Einhausen. Das aus Frankreich stammende Boulespiel mit Stahlkugeln hat auch in Deutschland Freunde gewonnen, unter anderem beim Turnverein Einhausen und beim Partnerschaftsverein Lorsch. Die Boule-Freunde, die dort auf vorbereiteten Bahnen spielen, sind überwiegend Amateure. Nur wenige spielen in professionellen Clubs. Da sich aber der Einhäuser Boule-Verantwortliche Helmut Schumacher und der Lorscher Wolfgang Lenz seit Jahren kennen, tragen sie seit fünf Jahren in den jeweiligen Kommunen ein Freundschaftsturnier aus. Dabei gewinnt mal Lorsch und mal Einhausen. Wichtig sei nicht der Sieg, auch wenn ernsthaft um Punkte gekämpft werde, sondern die Geselligkeit. Das zeigte sich auch kürzlich, als zum fünften Mal das Freundschaftsspiel zwischen dem Turnverein Einhausen und dem Partnerschaftsverein Lorsch ausgetragen wurde. Die Lorscher kamen mit neun Teilnehmern, allerdings nicht in Bestbesetzung.
Sie hatten an diesem Tag gleich mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen. Zum einen war zu erfahren, dass zwei ihrer besten Spieler nicht mitkommen konnten, zum anderen nutzten die Einhäuser ihren Heimvorteil. Sie kannten ihre Bahnen am Waldrand neben der Halle, da sie dort das ganze Jahr über jede Woche Boule spielen. In Lorsch wird nur alle zwei Wochen am Birkengarten gespielt, mit einer Winterpause. Dennoch traten alle Teilnehmer mit dem Willen an, ihr Bestes zu geben und das Turnier zu gewinnen.
Begonnen wurde auf drei Bahnen zunächst mit zwei Tripletten. Dabei traten jeweils drei Spieler einer Mannschaft mit zwei Kugeln gegeneinander an. Somit waren zwölf Kugeln im Spiel. In einer bestimmten Reihenfolge warfen die Spielerinnen und Spieler ihre schweren Kugeln möglichst nahe an das zuvor geworfene „Schweinchen“, eine kleine Holzkugel. Nach jeder Runde wurde gemessen, wessen Kugeln dem Schweinchen am nächsten lagen. Dafür gab es Punkte. Das Team, das zuerst 13 Punkte erreicht hatte, gewann die Runde und erhielt einen Punkt auf dem Spielplan. Je nachdem, wie nahe die Kugeln am Schweinchen lagen, wurde mit einem Maßband der Abstand gemessen. Dabei kam es auf jeden Zentimeter an. Sah ein Team während der Wurfrunde, dass die Kugeln der gegnerischen Mannschaft sehr nahe am Schweinchen lagen, wurde versucht, mit eigenen Kugeln die fremden Kugeln „abzuschießen“.
Aufmerksamen Beobachtern am Rand der Bahn fiel auf, dass Siegfried Goisser aus Einhausen, der in einem Bensheimer Club aktiv ist, seine Kugeln im hohen Bogen warf. Landeten die dann auf der angepeilten fremden Kugel, spritzte sie weg und eröffnete so dem eigenen Team eine neue Chance. In der zweiten Runde wurden drei Dubletten gespielt, jeweils zwei Spieler gegeneinander mit je drei Kugeln. Somit waren auch hier zwölf Kugeln im Spiel. Obwohl den Lorschern zweimal ein komfortabler Punktevorsprung gelang, reichte es am Ende doch nicht zum Sieg. Wenn auch das Ergebnis mit einem Fünf-zu-Null für Einhausen sprach, erschien die Leistung der Lorscher Spieler nicht allzu schlecht. Das schmälert allerdings nicht die Leistung der Spieler des Turnvereins. Die setzten sich auch in schwierigen Situationen durch und wandelten ihr Können in Punkte um. Ein Lob ihres Übungsleiters Helmut Schumacher blieb nicht aus.
Weil ein Turnier ohne das leibliche Wohl nicht funktioniert, wurden die Teilnehmer und Zuschauer schon nach der ersten Runde zur Stärkung mit unterschiedlichen Getränken und Bierbrezeln versorgt. Helmut Schumacher lädt alle, die Lust an einem Schnuppertraining haben, ein – auch wenn sie kein Mitglied des Einhäuser Turnvereins sind. Sie dürfen gerne in Einhausen auf die Boule-Bahnen an der Halle des Turnvereins in der Jägersburger Straße 37 kommen. Gespielt wird mittwochs ab 15.30 Uhr. Kugeln sind vor Ort zum Ausleihen vorhanden.
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