Jubiläum

Großer Wasserspaß in Einhausen auch ohne Hallenbad

Von 
Felix Wolf
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Vor allem die Kinder hatten jede Menge Spaß im Wasser beim Hallenbad-Jubiläumsfest. Da die Freizeiteinrichtung wegen eines Defektes geschlossen ist, wurde auf dem Vorplatz ein Planschbecken aufgebaut. © Neu

Einhausen. Das Hallenbad in Einhausen wurde vor 50 Jahren eröffnet. Grund genug für die Gemeinde, das Jubiläum am vergangenen Wochenende würdig zu feiern. Doch ausgerechnet kurz vor dem lange geplanten Fest musste das Hallenbad von einem Tag auf den anderen geschlossen werden. Der Grund dafür ist – wie berichtet – ein Defekt an der Kälteanlage. Bis wann der Schaden repariert werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Und so lautet der Status der Schließung: „Bis auf Weiteres“.

Die Jubiläums-Feier sollte bereits am Freitag starten. Zum Auftakt war ein „Nacht- und Discoschwimmen“ vorgesehen. Doch darauf musste nun ebenso verzichtet werden, wie auf die kostenfreie Nutzung des Beckens am Wochenende für alle Schwimm- und Wasserbegeisterten.

Doch René Röver, bei der Gemeinde Einhausen für Öffentlichkeitsarbeit und Events zuständig, sieht das Jubiläumswochenende und die dazugehörigen Feierlichkeiten durch die Schließung nur leicht eingeschränkt.

Kurzfristig umgeplant

Dass man im Eventbereich vor allem anpassungsfähig sein muss, stellte er an diesem Wochenende unter Beweis. Und so wurde das Jubiläum des Hallenbads kurzerhand auf dem Parkplatz davor gefeiert – unter anderem mit einem großen aufblasbaren Planschbecken. „Wasserspiel und -spaß mitten im Ortskern, das war uns wichtig. An diesem Wochenende steht vor allem das kühle Nass im Vordergrund.“

Mit dem Fokus auf Spiel, Spaß und Erfrischung hat die Gemeinde bei den Feierlichkeiten alles richtig gemacht. Bereits eine halbe Stunde nach der Eröffnung am Samstagmittag um 14 Uhr waren die Sitzbankgarnituren voll besetzt und Kinder tobten sich mit erfrischenden Angeboten aus.

Erste Planungen für ein Lehrschwimmbecken bereits im Jahr 1958

Die ersten Pläne für ein Lehrschwimmbecken in Einhausen wurden bereits im Jahr 1958 geschmiedet.

Lange wurde beraten, bis 1971 der erste Spatenstich erfolgen konnte. 1972 wurde das Hallenbad eingeweiht.

1,1 Millionen Mark hatte der Bau seinerzeit gekostet, Zuschüsse gab es damals keine.

Mitte der 2000er zeichnete sich ab, dass das Bad in die Jahre gekommen ist. Trotz der zu erwartenden hohen Kosten sprachen sich seinerzeit alle Fraktionen der Gemeindevertretung gegen eine Schließung aus.

Nach intensiven Beratungen erfolgte 2010 eine grundhafte Sanierung, die letztlich noch weitaus umfänglicher ausfiel als zunächst gedacht. Die Kosten dafür summierten sich letztlich auf weit über eine Million Euro.

Im Februar 2011 startete wieder der Badebetrieb im runderneuerten Hallenbad.

Zum Opfer fiel der Sanierung die Sauna, die im Hallenbad betrieben wurde.

Das Becken das Hallenbades ist nach der Sanierung 16,66 Meter lang und acht Meter breit.

Im Nichtschwimmerbereich beträgt die Tiefe 0,9 Meter, im Schwimmerbereich 1,9 Meter.

Gefüllt wird das Becken mit 240 000 Litern Wasser.

Die Wassertemperatur liegt bei wohligen 29,5 Grad.

Beliebt ist das Hallenbad insbesondere bei Familien und Senioren.

Aber auch Vereine nutzen das Becken. Unter anderem trainieren die Naturfreunde hier mit dem Kanu.

Die Einhäuser Grundschule und weitere Schulen aus dem Kreis nutzen das Hallenbad für ihren Schwimmunterricht. kel

So konnten die Mädchen und Jungen auf einer aufblasbaren Wasserrutsche hinabsausen. Die einem Feuerwehrauto nachempfundene Rutsche endete in einem kleinen Wasserbecken. Begeistert jauchzend stürzten sich die Kinder kopfüber die Rutsche hinunter, rollten durchs Wasser und stürmten direkt wieder nach oben, um die nächste Runde zu drehen. Lautes Gelächter und ein Grinsen über beide Ohren inklusive,

Ein weiteres Highlight bildete das große Wasserbecken. Etwa kniehoch stand darin das Wasser. Zum richtigen Schwimmen war das zwar zu niedrig. Für großen Spaß sorgten jedoch Mini-Tretboote. Die Kinder drehten unermüdlich ihre Kreise im Becken oder verfolgten sich lachend.

Mit dem Kanu auf der Weschnitz

Natur pur konnte einige Meter weiter erlebt werden. Peter Ehrt von den Naturfreunden Einhausen hatte seine Station direkt am Ufer der Weschnitz. Hier war es möglich, mit einem Kanu die Weschnitz hautnah zu erleben. Also hieß es: Schwimmweste an, Paddel in die Hand und Abfahrt. Doch auch ohne Kajak bot die schattige Weschnitz eine willkommene Abkühlung für die jungen Besucher der Feier. Es war also für jeden etwas dabei, der nach Erfrischung und nach Spaß im Wasser suchte.

Unterstützt wurden die Hallenbad-Jubiläums-Feierlichkeiten auch von weiteren Einhäuser Vereinen. Die DLRG steuerte Wasserspielzeug bei und beteiligte sich auch an der Aufsicht. Die SSG betreute einen Ausschankwagen, die Behindertensportgemeinschaft kümmerte sich um den Kuchenverkauf. Zur Stärkung gab es unter anderem auch Bratwürste und Pommes.

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„Gerade für die Kinder ist das hier einfach ideal“, sagte René Röver: „Die ganze Veranstaltung wird einfach super angenommen. Als wir heute Vormittag hier alles aufbauten, kamen schon direkt Kinder vorbei, die uns fragten, wann es losgeht, weil sie es kaum erwarten konnten. Und jetzt dient das Jubiläumsfest als Freibad-Ersatz, für alle, denen es im Schwimmbad zu voll ist.“

Unter diesen Umständen zeigt sich keiner der Gäste zu sehr von der Schließung des Hallenbades betroffen, wenn man sich stattdessen auch unter freiem Himmel im kühlen Wasser erfrischen konnte.

Redaktion

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