Fastnacht - Der Lorscher Musiker Jean Diehl hat eine Hymne für die Weschnitzgemeinde kreiert / Premiere ist am 8. Februar

Narregiggel aus Einhausen erhalten einen eigenen Song

Von 
Nina Schmelzing
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Der Jüngste ist 17, der Älteste 63 Jahre alt: Die Narregiggel mit Jean Diehl (l.) proben für ihren Auftritt. Neu im Repertoire haben sie eine Einhäuser Hymne.

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Einhausen. Bensheim hat längst eins - jetzt bekommt auch Einhausen ein eigenes Fastnachtslied. Jean Diehl jedenfalls hat gerade einen Titel kreiert, der das Zeug dazu hat, lange über die aktuelle Kampagne hinaus immer wieder Gänsehaut-Atmosphäre beim Publikum zu erzeugen. Dem erfahrenen Musiker ist eine sympathische Hymne gelungen. "Wir sind Giggel aus Einhausen" heißt sein Werk, das erstmals am 8. Februar öffentlich zu hören ist, bei der Prunksitzung des Vereins zur Erhaltung der Tradition (VzEdT).

"Das brannte mir auf den Nägeln"

Jean Diehl ist zwar selbst ein Lorscher, das merkt man aber seinem "Giggel"-Song nicht an. Auf Sticheleien gegenüber den Nachbarn hat er verzichtet. Mit seiner Hymne in schönstem Einhäuser Dialekt dürfte sich der langjährige Bandleader der "Euro Stars", der auch am Bensheim-Lied von Rolf Weihrich "Mer sin vun Bensem" mitgearbeitet hat, sofort in die Herzen aller Narrengiggel singen.

"Es brannte mir auf den Nägeln ein Lied zu machen, mit dem sich die Leute identifizieren können", erklärt Diehl. Sein Song handelt von Einhausen, seinen Menschen und Vereinen und lässt erahnen, warum die Weschnitzgemeinde so liebenswert ist. "In unserm scheine Ort, lebt in ganz besondrie Sort", heißt das bei Diehl. "Mer sinn net groad a Weltstadt", räumt der Texter ein. Aber "mer feiern uns gern selber, am liebste das ganze Joahr", heißt es in der Nummer an anderer Stelle.

Dreistimmig mit Tonart-Wechsel

Den Chorsatz - vorgetragen wird das Lied vom zehnköpfigen Männerchor der Narregiggel - hat Diehl dreistimmig geschrieben. Bei der eingängigen Melodie hat er sich an Noten der Kölner Mundartband Paveier orientiert. Das Lied mit drei Strophen ist für den Chor - mit Tonart-Wechsel von F-Dur nach G-Dur - nicht ganz einfach vorzutragen.

Das Publikum aber kann problemlos mitsingen, und zwar nicht nur beim Refrain, der lautet: "Mer sinn Giggel aus Oahause, wie schei". Der gesamte Liedtext wird bei der Premieren-Sitzung der Fastnachter zum kräftigen Miteinstimmen ausliegen. Begleitet werden die Sänger instrumental nur mit der Gitarre.

Neben der neuen Hymne dürfen sich die Fastnachtsfans bei den VzEdT-Sitzungen noch auf weitere Stimmungshits freuen: Auf ein zum "Skandal im Bundestag" umgedichtetes Werk der Spider Murphy Band etwa. Statt "Rosi" rufen die Narregiggel "Angela" an, wegen der Finanzkrise. "Jeder, den die Pleite quält, ganz einfach Deutschlands Nummer wählt", schmettert der Chor dann, wenn er die Euro-Krise beklagt. Auch Autofahrer-Sorgen gehören mit "Flensburger Punkte" zum fetzigen Repertoire.

Der Männerchor ist natürlich nicht das einzige Team, das bei der VzEdt-Fastnacht für Unterhaltung sorgt. 100 Aktive sind auf den Beinen. Geprobt wird, seit die Kerb vorbei ist, also seit Oktober, berichten Monika Rau-Wiegand und Vereinsvorsitzende Christiane Hiemenz. Die "Wielmeis" und die noch junge Gruppe der "Weschnitzschznouge" wird mit Klamauk für manche Lacher sorgen.

Tanzend machen die "Dancing Chicks" und die "Chicken Girls" sowie die Männergruppen der "Hip-Hops" und - frech und derb - die "Ruck Zuck Dormelichs" gute Laune. In die Bütt steigen Hans-Peter Florl und - nach mehrjähriger Pause - auch wieder Karlheinz Andel. Unter Sitzungspräsident Kristof Glanzner bietet der VzEdT Programm bis Mitternacht.

Zum Finale, bevor Jean Diehl Tanzmusik spielt, soll der "Giggel"-Song ertönen. Diehl hofft, dass der Funke überspringt und der ganze Saal mitsingen wird.

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