte die Reichenbacher Vogelschutzgruppe den Festplatz für seine Jubiläumsfeier. © koe

Reichenbach. Großes Glück mit dem Wetter hatte die Reichenbacher Vogelschutzgruppe bei ihrem zweitägigen Grillfest zum 50-jährigen Bestehen. Nach heftigen Niederschlägen am Samstagnachmittag störten die wenigen Tropfen am Abend kaum. Im Gegenteil, der gut besuchte Festplatz füllte sich schnell.

Dort hatten Helfer Biertische in Zelten und unter Schirmen aufgebaut. Über die zahlreichen Gäste freute sich der Vorsitzende Jan-Niklas Gehbauer bei seiner Begrüßung, die besonders dem Ehrenvorsitzenden Dieter Oster, seinem Vorgänger Walter Gehbauer sowie den Gründungsmitgliedern galt. Willkommen geheißen wurden auch Vertreter weiterer Vogelschutzgruppen sowie des Naturschutzbundes.

Gehbauer nahm das 50-jährige Bestehen des Vereins zum Anlass, auf dessen Geschichte einzugehen. 50 Jahre seien eine lange Zeit, in der sich nicht nur in der Vogelschutzgruppe viel verändert habe. Wichtigstes Ziel sei immer der Erhalt unserer Lebensräume sowie der Natur- und des Artenschutzes gewesen. Soziale Aspekte hätten im Vereinsleben eine große Rolle gespielt. So habe man immer wieder Feste gefeiert und gemeinsam gearbeitet.

Dankbar sei man den 19 Gründungsmitgliedern, die den Grundstock für eine erfolgreiche Vereinsarbeit gelegt hätten. Schnell habe sich der Verein zu einer festen Größe im Dorf entwickelt. Seit dieser Zeit habe es drei Generationenwechsel gegeben, die den Verein auf dem aktuellen Stand gehalten hätten.

Nach dem Start am 18. Mai 1973 begann die Gruppe unter Leitung von Dieter Oster mit dem Bau von bis heute 380 Nisthilfen in 14 Bereichen rund um Reichenbach. Hinzu kam die Herrichtung des Vereinsheimes. Vogelstimmenwanderungen gehörten zum festen Jahresprogramm. 1976 wurden die sehr beliebten Vereinsausflüge ins Leben gerufen. Es folgten der Bau des Vogellehrpfades 1979, des Amphibienteiches im Hainzenwald und die immer gut besuchten Grillfeste und Familienabende ab 1980. Die 1983 gebaute Greifvogelstation musste 2012 wieder geschlossen werden.

Der Teich im Höllacker entstand ebenfalls in dieser Zeit, und der Verein wurde als gemeinnützig anerkannt. Im Brandauer Klinger kam der dritte Amphibienteich hinzu.

2001 übernahm Walter Gehbauer die Vereinsführung. In der folgenden Zeit wurde die Jugendarbeit intensiviert. Der Nachwuchs beteiligte sich am Nistkästenbau und an der Winterfütterung. Mit der Jugend wurden Nachtwanderungen und Ausflüge unternommen. Die Familienabende erfreuten mit aufwendigen Sketchen, Bilderschauen, Show- und Tanz- sowie Gesangseinlagen die immer zahlreichen Gäste.

Großer Zuwachs an Mitgliedern

Im Jahr 2007 wurde das 300. Mitglied begrüßt. In dieser Zeit wurde viel investiert in Arbeitsgeräte, Liegenschaften und Gebäude. Nach dem Start der Internetseite des Vereins bremste die Corona-Pandemie die Organisation aus. Umso erfreulicher sei es, dass man jetzt das Vereinsjubiläum gemeinsam feiern könne, betonte Jan-Niklas Gehbauer, der am 30. Juli 2021 die Vereinsführung übernommen hatte.

Damit einher ging der Neustart der Jugendgruppe, die inzwischen auf fast 20 Personen angewachsen sei. Erfreulich sei auch der Zuwachs von 42 Mitgliedern in nur einem Jahr. Die gute Zusammenarbeit im Vorstand bezeichnete Gehbauer als eine wichtige Voraussetzung für die Zukunft des Vereins. Sein Dank richtete sich an alle Helfer, Gönner und Unterstützer sowie die Behörden, die zum Erfolg in den fünf Jahrzehnten beigetragen hätten.

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Gehbauer wies darauf hin, dass die Vogelschutzgruppe am Kerwezug in Reichenbach am Sonntag, 27. August, durch „junge und reife Vögel“ vertreten sein werde. Am 9. September werde die Gruppe das Grillfest der befreundeten Vogelschützer in Einhausen besuchen. Der Familienabend sei für den 11. November, die Jahresabschlusswanderung für den 28. Dezember geplant.

Mit einer Anspielung auf das Wetter begann die Band Lärmfeuer ihr Programm mit dem Titel „It never rains in California“. Die Formation hatte bereits vor zehn Jahren zum 40-jährigen Jubiläum der Vogelschutzgruppe gespielt, wie Hans Dieter Seyfert von der Band feststellte. Sängerin war diesmal Selma Bale aus Lorsch. Mit den drei Musikern von Lärmfeuer lieferte sie stimmungsvolle und abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung, zu der am späten Abend auch vereinzelt getanzt wurde.

Weitere Informationen gibt es hier: vogelschutz-lautertal-reichenbach.de

Freier Autor Nach Anfängen bei der Schülerzeitung "Kurfürst" des Bensheimer Alten Kurfürstlichen Gymnasiums (AKG), Freier Mitarbeiter bei der Lindenfelser Wochenzeitung "Samstag", 1971 Wechsel zum Bergsträßer Anzeiger. Pressemäßig in Wort und Bild in Lautertal tätig.

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