Einhausen. Das Team Natascha Fritz und „New Hope von den brennenden Herzen“, genannt Lyndie, zeigten eine starke Teamleistung bei der Deutschen Meisterschaft der Begleithunde in Straßberg im Zollernalbkreis. Diesmal errangen die beiden den vierten Platz, nachdem sie im letzten Jahr den Titel Deutsche Vizemeister errungen hatten.
Um sich im kalten und verregneten Straßberg zu akklimatisieren, mieteten sie am Anreisetag eine schöne Unterkunft in Albstadt, ehe es abends zur Auslosung der Startzeiten ging. Freitag bis Sonntag waren Hunde aus der Sparte IBGH3 am Start, der höchsten Stufe der Internationalen Begleithundeprüfung. Natascha und Lyndie waren am Samstagmorgen um 9.50 Uhr gefordert. Das urlaubsartige Ambiente gefiel der achtjährigen Lyndie, und sie zeigte sich schon vor dem Betreten des Stadions gut gelaunt und durchaus keck. Natascha Fritz war dagegen sehr aufgeregt und hatte am Einsatztag nur mäßig gut geschlafen, so dass Lyndie sich wohl dachte, dass sie das Heft während der Prüfung in die Hand nehmen könne.
Natascha Fritz war gefordert und musste verhindern, dass Lyndie selbst entschied, wann Sitz, Platz und Steh einzunehmen waren. Sie war voll konzentriert, ihre erfahrene Malinoishündin unter Kontrolle zu behalten. Das Ergebnis waren sichere technische Übungen, die Lyndie schnell und korrekt ausführte. Auch beim Apportieren überzeugte die gutgelaunte Lyndie ihre Hundeführerin, indem sie an ihre besten Leistungen anschloss.
Mit einigen Bedenken ging Natascha Fritz der letzten Übung, dem Voraus mit anschließendem Ablegen, entgegen. Diese Übung hatte sie zuletzt auf verschiedenen Sportplätzen trainiert, aber Lyndie zeigte sich meist nicht so motiviert wie gewünscht. Im gut besetzten Stadion wollte Lyndie aber wohl mal so richtig zeigen, was in ihr steckt. Sie düste schnell voran in Richtung Fußballtor, um sich dort auf Ruf ihrer Teamkollegin schnell hinzulegen. In der Ablage, die Zeit, in der ein anderer Hund die gleiche Prüfung läuft, holte sich Lyndie ein „Vorzüglich“ und wartete brav, bis Natascha Fritz sie wieder abholte.
„Dass in diesem Jahr am Ende Platz vier heraussprang, zeigt das starke Starterfeld. Dieser Platz ist aller Ehren wert, auch wenn es nicht auf das Treppchen gereicht hat“, sagt Heidrun Schütz, Vereinskollegin im Einhäuser Schutz- und Gebrauchshundesportverein. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie hat auch schon an Deutschen Meisterschaften teilgenommen, ebenso wie Lebensgefährte Martin Albrecht und die Teamkolleginnen Natalie Merget und Barbara Mohr, die als Schlachtenbummler dem Team Lyndie/Natascha die Daumen drückten.
Mit 88 von 100 Punkten und einer sehr schönen Teamleistung verabschieden sich die beiden nun aus dem Gebrauchshundesport. „Lyndie geht in den Ruhestand“, heißt es auf Nachfrage vom Verein. Judith Groen führt aus, dass Natascha Fritz mit Lyndie bisher vor allem im Schutzhundesport und bei Gehorsamsprüfungen aktiv gewesen sei. Das erfordere eine hohe Konzentration des Hundes und sei „sehr anstrengend für den Kopf“. Fritz plane nun, sich mit ihrer achtjährigen Belgischen Schäferhündin vermehrt dem Turnierhundesport zu widmen. Hier komme es mehr auf die körperliche Fitness der Hündin an, die durchaus vorhanden sei. Sie auszuleben bereite dem Tier sichtbar Freude. „Über Hindernisse fetzen, ist etwas, das Lyndie toll findet“, verdeutlicht Groen.
Dementsprechend ging es von Straßberg für Lyndie und ihr Frauchen direkt weiter Richtung Süden zum Wandern im österreichischen Voralberg.
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