Kommunalpolitik

Grüne Einhausen haben Team für die Kommunalwahl 2026 gewählt

Bei einer Versammlung im Raum „Einhausen“ in der Mehrzweckhalle wurden alle Kandidaten vorgestellt. Hildegard Osterholt und Roger Kaschek führen die Liste an.

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Norbert Weinbach
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Das Team von Bündnis 90 / Die Grünen aus Einhausen für die Kommunalwahl 2026, v.l., Hanna Blumenschein, Sven Lautenschläger, Lea May, Sylvia Neumann, Volker Koch, Sonja Bethke-Jehle, Roger Kaschek, Hildegard Osterholt, Christian Frunzke-Wihler, Kai Frunzke, Michael Reeg. © Norbert Weinbach

Einhausen. „Bündnis 90 Die Grünen“, ist der offizielle Name, der auf dem Briefkopf der Partei in Einhausen abgedruckt ist. Bekannt ist der Ortsverband eher als „Grüne Einhausen“. Der hatte jetzt seine Mitglieder zu einer Versammlung in den Raum „Einhausen“ in der Mehrzweckhalle eingeladen.

Auf der Tagesordnung stand zunächst ein Rückblick auf die Aktivitäten von Partei und Fraktion im Jahr 2025. Hildegard Osterholt, eine der Vorsitzenden des Ortsverbands, begrüßte die Mitglieder mit den Worten: „Wir sind klein aber fein – aber wir entwickeln uns“. Zu den Aktivitäten zählte sie die Plakatierung zur Bundestagswahl, bei einer Radtour habe Sven Lautenschläger den Mitgliedern die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr nähergebracht, sie hätten sich gegen den Abriss der Weschnitzbrücke ausgesprochen, mit der Pflanzung eines Baumes an der Weschnitz habe der Ortsverband für mehr Begrünung und damit für Nachhaltigkeit gesorgt. Gewünscht werde eine bessere Gestaltung des „Lösermann-Wegs“ und eine Tafel mit Informationen zum Thema Juden in Einhausen.

Der Bücherei wurden „queere Bücher“ gespendet, und man habe sich über das atomare Zwischenlager in Biblis informiert. Dabei sei deutlich geworden, dass der Atommüll die Gesellschaft noch lange belasten werde. Dem Bericht der Fraktionsvorsitzenden Hanna Blumenschein war zu entnehmen, dass nach Ansicht der Grünen in Einhausen nur überdimensionierte Bauvorhaben verwirklicht würden, weil es Zuschüsse gebe. Das gelte auch für die „Weschnitz-Rast“.

Das Thema „Radstraße“ sei von der CDU abgelehnt worden, obwohl Fahrradfahren gut sei für die Mobilität der Menschen. Die Neu-Ordnung des Parkraums in Einhausen stehe erneut auf der Tagesordnung. Die Ortspolizei solle kontrollieren, wie geparkt werde. Erfreulich sei, dass es mehr Transparenz gebe für die Einwohner, da ab sofort nicht nur die Tagesordnung für eine Gemeindevertretersitzung, sondern auch die Beschlussvorlagen der einzelnen Punkte im Vorfeld öffentlich gemacht werden.

Die Sichtschutzblende an den Fenstern des Hallenbads sei zunächst abgelehnt worden, eine Entfernung stehe aber noch zur Diskussion. Die Grünen beteiligten sich an den Gedenkveranstaltungen zu den Novemberpogromen der Nazis. „Zwielichtig“ sei der Abriss des Hauses in der Hauptstraße 30A, da auch deren ältere Bewohner nicht unbedingt einverstanden gewesen seien. Es entstünden dort aber immerhin Sozialwohnungen.

Der wichtigste Punkt bei der Versammlung war die Erstellung einer Liste von Kandidaten für die Kommunalwahl am 15. März 2026 in Einhausen. Der Vorstand hatte eine Liste mit einer Reihenfolge erarbeitet. Die nominierten 15 Frauen und Männer unterschiedlichen Alters hatten eine Einverständniserklärung unterschrieben. In geheimer Wahl stimmten alle Anwesenden einstimmig der Liste zu.

