Einhausen. Bis zum 1. April soll die Verwaltung einen ersten Entwurf eines Klimaschutzkonzeptes entwickeln. Das hat die Gemeindevertretung kurz vor der Sommerpause als Kompromiss beschlossen. Die SPD hatte ursprünglich beantragt, dass das Konzept bis zum neuen Jahr fix und fertig vorliegen soll.
Die CDU-Fraktion erachtet die Vorgehensweise trotz ihrer Zustimmung zu dem Kompromiss noch immer nicht als zielführend. Das machten Fraktionsvorsitzender Kristof Glanzner, Daniel Degen und Uwe Stellmann jetzt bei einem Pressegespräch mit dieser Zeitung deutlich. Nach Einschätzung der Christdemokraten sollte das Klimaschutzkonzept „von einem Profi ausgearbeitet werden“, betont Kristof Glanzner: „Gerade, weil es so wichtig ist.“
Einen solchen Fachmann sucht man im Rathaus seit Monaten. Bei der Verwaltung wurde eine neue Planstelle für einen Projektmanagers Klima- und Umweltschutz geschaffen. Besetzt werden konnte die Position bislang noch nicht. Es hatte bei der ersten Stellenausschreibung keine Bewerbung gegeben, die die Anforderungen erfüllt hat.
Dennoch würde man bei der CDU lieber abwarten, bis der erhoffte Experte gefunden ist. Man solle die Verwaltung jetzt nicht unter Druck setzen, irgendetwas auf die Beine zu stellen. „Schon gar nicht sollten Semiprofis wie Kommunalpolitiker daran mitwirken“, sagt Kristof Glanzner mit Blick auf den Vorschlag der SPD, das Thema im Detail in Ausschuss-Workshops zu beraten oder gar eine Kommission ins Leben zu rufen. „Da sind wir kein Freund davon“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende.
Letztlich befürchten die Christdemokraten, dass jetzt mühsam „irgendetwas auf den Weg gebracht wird“, so Daniel Degen, was dann von dem künftigen Projektmanager einfach nur in den Papierkorb geworfen wird.
Nicht einverstanden sind die Christdemokraten auch mit der ausgesprochenen Empfehlung der SPD, angesichts der Herausforderungen, die der Klimaschutz mit sich bringt, andere neu aufkommende Themen erst einmal zurückzustellen. „Das Thema ist eklatant wichtig. Aber wir können dem jetzt nicht alles andere unterordnen“, sagt Kristof Glanzner. In der CDU-Fraktion sprudele es an Ideen. Und die werde man in den nächsten Monaten auch in die politische Diskussion einbringen.
Und dabei könne es durchaus auch um den Klimaschutz gehen. Dann jedoch nicht in „abstrakten Anträgen“, sondern in konkreten Projekten. Als Beispiel nennt Kristof Glanzner den Vorschlag der Christdemokraten zu Baumpatenschaften. „Das passt bestens zu dem vorgesehenen Grüngürtel rund um Einhausen“, sagt er.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/einhausen_artikel,-einhausen-profi-fuers-einhaeuser-klimaschutz-konzept-gesucht-_arid,1997144.html