Energie sparen

Wasser im Einhäuser Hallenbad wird um zwei Grad kälter

Die Gemeinde Einhausen überlegt, wie sie angesichts steigender Preise den Energie- und insbesondere den Gasverbrauch reduzieren kann. Die Sporthalle soll im Winter nur noch auf 17 Grad beheizt werden.

Von 
Jörg Keller
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Etwas erfrischender wird der Sprung ins Becken des Einhäuser Hallenbades nach der für September geplanten Wiedereröffnung. Die Wassertemperatur wird wegen der Gaskrise von 29,5 auf 27 Grad gesenkt. © Archivbild Prunzel

Einhausen. Im Becken des Einhäuser Hallenbades wird es künftig ein wenig kühler. „Wir werden die Temperatur des Badewassers um 2,5 Grad reduzieren“, sagt Bürgermeister Helmut Glanzner auf Nachfrage dieser Zeitung. Grund sind die steigenden Energiekosten. Das Hallenbad wird zusammen mit dem Rathaus über ein Blockheizkraftwerk mit Wärme und Strom versorgt. Das galt bei der Anschaffung wegen seiner vergleichsweise geringen Verluste bei der Energieerzeugung als besonders effizient. Betrieben wird es jedoch mit Gas – und an dem Brennstoff fehlt es bekanntlich seit dem Krieg in der Ukraine. Und die Kosten steigen auch für die Gemeinde.

Mit wohligen 29,5 Grad Wasser- und Lufttemperatur war das kleine Einhäuser Hallenbad gerade bei Senioren und Familien mit kleinen Kindern sehr beliebt. Frieren musste hier niemand beim Einsteigen ins Becken. Richtig kalt wird es aber auch künftig nicht werden. Mit dann immer noch 27 Grad Wassertemperatur bewege man sich im normalen Temperaturbereich von Hallenbädern. Reine Sportbecken seien zumeist noch kühler, so Glanzner, Freibäder ohnehin. Im Lorscher Waldschwimmbad werden lediglich 23 Grad Badetemperatur garantiert.

Und dort werden sich bei dem aktuellen Hitzesommer sicherlich auch viele Einhäuser gerade abkühlen. Das Hallenbad in der Weschnitzgemeinde ist nämlich weiterhin aufgrund von Schäden an der Kälteanlage und am Lüftungsturm geschlossen. Bis Mitte September werde sich daran auch nichts ändern, so der Bürgermeister. Auch der Grund für die Verzögerung der Wiedereröffnung ist aktuell immer wieder zu hören: Lieferengpässe. Und die Ausgaben schmerzen den Kämmerer. Die Reparatur werde die Gemeinde wohl einen sechsstelligen Betrag kosten, sagt Glanzner.

Auch ansonsten überlegt man im Rathaus bereits jetzt, wo man aktuell, aber insbesondere im kommenden Winter Energie sparen kann. Die gerade erst neu im Rathaus installierte Klimaanlage lief zwar angesichts des Hitzesommers während der Arbeitszeit regelmäßig. Auf frostige Temperaturen wird der Verwaltungssitz jedoch nicht gebracht. „Die Anlage ist auf 25 Grad eingestellt“, sagt Glanzner beim Termin mit unserer Zeitung in seinem Büro und zeigt auf das Thermostat.

In der Sporthalle müssen während des Winters wohl 17 Grad Raumtemperatur genügen, sagt der Bürgermeister. Auch die Wassertemperatur in den Sanitäranlagen der Sportstätten werde man – soweit es möglich und erlaubt ist – herunterfahren. Nur lauwarm darf das Duschwasser jedoch auch nicht sein. Dann könnten sich in den Leitungen gefährliche Legionellen bilden.

Überlegt werde auch, das Rathaus zwischen Weihnachten und Neujahr komplett zu schließen, um den Gas- und Stromverbrauch zu reduzieren, berichtet Glanzner.

Der Bürgermeister betont gleichzeitig, dass die Gemeinde in den vergangenen Jahren schon viel gemacht habe, um Energie einzusparen oder nachhaltig zu erzeugen. „Bereits vor acht Jahren wurde Einhausen bei einem Energiesparwettbewerb ausgezeichnet“, sagt Glanzner. So wurden auf den Dächern der Sport- und der Mehrzweckhalle Photovoltaikanlagen installiert. Überlegt werde jetzt, wie man auch das Dach des Rathauses für die Stromerzeugung mit Sonnenenergie nutzen kann.

Strom und Gas bezieht die Gemeinde von der Entega. Der Konzessionsvertrag laufe noch bis 2025. „Wir haben keine Abnahmeverpflichtung“, so der Bürgermeister. Die steigenden Energiekosten werde man bei der Erstellung des Haushalts 2023 im Herbst berücksichtigen müssen. In welchem Maße der Energieverbrauch bei kommunalen Einrichtungen mit den jetzt vorgesehenen Einsparmaßnahmen gesenkt werden kann, werde man spätestens im Januar genauer betrachten, so Glanzner. Dann müsse eventuell nachgesteuert werden.

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