Angeführt wird sie von der Ortsverbandsvorsitzenden Hildegard Osterholt, Mitglied im Gemeindeparlament, und Roger Kaschek, Mitglied im Gemeindevorstand. Es folgen: Simone Sartorius-Neef, Christian Frunzke-Wihler, Sylvia Neumann, Volker Koch, Sonja Bethke-Jehle, Sven Lautenschläger, Michael Reeg, Hanna Blumenschein, Sandra Diehl, Kai Frunzke, Lea May, Klaus Neef, Anna Raab.

Alle Kandidaten stellten sich persönlich vor, auch für die an diesem Abend verhinderten Mitglieder gab es eine Vorstellung. Hilde Osterholt kommt aus dem Münsterland, Krankenschwester, war anfangs kein Parteimitglied, zog dann als Nachrückerin in das Gemeindeparlament ein. Ihr Hobby: Fahrradfahren. Robert Kaschek, 56 Jahre, Ingenieur, Mitglied im Gemeindevorstand, wohnt seit acht Jahren in Einhausen, hatte bereits vorher Erfahrungen bei den Grünen gesammelt und sich in Einhausen eingearbeitet, die Straßennamen kennengelernt. Er engagiert sich bei den Bauprojekten, will mit Politik Mehrwert liefern und in der Zukunft für mehr Miteinander statt Gegeneinander arbeiten.

Für Christian Frunzke-Wihler, 41 Jahre, sind die Grünen die einzig wählbare Partei. Deshalb sei er Mitglied geworden. Trotz einiger Probleme mit Bauprojekten trage er alle Werte der Grünen mit. Sylvia Neumann, 41, Krankenschwester, Mitglied im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, war erst nach der Bundestagswahl Mitglied geworden. Sie sieht Probleme bei der Klimaerwärmung und beim Naturschutz. Volker Koch, 57 Jahre, seit 1998 in Einhausen, Nachrücker im Parlament, teilt die Ansichten der Grünen. Vor allem für den Umweltschutz träfen sie sachbezogene Entscheidungen.

Sonja Bethke-Jehle will sich weiter einbringen für die Ziele der Grünen, Bücher seien ihr Thema. Sven Lautenschläger, 44 Jahre, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, kommt aus Lorsch, wohnt seit 2015 gerne in Einhausen, ist aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr. Sein Motto: „Sanieren statt planieren.“ Michael Reeg, seit 1993 Mitglied, lange Jahre schon Fraktionsmitglied, hält die Demokratie für so wichtig, dass man der Politik etwas zurückgeben müsse.

Hanna Blumenschein, 40 Jahre, Fraktionsvorsitzende, will aus privaten Gründen nicht mehr vorne an der Spitze der Liste stehen. Ihr Problem: Alteingesessene Politiker sprächen zwar die Bürger an, vergäßen dabei aber die Flüchtlinge, die hier eine Heimat gefunden hätten. Sie betrachtet die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit von Einhausen als wichtiges Thema, ebenso die Übernahme der Verantwortung für die November-Pogrome.

Sandra Diehl, die fehlte, arbeitet im Altenheim von Einhausen. Sie ist im Ort gut vernetzt, engagiert sich in der Politik, nimmt Teil an Demonstrationen. Kai Frunzke, 45 Jahre, Kinderkrankenpfleger, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, wohnt „eigentlich schon immer hier“, auch wenn er hin und wieder woanders gewohnt hat. Er ist kein Parteimitglied, hat aber Interesse an der Kommunalpolitik und arbeitet gerne mit.

Lea May, abwesend, mit 24 Jahren das jüngste Mitglied der Liste, kam über die Grüne-Jugend zur Partei. Sie studiert in Mannheim Englisch und Physik. Klaus Neef, fehlte, ist aktiv in Berlin, engagiert sich im Vereinsleben. Anna Raab, 32, Kunsthistorikerin, ist nicht mehr Parteimitglied, will sich aber weiter engagieren.

Es gab eine längere Diskussion, die die Fraktionsvorsitzende Hanna Blumenschein mit der Bemerkung abschloss: „Wir haben eine altersmäßig gut gestreute Liste“.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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