Freizeit

Ökumenischer Seniorennachmittag in Einhausen zur Fastenzeit

Die beliebte Veranstaltung fand diesmal im katholischen Pfarrzentrum statt. Pfarrer Ludwig Siemes sprach über die Bedeutung der Tradition und ihren Wandel heute.

Von 
Anneliese Parzinger
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Pfarrer Ludwig Siemes (links) sprach vor den Besuchern im katholischen Pfarrzentrum in der Einhäuser Rheinstraße darüber, wie die Fastenzeit einst und heute gelebt wurde und wird. Er gab auch Ratschläge auch Sicht der Kirche, was man beachten sollte. © par

Einhausen. In der Zeit, in der die heutigen älteren Menschen Kinder waren, sei es guter Brauch gewesen, in der Fastenzeit auf Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten und andere Annehmlichkeiten zu verzichten, erklärte der katholische Pfarrer Ludwig Siemes, der gemeinsam mit Pfarrer Michael Bartmann die Lorscher und Einhäuser Gemeindemitglieder unter dem Dach der fusionierten Pfarrgemeinde Hl. Edith Stein seelsorgerisch betreut.

Heute sei es kaum noch möglich, den Menschen den Sinn des Verzichts in den 40 Tagen bis Ostern zu vermitteln, zumal im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen im Frühjahr die Wintervorräte zur Neige gingen, es sowieso nur einmal in der Woche Fleisch gegeben habe und bei der Ernährung sparen angesagt war. Heute seien die Regale voll und viele dächten nicht mehr ans Fasten in der Zeit vor Ostern.

Schwerpunkt wird heute mehr auf die innere Haltung gelegt

Heute werde der Schwerpunkt der Fastenzeit mehr auf die innere Haltung der Menschen gelegt. Es solle der Blick auf das Sterben von Jesus Christus und die eigene Beziehung zu Gott gerichtet sein, so Pfarrer Siemes. Weiterhin sollten die Menschen auch einen klaren Blick auf das haben, was um sie herum passiert, und zum Beispiel in Notfällen ihren Mitmenschen helfend zur Seite stehen.

Alle Menschen würden mit reinen Seelen geboren, die sie bis in die frühe Kindheit behielten, aber dann komme das Leben und verändere alles. Viele seien in den Gottesdiensten näher bei Gott, aber außerhalb der Kirchen sei im Alltagsleben dann alles vergessen.

Der Pfarrer fragte nach der Bedeutung des Aschekreuzes, das den katholischen Kirchenbesuchern am Aschermittwoch auf die Stirn aufgetragen wird mit dem begleitenden Satz: „Mensch bedenke, dass du aus Staub bist und wieder zu Staub wirst.“

„Die Menschen haben ihre Vergänglichkeit aus dem Leben verdrängt“

Was den heutigen Älteren schon in ihrer Kindheit bewusst gemacht wurde, wüssten die Kinder von heute kaum mehr, so Siemes. Die Menschen hätten die eigene Vergänglichkeit aus ihrem Leben verdrängt. Trotzdem gelte: Menschen, die an Jesus und das Evangelium glauben, seien zum Leben geboren.

Nach dieser Ansprache wurde auch in der Fastenzeit zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Freie Autorin

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