Vortrag - Brigitte Spahl gewährte in Einhausen Einblicke

Geheimnisse aus der Welt der Kartenleger

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Kartenlegerin Brigitte Spahl gab Einblicke in ihre Welt.

© Parzinger

Einhausen. Mancher neuer Besucher ließen sich vom spannenden Thema locken, andere blieben Weg und kritisierten den Vortrag als anti-christlich. Können Karten in Lebensfragen von Menschen wirklich einen Rat geben? Mit diesem Thema befasste sich Brigitte Spahl beim gut besuchten Frauenfrühstück im Gemeindesaal der evangelischen Kirche in Einhausen. Wer sich allerdings Vorführungen der Kartenlegerin versprochen hatte, wurde eines Besseren belehrt.

Schon als zehnjähriges Schulkind habe sie seherische Fähigkeiten gehabt, stellte sich Spahl vor. Die Kartenlegerin berichtete, dass ihr schon immer klar war, dass sie auf dem psychologisch-esoterischen Gebiet arbeiten will. Folgerichtig studierte sie Psychologie, eine Zeit lang Theologie und Gesang, Musik und Mystik, weil Spahl der Meinung ist, dass diese Dinge zusammengehören, wenn man sich mit den Seelen der Menschen befassen will. Sechs Jahre lang studierte sie Gesang und tourte als Opernsängerin rund um den Erdball, was ihre Menschenkenntnis sehr bereichert habe, so Brigitte Spahl. Als 17-Jährige sei sie durch Zufall dem Dalei Lama, dem Oberhaupt der tibetanischen Buddhisten, begegnet und habe sich mit ihm über Spiritualität und Gottesnähe unterhalten dürfen.

Und wie läuft das Kartenlegen ab? Wenn jemand zu ihr in eine Sitzung kommt, herrscht zunächst erst mal eine ganze Weile Schweigen. Sie selbst müsse sich dabei auf ihren Gegenüber konzentrieren und einlassen, erklärt Spahl, denn die Menschen brächten Energie und ihre Vergangenheit mit, die die Kartenlegerin erfühlen müsse. Danach erst könne sie die Vergangenheit der Menschen sehen.

Und dann findet Spahl überraschend offene Worte: Die Karten, die sie auslegt, dienten nur zur Ablenkung des Gegenübers, denn Karten könnten nichts aussagen und schon gar nicht bewirken - man könne statt der Karten genauso leere Blätter oder Knochen auslegen. Wenn Brigitte Spahl geistig durch die Vergangenheit eines Klienten bis in die Gegenwart reist, stelle sie immer wieder fest, dass Menschen von viel Angst umgetrieben werden - sei es von emotionaler oder von finanzieller Angst - und dass sie sich meistens nicht öffnen könnten.

Eltern müssen vorleben

Der Glaube sei das Wichtigste im Leben, so die Kartenlegerin, der Glaube an Gott und an sich selbst, denn wer nicht an sich selbst glaube, könne auch nicht an Gott glauben. "Niemand kann einen Schritt tun, wenn er nicht glaubt."

Den meisten Menschen, die zu Brigitte Spahl kommen, gehe es nicht um Vergangenheit oder Zukunft, erzählt sie, sondern darum, verstanden zu werden. Heute seien die meisten Menschen oberflächlich geworden und hätten vergessen aufeinander zuzugehen, die Energie des anderen zu erspüren und sich selbst mit einzubringen. Deswegen gebe es auch so viel Hass und Neid in der Welt. Diese negativen Gefühle könnten nur entstehen, wenn Menschen etwas vermissen. Etwas zu vermissen, könnten Eltern verhindern, wenn sie sich um die Seelen ihrer Kinder bemühen. "Wie soll ein Kind einen seelischen Stand entwickeln, wenn beide Eltern keine Zeit haben, wenn sie nicht vorleben, wie man Gutes tut, und nicht Selbstlosigkeit vorleben?", fragte Spahl.

Immer wieder kreisten die Gedanken der Kartenlegerin um die Hilfe von Gott, wenn sie sagte: "Glaube an dich, dann hilft dir auch das Göttliche." Oder anders: "Wenn man Kontakt zu Gott aufnimmt, bekommt man ihn auch." Man solle sich jeden Tag fragen, was man selbst will, warum man Dinge tun will, und man solle nicht alles kontrollieren wollen. Wichtig sei es, loslassen zu können. Das fange schon mit der Geburt eines Kindes an, das in einer Frau wachse und neun Monate ganz zu ihr gehöre. Aber mit der Geburt werde es von der Mutter abgenabelt, um ein eigenes Leben führen. Das sei Loslassen.

Auch der Tod bedeutet loslassen

Auch wenn Kinder erwachsen würden, müssten sie losgelassen werden. Und wenn am Ende eines Menschenlebens der Tod naht, dann sei auch das so - man müsse es hinnehmen und loslassen. Frauen könnten besser loslassen als Männer, denn sie seien emotionaler. Für sie selbst, so sagt Brigitte Spahl, sei das Loslassen selbstverständlich. Denn sie könne die Menschen immer nur beraten, aber niemals eingreifen. par

"Karten können nichts aussagen und schon gar nicht bewirken - ...

"Karten können nichts aussagen und schon gar nicht bewirken - man kann statt der Karten genauso leere Blätter oder Knochen auslegen."

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