Einhausen. Die Gemeinde Einhausen ist seit vielen Jahren eine der Hochburgen des Verbandes Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer (VDW). Unlängst hatte der Einhäuser Konrad Gärtner die hessischen Waldvogelpfleger zur diesjährigen Verbandstagung in seine Heimatgemeinde eingeladen.
Ziel der deutschen Waldvogelpfleger und Vogelschützer ist die Pflege und Erhaltungszucht vorwiegend europäischer Vogelarten in naturnaher, artgerechter Haltung im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und die Unterstützung der Wissenschaft auf allen gemeinsamen Interessengebieten. Auch die Wiederansiedlung lokal selten gewordener oder gar verschwundener Vogelarten sowie Ankauf, Pacht und sachkundige Betreuung von Schutzgebieten und Niststätten gehören zu den Zielen der VDW-Mitglieder.
Unter den zahlreich in Einhausen erschienenen Mitgliedern begrüßte Gärtner auch den Geschäftsführer des VDW-Bundesverbandes, Herbert Geitner aus Bad Schönborn. Neben den allgemeinen Berichtsregularien stand nach der einstimmig erfolgten Entlastung des Vorstandes die Wahl eines neuen Vorstandes der hessischen Waldvogelpfleger auf der Tagesordnung.
Viele Köpfe aus der Region
Konrad Gärtner wurde einstimmig erneut zum ersten Vorsitzenden des VDW Hessen gewählt. Als zweiten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Markus Domes (Rüsselsheim), als Kassenwart Bernhard Glanzner (Einhausen), als Ringwart Karlheinz Zehrbach (Lautertal) und als Schriftführer Jürgen Hörr (Hammelbach). Als Beisitzer wurden gewählt: Alwin Frank (Dreieich), Josef Marquart (Bensheim), Hubert Dyri (Alsbach), Erhard Benischke (Kassel), Lothar Schäfer (Nanzenbach) und Hermann Heinbach (Einhausen). Alle Wahlen erfolgten einstimmig.
In seiner Einleitung zu den mit Spannung erwarteten Fachberichten machte Konrad Gärtner deutlich, dass alle artgeschützten Vögel bei der Abteilung Artenschutz des Regierungspräsidiums angemeldet und durch Fußringe gekennzeichnet werden müssen. Bevor eine Vogelart in menschlicher Obhut gehalten werden darf, müssen nicht nur biotopgerecht ausgestattete Volieren in ausreichender Größe vorhanden sein, auch umfangreiche Kenntnisse über die jeweilige Vogelart müssen erworben und gepflegt werden. Auch ein Zuchtbuch muss geführt und dem Regierungspräsidium vorgelegt werden.
In seinem Fachbericht ging Markus Domes ausführlich auf die Bedingungen für eine artgerechte Haltung des Rubinkehlchens ein, einem nachtigallenähnlichen Vogel, der als Sommervogel im Nordosten Europas zu Hause ist und im südlichen Asien überwintert.
Herbert Geitner berichtete über den in Afrika und in Südspanien überwinternden Wiedehopf, der durch seine unverkennbare Federhaube auffällt und um dessen Wiederansiedlung sich gerade die Einhäuser Vogelschützer in besonderer Weise bemühen.
Die Vogelpflege als altes menschliches Gut, so Konrad Gärtner, diene nicht nur dem Erwerb wichtiger Kenntnisse und Erfahrungen für den Vogelschutz.
In Zeiten zunehmender Folienbewirtschaftung in den Feldgemarkungen und unwiederbringlicher Biotopzerstörungen durch Straßen- und Siedlungsbau seien die Bemühungen der Vogelhalter um eine artgerechte Nachzucht und Haltung selten gewordener Arten ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der Wissenschaft und des Naturschutzes.
Die Pflege einheimischer Vogelarten in menschlicher Obhut hat ...
Die Pflege einheimischer Vogelarten in menschlicher Obhut hat in Mitteleuropa eine lange Tradition.
In Deutschland entstand eine eigene Organisation der Vogelhalter 1924 in Leipzig mit der Gründung des "Reichsverbandes der deutschen Vogelliebhaber" und 1953 wurde in Aachen der "Verband der deutschen Waldvogelliebhaber gegründet. ahe
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