Einhausen. In Einhausen werden die Wasser- und Abwassergebühren in den Jahren 2025 und 2026 moderat steigen. Alexander Folkmer vom Büro „Eckermann & Krauß“ aus Bensheim, das für die Gemeinde Einhausen die Kalkulation erstellt hat, war Ende vergangener Woche zu Gast im Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss und stellte sie anhand einer Präsentation vor. Der endgültige Beschluss wird in der letzten Sitzung der Gemeindevertreter 2024 am Dienstag, 10. Dezember, gefällt.
Folkmann stellte am Ende seines Vortrags die Gebührenmehrbelastung am Beispiel eines Einfamilienhauses vor. Diese beträgt demnach bei den Wassergebühren pro Jahr 42 Euro, also 3,50 Euro pro Monat. Bei den Abwassergebühren muss die Familie 18 Euro pro Jahr und damit 1,50 Euro im Monat mehr bezahlen. Insgesamt fallen also fünf Euro mehr pro Monat für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung an.
Als Grund für die Erhöhung beim Wasser werden steigende Betriebskosten angeführt. Das Leitungsnetz steht im Eigentum der Gemeinde Einhausen, wird jedoch vom Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost unterhalten, der die Gemeinde mit Wasser beliefert. Dabei treiben laut „Eckermann & Krauß“ höhere Instandhaltungskosten aufgrund der hohen Inflation im Tiefbau sowie gestiegene Wasserbezugskosten die Kosten in die Höhe.
Auch geplante Investitionen der Gemeinde Einhausen, die im Kalkulationszeitraum 2025/26 realisiert werden sollen, führten zu steigenden kalkulatorischen Abschreibungen und Zinsen. Zudem bestünden keine gebührenmindernden Überdeckungen aus Vorjahren. Bürgermeister Helmut Glanzner weist im Gespräch mit dem BA darauf hin, dass die derzeit in der Realisierung befindlichen Bauprojekte „keine Leuchttürme“ seien, sondern „der Daseinsvorsorge“ dienten. Im Bürgerhaus etwa habe kein den aktuellen Richtlinien entsprechender Brandschutz mehr bestanden. Vor dem Abriss hätten im Bürgerhaus 1300 Veranstaltungen pro Jahr stattgefunden, was die Bedeutung dieser Einrichtung für Einhausen verdeutliche.
Ein interkommunaler Vergleich der Gebührensätze für die Wasserversorgung zeigt: Einhausen hat immer noch die drittniedrigsten Wassergebühren in der Region, nur Gernsheim und Lorsch liegen noch niedriger. Am höchsten ist der Preis in Bensheim. Zu beachten sei beim Vergleich, so Bürgermeister Helmut Glanzner, dass bei Einhausen bereits die neue Gebühr herangezogen wurde, bei den anderen Kommunen noch die aktuelle Gebühr – vor einer möglichen Erhöhung.
Am Ende gab Folkmer einen Ausblick: Spätestens im Jahr 2026 solle eine Neukalkulation für den Zeitraum 2027/28 durchgeführt werden. Mögliche Über- oder Unterdeckungen des Kalkulationszeitraums 2025/26 sollen dann im Zeitraum 2029/30 ausgeglichen werden. k ja
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