Soziales

Soziale Betreuung: „Paula“ stellte sich bei den Einhäuser Landfrauen vor

Christine Adler-Schäfer berichtete über ihre Arbeit als „Psychosoziale Fachkraft auf dem Land“ im Kreis Bergstraße. Sie stellte das Angebot vor und gab Tipps.

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Anneliese Parzinger
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Liesel Kullak (links) dankte Referentin Christine Adler-Schäfer mit einem Blumenstrauß. © par

Einhausen. Welche Aufgaben haben die Fachkräfte des psychosozialen Dienstes für die ländliche Bevölkerung im Kreis Bergstraße? Dieses Thema interessierte die Mitglieder der Landfrauen. Um es zu vertiefen, hatte die Vorsitzende Klaudia Knaup eine der beiden für das Ried zuständigen „Paulas“, „Psychosoziale Fachkraft auf dem Land“ Christine Adler-Schäfer, zu einem Fachgespräch eingeladen. In Vertretung begrüßte die Zweite Vorsitzende Liesel Kullak die Interessierten und lud zunächst zu Kaffee und Kuchen ein.

„Wir Paulas haben die Aufgabe, als Kümmerer Menschen zu unterstützen, die ohne Pflegegrad zu Hause leben. Wir tragen dazu bei, die Selbstständigkeit meist älterer Menschen möglichst lange zu erhalten. Die psychosozialen Fachkräfte sind rein vorbeugend tätig, pflegerische Tätigkeiten übernehmen sie nicht“, erläuterte Christine Adler-Schäfer, die als „Paula“ in den Orten Biblis, Eihausen, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Lorsch mit der Hauptgeschäftsstelle in Bürsadt eingesetzt ist.

„Paula“ berät zu sozialen Kontakten und vorbeugenden Maßnahmen

Wie funktioniert das Ganze? „Paula“ besucht die Menschen nach deren Anfrage und vorheriger Zustimmung zu Hause, macht sich ein Bild von der Versorgungssituation und berät sie dazu, welche Angebote und sozialen Kontakte zur Stärkung der Selbstständigkeit vor Ort genutzt und welche vorbeugenden Vorkehrungen getroffen werden können, um Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden. „Paula“ soll die bestehenden regionalen Netzwerke wie Hausärzte, Apotheken, Pflegedienste und die sozialen Unterstützungssysteme, zum Beispiel von Kirchen- und Ortsgemeinden, aber auch die Nachbarschaften, stärken und helfen, sie engmaschiger zu knüpfen.

In manchen Fällen haben sich besorgte Arbeitgeber, das Gesundheitsamt oder Freunde der Älteren in schwierigen Lebensverhältnissen oder nach Unfällen an das Büro des Psychosozialen Pflegedienstes in Bürstadt gewandt. Allerdings sollte immer das Einverständnis der Betroffenen eingeholt werden.

Natürlich können sich Senioren auch für sich selbst erkundigen, wie sie in bestimmten Situationen ihren Alltag besser meistern und von welchen Anlaufstationen sie Hilfe erhalten. Auch dazu gibt das Büro in Bürstadt Auskunft und nennt die Telefonnummern der zuständigen „Paulas“. Nach der Kontaktaufnahme wird ein Beratungsgespräch vereinbart, entweder zu einem Hausbesuch oder zu einer Sprechstunde. Die Psychosozialen Fachkräfte sind im südlichen Kreis Bergstraße in Biblis, Bürstadt, Einhausen, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Lorsch tätig. Alle Beratungen seien unabhängig, neutral und kostenlos, versicherte Christine Adler-Schäfer, die den Landfrauen an verschiedenen Beispielen die Arbeitsweise der Fachkräfte erläuterte.

Frauen stellten Fragen und nannten Fallbeispiele aus dem eigenen Leben

Die Landfrauen stellen Fragen und nannten Fallbeispiele aus dem eigenen Leben oder aus dem Bekanntenkreis. Es ging zum Beispiel darum, wie man einen Pflegegrad erhält, um Fragen zum Notrufknopf, den es in verschiedenen Varianten gibt, und um die vorübergehende Versorgung Alleinstehender in den eigenen vier Wänden nach einer Operation, wenn ein Platz in einer Reha erst in drei Wochen frei wird. Christine Adler-Schäfer gab zu allen Fragen Antworten und Tipps und verwies darauf, dass auch die Seniorenberatung des Kreises Bergstraße in Heppenheim dazu Auskünfte gibt. Sie ermutigte die Frauen, im Büro in Bürstadt unter der Telefonnummer 06206 / 909487 anzurufen und gegebenenfalls auf den Anrufbeantworter zu sprechen, der jeden Tag abgehört werde.

Am Schluss gab sie noch einen Tipp für Interessierte, die am Mittwoch, 23. April, im Johanniterhaus Lorsch in der Mannheimer Straße 36 Tipps und Tricks im Umgang mit ihrem Rollator erlernen können, entweder mit dem eigenen Rollator oder einem Leihgerät. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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